•2•《Kämpfen? Wie?》

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"Hallo!", rief ich ihnen zu, als sie auf mich zukamen. Meine Mutter, eine kleine, schwarze Wölfin mit grünen Augen, deutete mir, die Tür zu öffnen, damit sie in das Haus gehen konnten.

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Sicht von Blake

Nachdem ich Mama und Papa die Tür geöffnet hatte, stürmten sie direkt die Treppe hoch in ihr Zimmer, um sich anzuziehen. Auch Derek kam mit seinem typischen Lächeln und meinem kleinen Rucksack in der Hand auf mich zu. Ich musste auch grinsen, da er, immer wenn er lächelte, jeden mit diesem Lächeln anstecken konnte. Fragt mich nicht, wie er das machte, aber es war schon immer so. Ich nahm ihm meinen winzigen Rucksack ab und ging mit ihm ins Haus, woraufhin er die Tür hinter uns schloss.

Ich wollte in die Küche gehen, um mir etwas Essen zu holen, da ich heute kaum etwas zu Mittag gegessen hatte. Doch dann kam meine Mutter die Treppe herunter in den Flur. Sie hatte schwarzes, schulterlanges Haar, eine spitze Nase und grüne Augen. Sie sah meinem Vater sehr ähnlich, denn er hatte schwarzes, kurzes Haar und auch eine spitze Nase. Im Gegensatz zu meiner Mutter hatte er graue Augen und ist etwas größer als sie.

Mama zog mich in eine feste Umarmung, welche ich sofort erwiderte. Als sie sich von mir löste sagte sie: "Blake, bist du schon wieder gewachsen, Schatz?" "Ich war doch nur ein paar Tage weg, da kann ich doch nicht schon wieder gewachsen sein!" sagte ich mit einem leichten Grinsen im Gesicht. "Und hast du dich denn in dieser Woche verwandelt?" Mama hatte schon wieder die altbekannte Frage gestellt, weshalb das Grinsen von meinem Gesicht wich. Ich sah sie traurig an und schüttelte wie so oft den Kopf. Daraufhin zog sie mich wieder in eine lange Umarmung. Nachdem sie mich wieder los gelassen hatte, fragte sie: "Hast du Hunger?"

Meine Augen leuchteten auf. Ich brauchte gar nicht mehr zu antworten, denn sie fragte bereits: "Bist du mit Pizza einverstanden?"

"Klar!", rief ich laut, ich zog sie in eine kurze Umarmung und flüsterte: "Danke Mama! Du bist die Beste!" Dann ließ ich sie wieder los. Sie ging in Richtung Küche und sagte: "Ich stelle die Pizza in den Ofen" und grinste mich an.

Ich lief nach oben in mein Zimmer, um mein Handy an mein Ladekabel anzuschließen und auf die Toilette zu gehen.

Als ich mich auf mein Bett schmiss, um zu zeichnen, hörte ich kurz unser Telefon klingeln, ignorierte es aber. Ich zeichnete eine Weile und ließ meinen Fingern freien Lauf - der Stift malte wie von selbst. Nach etwas mehr als 20 Minuten war ich fertig mit meiner kleinen Zeichnung und betrachtete sie. Sie war besonders schön; schöner als die meisten meiner letzten Zeichnungen. Man konnte auf einer Lichtung ein langhaariges Mädchen erkennen, das mit einem Messer in der Hand gegen einen mittelgroßen, grauen Wolf kämpfte. Rundherum standen noch viele andere Wölfe und Menschen, die anscheinend zusahen. Was sollte das denn jetzt bedeuten? Immer wenn meine Zeichnungen besonders schön und realistisch waren, wurden sie wahr - oder zumindest etwas Ähnliches geschah. Das kannte ich ja schon - aber was - und vor allem wer - war das da auf dem Bild?

"Blake, Pizza!", rief mein Bruder von unten und unterbrach so meine Gedanken. Ich klappte den Block schnell zu, legte ihn auf meinen Schreibtisch und lief die Treppe runter in die Küche. Ich spürte die ernsten und besorgten Blicke meiner Eltern auf mir. Ich wurde sofort misstrauisch, setzte mich schnell an den Küchentisch und fragte: "Was ist los? Warum schaut ihr mich so an?"

