In Tränen aufgelöst lag Maryana, eingewickelt in eine Decke, auf Edins Sofa. Ihren Kopf hatte sie auf dem Schoß ihres besten Freundes abgelegt, während ihr dieser tröstend über den Rücken streichelte.
Maryana hatte tief in sich immer gewusst, dass dieser Tag kommen würde und doch tat der Schritt unheimlich weh.
Sie hatte Hals über Kopf das Nötigste zusammengepackt, nachdem David wortlos aus der Wohnung gestürmt war und war dann bei Edin aufgeschlagen.
David und sie waren also Geschichte, doch ganz begreifen konnte Maryana diesen neuen Abschnitt noch nicht.
»Ich bin so stolz auf dich«, murmelte Edin zum wiederholten Male vor sich hin. »Es ist alles einfach unschön gelaufen, aber du hast das Richtige getan, da bin ich mir sicher. In ein paar Tagen geht's dir bestimmt schon wieder besser und du kannst endlich mal dein Leben frei so leben, wie du es willst.«
Edin hatte recht, doch vielleicht war diese Freiheit genau das, wovor sich Maryana immer so gefürchtet hatte. Sie war an David und ihr Leben mit ihm gewöhnt gewesen und hatte sich darauf ausgeruht.
»Weißt du, was das Schlimmste ist?«, schniefte Maryana traurig vor sich hin. Die letzten Tage und insbesondere der heutige Abend steckten ihr immer noch in den Knochen.
»Diese Verachtung in Davids Blick. Ich kann sie so gut nachempfinden, er hat jedes Recht dazu. Ich hab ihn betrogen und dann so lange angelogen und getan, als ob nichts passiert wäre. Das ist wirklich ekelhaft.«»Ach, so ein Bullshit«, schüttelte Edin stur den Kopf. »Natürlich war es nicht gerade die feine englische Art, aber er hat auch nichts daran gesetzt, an der Beziehung zu arbeiten. Es hat einfach nicht funktioniert und da gehören immer zwei dazu, auch wenn du jetzt vielleicht den entscheidenden Trennungsgrund geliefert hast.«
Dieses Mal war es Maryana, die den Kopf schüttelte und ihr Gesicht tiefer in Edins Decke vergrub.
»Du hast ihn nicht gesehen und gehört. Das war der pure Hass. Du weißt doch, wieviel Stolz er hat und wie empfindlich er ist. Er hat gesagt, ich würde es noch bereuen«, erinnerte
sich Maryana mit brüchiger Stimme an Davids letzte Worte.»Was für ein Psycho!«, lautete sofort Edins Urteil, als er fassungslos auf seine beste Freundin starrte. »Egal, wie verletzt sein kranker Stolz ist, kann er sich doch noch lange nicht rausnehmen, dir zu drohen!«
»Du kennst ihn. Ich hätte ihm wohl nichts schlimmeres antun können.«
»Ach, nimm dir das nicht so zu Herzen«, versuchte Edin weiter Trost zu spenden. »Ich meine, er wird doch wohl nicht.. ach, vergiss es.«
Während Edin schnell wieder zurückruderte, war Maryanas Aufmerksamkeit bereits geweckt.
Mit gerunzelter Stirn rappelte sie sich auf und sah Edin durch verheulte Augen an.
»Er wird doch wohl was nicht?«Unsicher zuckte Edin mit den Schultern.
»Ich will dich ja wirklich nicht noch mehr beunruhigen, aber du hast David ja nicht mit irgendjemandem betrogen«, sagte er zögerlich. »Das war Harry Styles, der noch dazu ein Lied über dich geschrieben hat und du ein ganzes Buch über ihn.«Verständnislos guckte Maryana drein.
»Worauf willst du denn hinaus?«, hakte sie ungeduldig nach.»Naja, ich könnte mir gut vorstellen, dass David das nicht für sich behalten wird. Vielleicht sitzt er ja schon bald in sämtlichen Talkrunden und erzählt brühwarm von dir und Harry. Es gibt bestimmt einige Leute, die das interessieren würde.«
Edin war bewusst, dass er mit seinen Mutmaßungen gerade nicht zur Laune seiner besten Freundin beitrug, doch er hielt es für notwendig, sie auch auf diese Eventualitäten hinzuweisen. Dass diese Möglichkeiten seitens David bestanden, war ihm selbst erst jetzt bewusst geworden.
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The Writer || h.s. ✓
Fanfiction»Weiß dein Herz eigentlich, was deine Hände tun?« Harrys Blick war ebenso bohrend wie seine Frage, die Maryana in diesem Moment vollends ins Chaos stürzte. »Ich wünschte, du wärst mit deinen gesprochenen Worten nur einmal genauso ehrlich wie in dein...