Seit Nialls Gespräch mit Maryana war auch in Harry eine gewisse Unruhe ausgebrochen.
Er war zunehmend unzufriedener geworden - am Liebsten hätte er Maryana einmal geschüttelt und sie direkt heraus gefragt, warum sie nicht einfach zugeben konnte, dass David nicht der Richtige für sie war und stattdessen ihn wählen sollte.Mit jedem Tag hatte sich seine Wut und Unzufriedenheit mehr aufgestaut, bis es an diesem Tag im Studio aus ihm herausgebrochen war.
Es war einfach über ihn gekommen, als Maryana wieder einmal vor ihm gesessen und mit David geschrieben hatte, als ob nichts passiert wäre.
Dabei war er sich so sicher, dass sie zu ihm gehörte.Den ganzen Tag über, als Harry mit professionellen Songwritern im Studio saß und Anstöße für seine neue Musik bekam, starrte er immer wieder auf diesen einen, neuesten Satz in seinem Notizbuch.
Weiß dein Herz, was deine Hände tun.
Harry hatte Maryanas Gesicht gesehen. Er wusste, dass er damit etwas in ihr bewegt hatte.Es war sein letzter Versuch, das letzte Mal, dass er ihr die Hand reichte und ihr die Möglichkeit gab, auf ihn zuzukommen.
Und Harry hatte große Hoffnung, dass Maryana endlich ehrlich zu sich selbst und auch zu ihm sein würde.Geduldig saß Harry demnach auch im Wagen, auf dem Weg zurück ins Hotel und ergab sich dem schweren, angespannten Schweigen zwischen sich und Maryana.
Sie musste den ersten Schritt machen und dieses Gespräch anstoßen - und Harry war sich sicher, dass sie das tun würde, wenn auch nicht sofort.Wieder legte Harry seine schnippische Art und Weise an den Tag und hoffte, Maryana damit aus der Reserve zu locken.
»Ein langer Tag, ich hatte ziemlich viel Input«, ließ er sie nur knapp wissen, als sie die Hotellobby betraten. »Ich verzieh' mich direkt aufs Zimmer, bis morgen.«Einen kurzen Augenblick wartete Harry ab, ob Maryana einhaken wollte. Doch nach kurzem Zögern nickte sie bloß und war schien bemüht, gleichgültig zu wirken.
»Na dann, bis morgen.«Ohne von Maryana aufgehalten zu werden setzte Harry also seinen eben kundgetanen Plan in die Tat um.
Er zog sich zurück auf sein Hotelzimmer, doch von Resignation war keine Spur bei dem Künstler.Er hatte das Brodeln und die vielen Fragen in Maryana förmlich hören können.
Harry war der festen Überzeugung, dass die Blondine noch heute das Gespräch mit ihm suchen würde.Und tatsächlich klopfte es keine Stunde später bereits energisch an der Türe seiner Suite.
Zwar kaum überrascht, dafür aber mit hartnäckiger Nervosität an der Seite, näherte sich Harry der Türe.Er hatte diese Situation kommen sehen und war bereit Maryana das zu bieten, was auch er von ihr verlangte, oder sich zumindest wünschen würde - Ehrlichkeit.
Harry war bereit, die Karten offen auf den Tisch zu legen, wenn Maryana dasselbe tat.
Weniger aufgeregt war er allerdings dennoch nicht.Wie erwartet stand die blonde junge Frau auf der Türschwelle, als Harry bereitwillig öffnete und spürte, wie sein Herz mit jeder Sekunde schneller schlug.
Augenscheinlich hatte es in Maryana sogar mehr gebrodelt als Harry zunächst angenommen hatte.
Ohne Zeit zu verlieren, platzte aus Maryana sofort die erste Frage heraus.»Was soll das heißen, du willst, dass ich auch in meinem gesprochenen Wort ehrlich bin?«, polterte sie sofort los und schleuderte Harry einen fordernden Blick zu, dass er nur zu gerne einen Schritt zurückwich, um sie in sein Reich zu lassen.
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The Writer || h.s. ✓
Fanfiction»Weiß dein Herz eigentlich, was deine Hände tun?« Harrys Blick war ebenso bohrend wie seine Frage, die Maryana in diesem Moment vollends ins Chaos stürzte. »Ich wünschte, du wärst mit deinen gesprochenen Worten nur einmal genauso ehrlich wie in dein...