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Was soll das heißen, er ist tot?

Ich sinke langsam auf den Boden.
Ich kann nur noch tschau sagen und auflegen.
Ich ziehe meine Knie an mich, lege meine Kopf in meine Arme und fange an zu weinen.
Mir ist jetzt alles egal, ich schreie mir die Seele aus dem Leib.

Wieso musste das passieren?
Ich will das nicht!
Mein Bruder ist tot und ich soll zu meinem Vater gehen.

Er hat mich angerufen um mir mitzuteilen ,dass mein Bruder gestorben ist und das ich nun zu ihm ziehen soll.
In drei Tagen ist seine Beerdigung und bis dahin soll ich bei meinem leiblichen Vater eingezogen sein.

Meine Mom und ihr Lebensgefährte sind noch arbeiten. Ich vermute das sie es auch schon wissen.
Ich erhebe mich langsam und lege mich in mein Bett und versuche nicht all zu sehr zu weinen,bis ich einschlafe.

Am nächsten Tag werde ich von meiner Mutter geweckt.

Los steh auf, du musst deine Sachen packen.
Los Meira steh auf.

Ich schlage die Augen auf und sehe in ihr Gesicht. Keine einzige Regung kann ich erkennen, sie lässtes völlig klat das mein Bruder, also ihr Sohn gestorben ist.
Sie dreht sich um und geht aus dem Zimmer.

Ich muss zugeben so viele Sachen besitze ich nicht, einfach aus dem Grund, da ich die meiste Zeit meines Lebens im Internat verbracht habe. Bis jetzt,denn nach der Beerdigung werde ich die alte Schule meines Bruders besuchen.
Nachdem ich meine Sachen in zwei große Koffer gepackt habe trage ich sie in den Flur.

Am Nachmittag hält vor unserem Mehrfamilienhaus ein schwarzer Wagen. Am Logo kann ich erkennen das es sich um meine Vater handeln muss. Doch wie zu erwarten ist es nur ein Angestellter der mich abholen soll.
Ich will mich eigentlich noch von meiner Mutter verabschieden, doch als ich ihr Arbeitszimmer betrete muss ich feststellen, dass sie nicht da ist. Auf einem Zettel der auf ihrem Platz liegt steht:

Meira, pass auf dich auf.
Tut mir leid aber ich muss zu einem Kunden
LG Mom

Na toll. Sie hätte bevor sie gegangen ist mich umarmen können. Mir ist wieder zum heulen, aber ich reiße mich zusammen, denn meine Augen sind schon rot genug.
Als ich auf der Rückbank des Autos sitze krame ich erstmal nach meine Kopfhörern, setze sie auf und lasse mich erstmal mit Musik zu dröhen.

Als wir die Autobahn verlassen wendete sich der Fahrer an mich.

Miss, ist alles in Ordnung mit ihnen?

Ich blicke ihn durch den Rückspiegel an und nehme meine Hörer runter.

Ich meine da sie die ganze Zeit weinen. Möchten sie ein Taschentuch?

Nein, danke. Ich hab es gar nicht bemerkt das ich wieder angefangen habe zu weinen.

Eigentlich wollte ich ihnen nur mitteilen das wir in circa 15 Minuten bei ihrem Herrn Vater sind.

Ich nicke und versuche mich wieder zu beruhigen und damit ich endlich aufhöre zu heulen. So kann ich nicht vor meinem Vater treten.

Das Haus meines Vaters oder besser gesagt die Villa ist riesig, man bedenkt er lebt dort alleine mit meinem Bruder Henry.
Ich betrete die Eingangshalle, alles hier ist hell und modern gehalten aber wirkt trotzdem klat und verlassen.
Ich wra hier erst einmal, das war das erste Mal in meinem Leben, dass ich meinen Bruder besucht hatte. Es ist nicht so das ich nicht wusste das ich einen Bruder habe. Aber mir wurde erst erlaubt ihn mit 10 zu besuchen er war damals 12 und wir waren von Anfang an ein Herz und eine Seele. Das war auch das erste und das letzte Mal das ich einen seiner Freunde kennen lernen durfte. Ace, damals ein lustiger Junge mit blonden locken und blauen blitzenden Augen.
Seit dem ersten Besuch war mein Bruder immer zu uns also zu mit und Mom gekommen.
Ich muss sagen meine Bruder und ich sahen uns wirklich gleich, beide helles braunes Haar, das in der Sonne leicht golden wirkt,die gleichen braun grünen Augen. Ich vermisse ihn jetzt schon, ich werde nie wieder mit ihn lachen noch reden können. Verdammt, denk an was anderes sonst heulst du wieder,meldete meine innere Stimme.
Ich überlegte kurz wo das Arbeitszimmer meines Vaters ist und öffnete eine Türe neben mir.
Das war das Bücherzimmer, dann muss es das nächste sein.
Ich atme noch einmal tief ein bevor ich meine Hand hebe um zu klopfen.

