time turner | kookv

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Taehyung PoV

Seit Stunden schwebte dieses Wort vor meinem inneren Auge umher. Ich war so abgelenkt davon, dass ich beinahe in die steinerne Säule geloffen wäre, die mir auf dem Weg in den Gemeinschaftsraum begegnete.

Tiger...

Ich hätte schwören konnen, dass mein Herz in dem Moment stehen geblieben war. Jungkook's braune, funkelnde Augen bloss anzusehen liess meinen Puls schon schneller werden, aber dabei einen Spitznamen geformt von diesen rosigen, unglaublichen Lippen zu hören, liess meinen Herzschlag dann endgültig durchdrehen.

Wieso tat er mir das eigentlich an? Wusste er denn nicht, wie mein gesamter Körper immer auf ihn reagierte, alleine wenn er mich ansah?

Es war wirklich zum Verzweifeln. Dieses Gefühlschaos war einfach das Letzte, was ich zurzeit brauchen konnte. Okay, vielleicht war ich ein kleiner Streber, aber diese Noten wirkten sich auf deine gesamte weitere Lebenszeit aus. Ich durfte da nicht versagen wegen irgendeinem dahergelaufenen Gryffindor, der mir plötzlich den Kopf verdreht.

Nein, irgendwie gab es da schon wieder einen Weg heraus. Vielleicht könnte ich Jin ja mal fragen, er war wohl der Erfahrenste in diesen Dingen. Auch wenn ich ein klein wenig Angst hatte, dass er mich auslachen würde.

Ein kleines Knistern in der Wand riss mich aus meinen Gedanken. Vermutlich wäre es mir nicht einmal aufgefallen, wenn nicht zeitgleich auch ein schwacher violetter Blitz aus der Wand hervor geschossen kam.

Niemand war in den Gängen, es war Sonntagmorgen, die meisten Schüler schliefen noch. Mein Hirn warnte mich davor, schliesslich wusste keiner, was hinter diesen Mauern wirklich vor sich ging. Hogwarts war in unzählige Zauber verwickelt, wahrscheinlich hatte nicht einmal der Schulleiter noch den Überblick.

Aber meine Neugier überwog und wie von alleine zog es mich zu der kleinen, beinahe glitzernden Kerbe in der Wand. Das Knistern wurde mit jedem Schritt lauter, aus den Steinen drang violettes Licht.

Die Hohlräume, die zwischen den Mauersteinen über die Jahre entstanden waren, waren zu schmal, um etwas dahinter zu erkennen. Einzig dieses Knistern und das schummrige Licht wiesen darauf hin, was sich hinter der Wand abspielte.

Ich seufzte und zuckte lediglich mit den Schultern. Auch für sowas hatte ich keine Zeit und vor allem auch zu wenig Energie. Die Angelegenheiten unseres Schulhauses ging uns Schüler nur begrenzt etwas an. Wenn das hier wirklich irgendein Zauber war, dann wollte ich lieber nichts damit zu tun haben. Nicht, dass ich noch in Schwierigkeiten kommenn würde.

Also machte ich kehrt und lief weiter den Flur hinunter zum vetrauten Gemälde, um die Birne zu kitzeln und kurz darauf in den Gemeinschaftsraum einzutreten. Wie jedes Mal schlug einem hier der Geruch von frischen Pfefferminzblätter, altem Holz und Erde entgegen. Und wie sonst auch sass mein bester Freund im Sessel vor dem kleinen Kamin und genoss die Sonne, die durch das kleine Bullauge drang. Es war kein wirkliches Bullauge, wir waren ja nicht auf einem Schiff, aber die Hufflepuffs nannten das winzige, runde Fenster, das den Raum erhellte, eben so.

„Hey Taebaby", begrüsste er mich, ein Kosenamen, den er sich irgendwann mal ausgedacht hat. Jin war tatsächlich ein bisschen wie ein Vater für mich und er nannte mich eben wie sein Kind.

„Hallo Jin-Hyung", erwiderte ich ebenfalls und liess mich leise seufzend auf den Sitzsack neben ihm fallen. Er zog nur die Augenbraue hoch.

„Was ist los?"

„Nichts, was soll schon sein", antwortete ich schulterzuckend und probierte mir nichts anmerken zu lassen.

Doch bei dem Älteren ging das fast immer nach hinten los.