"Blake du weißt doch, dass in den Herbstferien die Rangordnungskämpfe stattfinden...", begann Mama vorsichtig. "Ja, und?", hakte ich nach, als sie nicht weitersprach. "Du musst auch teilnehmen!" Nachdem sie das gesagt hatte, war ich geschockt. "Wieso muss ich auch teilnehmen?", fragte ich. Dieses Mal antwortete mir Papa: "Alpha Louis hat es angeordn..." "Ich kann mich doch noch nicht mal verwandeln. Wie soll das gehen?", unterbrach ich ihn. "Ich weiß es nicht. Es muss doch eine andere Lösung geben", sagte Papa und murmelte den letzten Teil nur noch.

Ich rannte die Treppe hoch in mein Zimmer und ließ mich in mein Bett fallen. Tränen kullerten meine Wangen herunter. Ich bekam immer mehr Angst. Was sollte ich tun? Was konnte ich tun? Ich blieb ein paar Minuten liegen, bis ich wieder klar sehen konnte. Als ich dann wieder aufsah, fiel mein Blick auf meinen Zeichenblock. Ich stand auf, blinzelte die letzten Tränen weg und setzte mich an meinen Schreibtisch. Ich suchte mein letztes Bild und betrachtete kurz das Mädchen mit dem Dolch in der Hand. "Genau, ein Dolch!", schrie ich vor Aufregung und auch Freude. Ich rannte die Treppe wieder runter zurück in die Küche.

Mama und Papa saßen immer noch am Tisch und schienen mich nicht mal zu bemerken. Sie schienen zu überlegen und wirkten sehr besorgt, oder sogar etwas ängstlich. "Mama, Papa ich habe die Lösung! Ich kämpfe mit Waffen!", sagte ich schnell. Die Gesichter meiner Eltern hellten sich sichtlich auf und schauten mich hoffnungsvoll an. "Glaubst du, du schaffst das?", fragte meine Mutter mich und ich nickte sofort. An der Schule war ich ja die beste was Waffen und alles Dazugehörige anging. "Dann musst du aber auch trainieren", sagte Papa. Ich nickte nur noch und lief sofort zurück in mein Zimmer, um meine Lieblingsmesser zu holen und trainieren zu gehen.

Am selben Abend begleitete mich mein Bruder auf dem Weg bis zur Lichtung, auf der sich alle Jugendlichen und Erwachsenen nachmittags bis abends zum Kampftraining trafen. Auf der Lichtung war auch ein guter Freund von mir, Ryder. "Hi Blake! Was machst du denn hier? Willst du deinem Bruder beim Training zusehen?", fragte er. "Nein. Ich will trainieren. "

"Hast du dich etwa verwandelt?" fragte er nun und sah mich aufgeregt an. "Leider nicht, aber ich muss an den Rangkämpfen teilnehmen...", versuchte ich es ihm zu erklären, jedoch fiel mir Ryder ins Wort: "Als Mensch? Du sollst als Mensch teilnehmen? Du wirst verletzt oder vielleicht sogar getötet! Das geht doch nicht!" Seine Augen waren leicht geweitet und er sah angespannt aus.

"Ja, ich weiß, aber Alpha Louis hat es befohlen. Deswegen werde ich mit Messern kämpfen. Trainierst du mit mir? Bitte?", fragte ich. Es war kurz still. Keiner sagte etwas bis Ryder die Stille brach: "In Ordnung, ich trainiere mit dir, aber du sagst mir, wenn du nicht mehr kannst."

"Gut, dann los.", sagte ich und ging ein paar Schritte nach links. Ich hatte ein Messer mit beidseitigem Schliff und zwei Wurfmesser dabei. Auch Ryder entfernte sich ein paar Schritte, aber er lief nach rechts. Ich blendete alles, wirklich alles, in meiner Umgebung aus und sah zu meinem Bruder. Ein bisschen Angst machte sich in mir breit, aber irgendwie freute ich mich auch. Es fühlte sich an wie eine Mischung aus tausenden von Gefühlen, aber ich hatte keine Zeit mehr darüber nach zu denken.

Derek gab das Startsignal. Ryder verwandelte sich und ich zog meine Messer hervor.

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Schon das zweite Kapitel!
Wie wird der Kampf wohl verlaufen?
Schafft sie es ihn zu besiegen?
Kann Blake in den Rangkämpfen bestehen?

1182 Wörter

ElementwölfeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt