»Na los, spuck's schon aus«, forderte Liam Payne von Harry, nachdem dieser ohnehin gerade einen Monolog über die letzten Wochen seines Lebens geschwungen hatte.
Irritiert blickte Harry ihm entgegen.
»Was genau?«»Na das, was du hier seit gefühlt drei Stunden andeutest«, klinkte sich nun auch Louis Tomlinson ein und zog tief an der Zigarette zwischen seinen Fingern.
Für Harry war es immer noch ein etwas ungewohntes Gefühl, seine beiden Freunde hier auf der Terrasse seines Hauses sitzen zu sehen. Zwar hatten sie schon gemeinsam auf der halben Welt auf diversen Terrassen gesessen, doch dieses Mal saßen Liam und Louis ihm nicht mehr als Bandmitglieder gegenüber.
Die Fans hätten diese kleine Wiedervereinigung der Band - oder zumindest eines Teils davon - sicherlich gerne miterlebt, doch dieser Moment gehörte nur den Dreien.
Es war eine Seltenheit, dass sie einen Tag fanden, an dem sie alle Zeit hatten und sich auch im selben Land aufhielten, nachdem inzwischen jeder seinem eigenen Leben nachging. Umso mehr genossen sie nun auch die gemeinsame Zeit und die Ruhe.
Besonders wenn Harry und Louis Zeit miteinander verbrachten, war der Aufschrei im der Öffentlichkeit jedes Mal groß.
Es waren Momente wie diese, in denen Harry die Isolation, die ihm die Hidden Hills boten, wieder zu schätzen wusste.»Dass du dich in diese Maryana verliebt hast«, präzisierte Liam seine vorherige Aussage und grinste Harry an, den Kopf leicht zur Seite geneigt.
Zu diesem Resümee war Mitch letztens auch bereits gekommen, doch Liam klang dabei weitaus entspannter.
»Und nach allem, was ich eben gehört habe, dann stehen deine Chancen auch gar nicht schlecht! Du kannst das doch, lass' deinen Charme sprühen und schon ist ihr Freund Geschichte.«»Das sagst du so leicht«, brummte Harry zweifelnd, anstatt sich überhaupt die Mühe zu machen, seine Gefühle für Maryana abzustreiten.
Er hatte es immer gewusst, er hatte es von Anfang an gespürt und sein Umfeld hatte es nun zum wiederholten Male ausgesprochen.
Harry war dabei sich zu verlieben, oder viel mehr war es bereits geschehen. Der Tag im Tonstudio hatte selbst die leisesten Zweifel in ihm verstummen lassen.Dass Harry mit dem Wort »verlieben« vorsichtig umging, war jedem bekannt, doch bisher hatte er auch noch nie so offen und so voll Begeisterung über einen Menschen gesprochen wie er es über Maryana tat.
Sein Interesse war bereits durch ihre Bücher geweckt worden, doch das Wesen der jungen Autorin hatte ihn schließlich vollkommen in seinen Bann gezogen. Sie war anders, sie besaß Tiefe und zwischen ihnen herrschte der berühmte X-Faktor - zumindest seitens Harry.
Er war sich sicher, dass Maryana all das erfüllte, was er sich je erträumt hatte. Sie würde ihn weder einschränken, noch müsste er Kompromisse für sie eingehen - in seinen Augen hatte sie Vollkommenheit erreicht.
Einzig das Detail, dass Maryana vergeben war und der Vertrautheit, die zwischen ihr und Harry herrschte, noch mit Skepsis begegnete, konnte er nicht ganz ignorieren.»Maryana ist keine Frau, die ihren Freund betrügt, was ja eigentlich auch absolut für sie spricht. Sie behauptet sogar, dass sie glücklich ist mit diesem David«, sprach Harry seine Bedenken offen aus und versank leidend in seinem Gartenstuhl.
»Na dann musst du sie eben vom Gegenteil überzeugen«, zuckte Liam unbeeindruckt mit den Schultern. »Ihr Job ist es im Moment, dich kennenzulernen und alles über dich zu erfahren. Und ich kenn dich nur zu gut, Harry, also sei dir sicher, dass du quasi schon gewonnen hast.«
Liams Worte waren lieb gemeint und zauberten auch sofort ein dankbares Lächeln in Harrys Gesicht, doch die Situation bereitete ihm dennoch Bauchschmerzen.Erst als er Louis ansah, um sich auch dessen Einschätzung abzuholen, verpasste sich der Sänger innerlich eine schallende Ohrfeige.
Hier saß er also auf der riesigen Terrasse seines Anwesens in den Hidden Hills und jammerte darüber, wie sehr er sich nach Maryana sehnte, während einer seiner besten Freunde am Tisch saß und wirkliche, ernstzunehmende Probleme hatte.
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The Writer || h.s. ✓
Fanfiction»Weiß dein Herz eigentlich, was deine Hände tun?« Harrys Blick war ebenso bohrend wie seine Frage, die Maryana in diesem Moment vollends ins Chaos stürzte. »Ich wünschte, du wärst mit deinen gesprochenen Worten nur einmal genauso ehrlich wie in dein...