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Taehyung PoV

Namjoon hatte die Kritzeleien erstaunlich schnell entziffern können. Bald schon stand der gesamte Zauberspruch fest, sechs lateinische Sätze die überhaupt keinen Sinn ergaben, aber das hatten solche Sprüche ja an sich. Nun kam der blödste Teil des Ganzen, wir durften warten bis zum perfekten Zeitpunkt.

Leider war dieser perfekte Zeitpunkt erst in zwei Wochen, wenn es Vollmond war und der Mars (scheinbar war es auch noch von dem abhängig) in der richtigen Position stand. Bis dahin konnten wir nur Trübsal blasen.

Hingegen eignete sich die freie Zeit auch perfekt, um auf dem Astronomie Turm zu sitzen und schön für die ZAG Prüfungen zu lernen. Das wurde zu meinem neuen Hobby, schliesslich war es da oben schön ruhig und man konnte ungestört die unzähligen Schulbücher durchgehen.

Naja, manchmal wurde ich aber trotzdem gestört. Von einem gewissen Gryffindor, dem das Lernen nicht mal halb so wichtig schien und der mich verfolgte wie ein Schatten. Zugegebenermassen genoss ich Jungkook's Anwesenheit auch ein klein wenig.

Mein Herz schlug dann zwar schneller, ich verspürte aber auch ein warmes Gefühl in der Brust und ein Kribbeln im Körper, das mich so leicht machte. Als könnte ich mit Kookie einfach davon fliegen.

Er lenkte mich manchmal ab, doch das machte er mit dem Helfen und Abfragen bei gewissen Themen, wieder gut. Ab und zu sass er auch einfach neben mir auf dem Balken, sah mir zu und lächelte, während ich Kapitel für Kapitel las. So kam ich doch ganz gut voran.

Auch jetzt war ich wieder auf dem Weg zum Turm, der Himmel war klar, man sah den Orion unglaublich gut. Jedoch war es auch ziemlich kühl, ich trug meinen Mantel und zog den Schal fest um den Hals. Dazu kamen meine dicken Handschuhe, die mir mein Dad mal von einer seiner Auslandsreisen mitgebracht hat. Sie bestanden aus Wolle von einem seltenen Schaf, das im Himalaya Gebirge lebte. Beziehungsweise in einem Teil davon, den man nur als Zauberer erreichen konnte.

Jedenfalls waren sie unglaublich kuschelig und meine Finger waren immer schön warm.

Mit einem Buch in der Hand -Verwandlung Semester 1&2- schlenderte ich die Treppe hoch und bog zum Turm ab, wobei ich zuerst mal wieder zurück schreckte.

Jungkook grinste mich an und sprang vom Balken runter, auf dem er zuvor gerade noch lässig gesessen war und zum Eingang gestarrt hatte. Normalerweise war ich immer vor ihm da, aber wie's schien hatte er es heute eilig gehabt, um hier hin zu kommen.

Sein Lächeln erwärmte sogleich wieder mein ganzer Körper und meine Knie wurden bereits weicher, als er auf mich zu kam, dabei lässig wie eh und je. Alleine an seinem Gang würde ich ihn mittlerweile erkennen; leicht federnd und doch bestimmt, als wollte er seinen Kopf in den Wolken zurück auf den Boden holen.

In letzter Zeit hatte sich das Verhältnis von mir und dem jungen Gryffindor irgendwie verändert. Er erzählte mir viel von seinem Tag, von Jimin und vom nächsten Quidditchspiel. Ich redete von den Lehrern, von Hobi und seinem Slytherin und von meiner Familie. Wir wurden nach und nach Freunde.

Doch meine Bewunderung für ihn und diese Schmetterlinge im Bauch, die blieben. Und ich bekam mehr und mehr das Gefühl, dass ich nicht mit ihm befreundet sein wollte. Das ich viel mehr wollte.

Mein Kopf wehrte sich natürlich strikt dagegen, doch mein Körper begann nun ebenfalls auf ihn zu reagieren. Ich erwischte mich oft selbst dabei, wie ich ihn in meiner Nähe haben wollte. Wie mein Körper sich nach ihm und seinen Berührungen sehnte. Wie ich seine Hand wieder an meiner Wange spüren wollte, seinen Arm um meine Schultern und ab und an, wenn ich ganz abdriftete, dachte ich auch daran, seine Lippen wieder auf meinen zu spüren.

time turner | kookvWo Geschichten leben. Entdecke jetzt