Taehyung PoV
Es tat weh. Mein Herz hatte sich schmerzhaft zusammen gezogen, als ich einfach blindlings den Flur entlang stürmte, ohne links und rechts zu sehen. Ich wollte lediglich weg hier. Einfach raus, raus aus diesem Haus, dass mich mit seinen kahlen Steinwänden plötzlich einzuengen schien.
Die Säulen kamen näher, es fühlte sich an, als würden sie mir die Luft abschnüren. Obwohl ich eigentlich zu dieser Uhrzeit so schnell wie möglich auf mein Zimmer sollte, steuerte ich den See an. Wie von alleine trugen mich meine Beine den Abhang hinunter, stolperten benahe über die Wurzeln, die den Weg säumten.
Mein Herz pochte laut, mein Bauch fühlte sich verkrampft an und meine Hände zitterten vor Kälte und vor Aufregung. Vielleicht auch vor Unsicherheit.
Jungkook verunsicherte mich. Er stellte etwas mit meinem Körper an, dass ich nicht kannte. Irgendwas passierte in mir und es machte mir verdammt viel Angst.
Seine Worte hatten mir mehr weh getan, als ich es für möglich gehalten hatte. Aus irgendeindem Grund führte dieser eine Satz zu einem dumpfen Gefühl in meiner Brust, als hätte er seine Tat so nur noch schlimmer gemacht. Ich verstand nur nicht wieso.
Es war doch vernünftig gewesen, was er gesagt hatte. Dass wir es einfach vergessen sollten und wie gehabt fortfahren sollten. Aber ich wollte das nicht vergessen. Mein Herz wollte nicht, dass das einfach zur Seite geschoben wurde.
Und es schmerzte, zu wissen, dass der junge Gryffindor das so leicht nahm. Dass er es einfach so aus unserer Geschichte löschen konnte. Als hätte es rein gar nichts bedeutet.
Ja, ich glaubte, das war es, was mein Herz zu runterzog: Dass ihm dieser Moment scheinbar nichts bedeutet hatte.
Zurselben Zeit könnte ich mein Herz dafür aus der Brust reissen, dass es sich solche Hoffnungen gemacht hatte. Es war von Anfang an klar gewesen, dass Jungkook kaum etwas anderes als ein kleiner Flirt in mir sah. Wenn überhaupt.
Es war kein Geheimnis, dass Gryffindors allgmein nichts anbrennen liessen. Natürlich gab es welche, die schon länger eine Beziehung führten, doch die meisten Jungs aus dem roten Haus verführten irgendwelche nichts ahnenden Ravenclaw oder Hufflepuff Mädchen, um sie nach einer Woche wieder fallen zu lassen.
So lief das eben. Verführen, flachlegen, nie mehr anrufen. Sowas wie Gefühle gab es bei den Gryffindors in der Hinsicht kaum. Hauptsächlich ging es darum, ihre Macht zu repräsentieren und vermutlich auch um ihre pubertierende Hormone und die damit verbundene Erregung zu stillen.
Und wieso sollte Jungkook da anders sein?
Trotzdem klammerte sich ein kleiner, winziger Teil meines Herzens an die Hoffnung, dass er gar nicht so schlecht war, wie die Anderen. Vielleicht meinte er es ja tatsächlich ernst. Wieso sonst sollte er immer wieder zu mir kommen, um sich zu entschuldigen?
Und für diese Gedanken würde ich mich am liebsten selbst ohrfeigen. Ich tat mir nur selbst weh, wenn ich dachte, dass der junge Quidditchspieler es mit mir ernster meinen würde, als mit allen anderen.
Ich war nicht blind und schon gar nicht taub. Ich kannte seine Geschichten. Seine Bettgeschichten. Und von denen gab es definitiv genug. Egal ob Mädchen oder Junge, egal ob Ravenclaw, Hufflepuff oder Gryffindor. Und egal wie verletzt sie danach waren, immer wieder liess er sie fallen.
Ich war nur ein gefundenes Fressen für den Typen. Und das schien mein armseliges Herz nicht zu begreifen.
Die Gefühle, die er in mir verursachte, täuschten mein objektives Denken. Wie gerne hätte ich ihn einfach weiterhin ignoriert, wäre ihm aus dem Weg gegangen und hätte mich auf meine ZAG Prüfungen fokussiert.
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time turner | kookv
Fanfiction„Sag mal, Tae, stehst du etwa auf ihn?" „Ich?! Niemals, für sowas habe ich gar keine Zeit..." „Du hast ihn aber angestarrt." „Ja verdammt, er sah in seiner Quidditch Uniform aber auch unglaublich gut aus?!" - Taehyung, ein einfacher Hufflepuff S...