Der Nachmittag war wie im Fluge vergangen.
Harry und Anne hatten in aller Kürze die neusten Neuigkeiten ausgetauscht und auch Maryana und Anne hatten sich bereits näher kennenlernen können.Für Maryana hatte sich der Besuch in Holmes Chapel schon jetzt gelohnt. Nachdem Anne ihr schon Einiges über ihren Sohn erzählt hatte, hatte sie im Laufe des Abends sogar noch zu einer Führung durch das Haus geladen.
Jedes einzelne Foto - und davon hingen in diesen vier Wänden einige - war ihr erklärt worden und Maryana kannte nun alle Familienmitglieder namens Twist, Styles, Selley, Cox und Co.
Während Anne Maryana durch das Haus führte, hatte sich Harry in der Zwischenzeit in der Küche zu schaffen.
Alleine die Tatsache, dass Harry im Stande war Nudeln zu kochen, kam für Maryana durchaus überraschend und sie war sich sicher, diese Info an irgendeiner Stelle im Buch unterbringen zu müssen.»Abgesehen von Tee kochen haben deine Küchen bisher einen eher ungenutzten Eindruck gemacht«, bemerkte Maryana, immer noch perplex vom überraschend guten Geruch, der ihr in der Küche in die Nase stieg.
»Das ist in der Regel auch einfach nur zeitlich bedingt«, zuckte Harry mit den Schultern und stellte Maryana demonstrativ einen dampfenden Teller Penne mit sämtlichem Gemüse vor die Nase.
»Sogar ohne Fleisch.«Lächelnd nahm Anne einmal mehr zur Kenntnis, wie gut sich Harry und Maryana inzwischen zu kennen schienen.
Auch während des Essen gab sich Anne weiterhin größte Mühe, Maryana stets ins Gespräch einzubinden.
Sie stellte Fragen, erklärte extra manche Hintergründe ihrer Geschichten und lächelte sie immer wieder freundlich an.Sie gab sich Mühe, doch gänzlich losgelöst wurde die Stimmung bei Tisch trotzdem nicht. Zwischen Harry und Maryana wollte und konnte einfach kein ordentliches, wechselseitiges Gespräch zustande kommen, womit die Konversation ausschließlich über Anne lief.
»Danke fürs Essen und auch sonst für alles, aber ich würde euch beide dann jetzt auch mal alleine lassen«, verkündete Maryana schließlich, als der Abend etwas fortgeschrittener war.
»Ach was, jetzt schon?«
Überrascht guckte Anne die Blondine an.
»Ich muss noch telefonieren und ehrlich gesagt bin ich auch etwas müde«, entschuldigte sich Maryana lächelnd, während sich Harry nur stumm in seinem Stuhl zurücklehnte.Er ahnte, dass es David war, den sie anrufen wollte. Selbst der Gedanke an dieses Telefonat versetzte ihm einen Schlag in die Magengrube.
Abwartend sah Anne auf Harry.
Maryana war Harrys Begleitung und in gewissermaßen auch sein Gast, selbst wenn Anne dieses Haus noch bewohnte.
Es war auch Harrys Zuhause und damit wäre auch er für sie zuständig gewesen, doch Harry rührte sich keinen Zentimeter.
Stattdessen herrschte betretenes Schweigen.»Komm mit, Liebes, ich zeig dir wo du schlafen kannst«, trat endlich Anne für Harry ein und stand vom Tisch auf, nachdem ihr Sohn keinerlei Reaktion zeigte. »Du kannst dich in Gemmas Zimmer breitmachen.«
»Das ist lieb, danke.«Gerade wollte Maryana Anne ins Obergeschoss folgen, als sie doch nochmal in der Küche stehen blieb.
»Gute Nacht, Harry«, wandte sie sich zu ihm um.
Dieser konnte sich nur mit Mühe zu einem Lächeln durchringen.
»Gute Nacht.«Nachdenklich räumte Harry den Tisch ab, während die beiden Frauen verschwunden waren.
Er hatte nicht die leiseste Ahnung, wie sich die nächste Zeit gestalten sollte.
Fest stand bloß, dass ihm dieses ständige Hin und Her und der angespannte Umgang mit Maryana auf Dauer zu Grunde richten würde. Er konnte es schon jetzt kaum mehr ertragen.
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The Writer || h.s. ✓
Fanfic»Weiß dein Herz eigentlich, was deine Hände tun?« Harrys Blick war ebenso bohrend wie seine Frage, die Maryana in diesem Moment vollends ins Chaos stürzte. »Ich wünschte, du wärst mit deinen gesprochenen Worten nur einmal genauso ehrlich wie in dein...