Als ich ein strenges herein höre, öffne ich die schwere Tür und trete in das Zimmer meines Vaters.

Meine Tochter, ich freue mich dich zu sehen. Ich habe leider nur wenig Zeit.Mina wird dir deine Räume zeigen.

Ich nicke und will noch etwas sagen, aber er winkt mich hinaus und greift zu Telefon.
Ich freue mich auch wirklich sehr ihn zu sehen.

Ich laufe den Gang weiter bis zur riesigen Küche, in der Mina die Haushälterin/Köchin etwas kocht.
Sie kenne ich auch seit meinem ersten Besuch und immer wenn ich nicht weiter wusste und nicht mit meine Bruder reden wollte, rief ich sie an. Hört sich vielleicht komisch an, aber für mich ist sie meine Ersatzomi.
Als sie mich erblickt, kommt sie zu mir und drückt mich fest an sich.
Meine kleine, ist das lang her.
Es tut mir so leid das wir uns unter diesen Umständen wieder sehen.

Mit laufen schon wieder die Tränen herunter aber ich bringe keine Ton heraus sondern weine lautlos in ihren Armen.

Nach einer Weile löst sie sich und nimmt mich am Arm.

Komm, ich zeige dir jetzt dein Zimmer und dann ruhst du dich aus, morgen brauchst du Kraft.

Ich schaffe es nicht mal mehr zu nicken, so daß sie mich einfach vor sich hin schiebt. Ich bekomme alles nur noch wie durch Watte mit und merke noch wie ich auf etwas weichem liege Und etwa mich zudeckt.

Heute ist der Tag der Beerdigung, vorhin kam Mina zu mir und gab mir irgendetwas zu trinken, seitdem fühle ich einigermaßen in Ordnung. Ich glaub sie hat mir Alkohol zur Beruhigung gegeben.
Ich rafe mich aus meinem Bett auf und gehe zum Koffer und suche nach meinem schwarzen Kleid, meinen Schuhen und nach meinem Conciler um meinen Augenringe und die Röte im meinem Gesicht zu überdecken.

Seit wir das Haus verlassen haben, hat sich Mina bei mir untergehackt und führt mich.

Ich erwachte erst aus meiner Trance, als Mina meinte ich müsse mich nun entgültig verabschieden. Denn mein Vater stand schon vor dem Grab und warf eine Rose hinein.
Ich hatte gehoft Mom würde erscheinen, doch das war sie nicht. Wir konnte sie so etwas tuen, nicht mal wegen Henry hierzu kommen.
Langsam ging ich, nachdem ich mir zwei weiße Rosen genommen habe, zum Grab. Eine Träne viel auf eine der beiden Rosen. Ich schloss die Augen und dachte an all die schönen Momente mit Henry bis ich die Rosen warf. Ich drehte mich um und ging schnell ein paar Schritte zur Seite um stumm weiter zu weinen.
Es schmerzt so sehr zu wissen das er nie wieder mit mir sprechen wird.
Ich vermisse seine Stimme, sein Lachen und vor allem seine aufmunternden Worte.

Ich stüze mich mit einem Arm an dem Baum neben mir ab und versuche nicht laut los zu schreien vor Schmerz und Traurigkeit.
Doch plötzlich höre ich eine Stimme.

Hey, hier nimm mein Taschentuch.

Ich nicke dankbar und nehme es. Zwar kann ich durch meinen Tränenschleier nicht sehen wer vor mir steht, aber ich bin dankbar für das Tuch.

Du bist dich die Schwester von Henry, oder? Du bist ganz schön gewachsen seit ich das letzte Mal sah.

Halt, Moment wenn er mich kennt, dann kann das ja nur...

Ace, bist du es?

Du weißt noch meinen Namen?

Ich nicke nur, und langsam kann ich den Tpy vor mir besser sehen.
Oke ich muss zugeben erst ist gewachsenen, aber das war ja logisch.
Sonst ist er ziemlich muskulös und hat immer noch seine blonden Locken, nur seine Augen sehen traurig aus.

Mir fließen immer noch vereinzelt Tränen herunter.
Er schaut mich mitleidig an und plötzlich umarmt er mich und streicht mir beruhigend über meine Rücken.

Alles wird gut, Süße. Beruhig dich wieder.
Was hältst du davon wenn ich dir noch weiter Freunde deines Bruders vorstelle?

Ohne eine Antwort von mir hackt er sich bei mir unter und führt mich zu einer Gruppe Jungs.

Briefe meines Bruders Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt