Maryana war in einer kleinen Wohnung in einer durchaus gepflegten Gegend in LA untergekommen. Und vor der Türe genau dieser Wohnung stand Harry nun mit trommelndem Herzen, als er darauf wartete, dass die Blondine ihm öffnete.
»Ich warne dich!«, hörte er schon ihre zischende, genervte Stimme durch die Türe. Irritiert runzelte Harry die Stirn, doch bevor er sich weiter Gedanken darüber machen konnte, zog Maryana bereits die Wohnungstüre auf.
»Hey«, lächelte sie ihn an, wirkte aber merklich unsicher. Dieser ganze Tag musste schon jetzt zu viel für sie gewesen sein und gleich würde Harry dem Ganzen noch die Krönung verpassen.
»Komm rein«, sagte sie und machte einen Schritt zur Seite, damit er eintreten konnte.Anstatt dass Harry sich nun aber Gedanken darüber machen konnte, ob er Maryana nicht vielleicht zur Begrüßung umarmen sollte, wie er es zu ihren guten gemeinsamen Zeiten immer getan hatte, fiel sein Blick direkt auf etwas anderes - oder besser gesagt auf jemanden. Ein großgewachsener, gutaussehender Mann stand in Maryanas kleinem Flur und sah ihm direkt in die Augen.
Für einen Moment war sich Harry sicher, dass sich Maryana in dem letzten halben Jahr neu verliebt und einen neuen Mann in ihrem Leben hatte, was seinen Plan natürlich erschwert hätte und ihm schon wieder einen Stich ins Herz verpasst hätte. Als der Kerl dann aber überschwänglich auf ihn zukam und Harry stürmisch umarmte, kamen ihm Zweifel an seiner Theorie.
»Na, dass wir uns endlich mal begegnen!«, freute er sich laut, während Harry überrumpelt die Umarmung erwiderte.
»Edin!«, zischte Maryana schon wieder erschrocken, als sie die Szene beobachtete und langsam fiel der Groschen auch bei Harry. Das musste also der berühmte Edin sein und auch ihm hatte Maryanas Warnung zuvor gegolten.»Genau der bin ich«, nickte Edin und hatte seine Arme immernoch um ihn geschlungen. »Edin, Maryanas bessere Hälfte.«
In solchen Momenten war Harry froh darüber, dass er dank seines Jobs unerwarteten Körperkontakt gewöhnt war.
»Und du bist Harry, das weiß ich. Wir hätten uns schon viel eher treffen sollen, aber Maryana hat da wohl versagt.«Lächelnd sah Harry den rothaarigen jungen Mann an. »Freut mich, Edin.«
»Und Edin wollte auch gerade gehen!«, grätschte nun Maryana dazwischen, woraufhin ihr bester Freund endlich seine Hände von Harry löste. Mittels Augenakrobatik wollte Maryana ihm wohl klarmachen, dass er nun endlich verschwinden sollte.»Achja«, rollte er widerwillig mit den Augen. »Na schön. Ich wünschte, wir wären uns unter schöneren Umständen begegnet. Dann überlasse ich euch mal eurer Krisensitzung. Ich hol nur eben noch meine Sachen.«
Mit diesen Worten verschwand er wieder in eines der angrenzenden Zimmer und ließ Maryana und Harry alleine.Eines hatte Edin tatsächlich geschafft - er hatte die Situation etwas aufgelockert. Als Harry und Maryana nun jedoch schweigend nebeneinander im Flur standen, drohte wieder diese unangenehme Stille aufzukommen.
»Na, lange nicht gesehen«, brach sie Harry, bevor sie noch an Macht gewinnen konnte.
Lächelnd zuckte Maryana mit den Schultern.
»Also ich hab dich schon oft gesehen. Oder zumindest deinen Nacken«, sagte sie und schien sich über ihre eigenen Worte zu wundern, als sie sie laut ausgesprochen hatte. »Also, wegen des Albumcovers, meine ich«, erklärte sie schnell und drohte etwas rot um die Wangen zu werden.»Das dachte ich mir schon«, lachte Harry heiser und hörte zu seiner Überraschung auch lautes Lachen aus dem angrenzenden Raum.
»Edin, du sollst dich beeilen!«, knurrte Maryana laut durch die Wohnung, um ihren lauschenden besten Freund endlich loszuwerden.
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The Writer || h.s. ✓
Fanfiction»Weiß dein Herz eigentlich, was deine Hände tun?« Harrys Blick war ebenso bohrend wie seine Frage, die Maryana in diesem Moment vollends ins Chaos stürzte. »Ich wünschte, du wärst mit deinen gesprochenen Worten nur einmal genauso ehrlich wie in dein...