•37•《Mischling》

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Wir nickten und gingen mit den riesigen Pokalen unter den Armen zum Sekretariat.

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Sicht von Blake

Dort sagten wir der Sekretärin bescheid, dass wir abreisen würden. Sie nickte und schrieb etwas auf einen Zettel. Dann fragte sie uns nach unserer Zeit. "Wir haben eine dreiviertel Stunde gebraucht", gab Jane stolz preis. Der Sekretärin klappte der Mund auf. "Wow. Ihr müsst euch ja beeilt haben", sagte sie bewundernd. "Eigentlich haben wir uns nicht wirklich beeilt. Wir haben uns auf der Strecke sogar noch mit jemanden unterhalten", berichtete ich wahrheitsgemäß.

Dann verabschiedeten wir uns von ihr und gingen zu unserem Zimmer. Dort zogen wir uns um und ich versuchte, das Blut aus meinem Top zu bekommen. "Ich glaube, das bekommst du nicht wieder sauber", sagte Jane. "Ja du hast recht", stimmte ich ihr zu und ließ das Top einfach im Wasser liegen, damit es einweichen konnte.

Ich wollte gerade meine Jogginghose wegpacken, als ich die Schlittschuhe bemerkte. Ich holte sie aus der Tasche. Was sollen wir nur damit machen? Freundschaftsketten! Stimmt, das ist eine gute Idee.

"Hey Jane! Wie wäre es, wenn wir daraus Ketten machen?", schlug ich Jane vor. Sie nickte begeistert. Gesagt, getan. Wenige Minuten später hingen uns kleine Kettchen mit den Schlittschuhen als Anhänger um den Hals. Die Pokale hatten wir auf meinen Schreibtisch gestellt. Dann kletterten wir die Strickleiter hinunter.

Von dort aus liefen wir sofort in den Wald. Wir verwandelten uns und liefen zum See. Dort stellte ich eine Mindlink-Verbindung zum gesamten Rudel her und sagte: "Heute um Mitternacht trifft sich das gesamte Moon-Rudel am See im Wald!" Ich bekam von jedem ein 'Okay' oder ein 'Ja' zu hören. Dann sagte ich: "Lea kommt bitte jetzt zum See." "Okay, ich bin schon unterwegs, Alpha!", hörte ich von Lea. "Blake, nicht Alpha", verbesserte ich sie.

Wir mussten nicht lange warten, bis Lea als Wolf vor uns stand. Sie verwandelte sich schnell zurück. "Als du heute Vormittag im Wald mit uns gelaufen bist, warst du genauso schnell wie wir. Das ist sehr merkwürdig, da wir schneller als normale Wölfe waren. Könntest du mir das erklären?", kam ich sanft aber direkt zu Sache. Lea brach plötzlich in Tränen aus und sackte schluchzend zusammen. "Bitte töte mich nicht", wimmerte sie schluchzend. "Warum sollte ich dich töten?", fragte ich sanft und verwirrt. "I... i... ich b... bi... bin... e... ein... M... m... m... Mischling", stotterte sie schluchzend. Mischlinge werden von allen gehasst, gejagt und getötet. Sie werden, wenn sie überleben, wie Dreck behandelt! Vielleicht hat sie deshalb Angst! "Alles okay, das ist nicht schlimm", versuchte ich sie zu beruhigen und hockte mich neben sie.

Sie sah mich mit großen Augen an. Trotzdem liefen ihr weiter Tränen über die Wange. "Hör erstmal auf zu weinen", sagte ich sanft und strich ihr über die Wange. Bald hörte sie auf zu weinen und ich sagte: "Es ist nicht schlimm. Ich möchte dich so in meinem Rudel haben, wie du bist. Als Mischling bist du stark, fast wie ein Elementwolf. Ich verstehe auch nicht, warum Mischlinge gehasst werden." "Du verstößt mich nicht?", fragte Lea hoffnungsvoll. "Du bleibst schön in meinem Rudel", sagte ich aufmunternd und lächelte ihr zu. Auch auf ihre Lippen schlich sich ein leichtes Lächeln.

Ich stellte mich wieder gerade hin und auch Lea stand wieder auf. "Ähm... Ich verstehe gerade nur Bahnhof! Was ist denn ein Mischling?", fragte Jane. Ich sah zu Lea und forderte sie stumm dazu auf, es selbst zu erklären. "Ein Mischling ist eine Mischung aus einem Werwolf und einem Vampir. Also im Grunde ein Werwolf, der etwas schneller und stärker ist, als ein normaler Werwolf", fasste Lea zusammen. Sie hatte ihre Angst fast ganz abgelegt. Du hast ihr auch mehrmals gesagt, dass es nicht schlimm ist, dass sie ein Mischling ist.

"Achso", sagte Jane nickend und mit einem verstehenden Gesichtsausdruck. "Kommt, lasst uns jetzt etwas jagen gehen. Oder hasst du schon gegessen?", fragte ich Lea. Sie schüttelte den Kopf und sagte: "Ich wollte mich heute mal an ein Wildschwein wagen" "Okay, dann suchen wir eines!", stimmte Jane zu. "Ich habe auch ordentlich Hunger", sagte ich, als mein Magen knurrte.

Wir verwandelten uns alle in unsere Wölfe und liefen tiefer in den Wald. Nach kurzen suchen fanden wir eine kleine fragte ich Lea flüsternd. "Da hinten. Das eine, was hinkt", antwortete sie noch etwas leiser. Ich nickte. "Wir scheuchen sie auf. Deine Beute wird langsamer sein als die anderen, also wird es von der Gruppe getrennt und dann kannst du es dir schnappen.", sagte ich. Lea schlich davon und wartete dann auf unser Auftreten. Jane und ich sahen ihr kurz nach und teilten uns dann auch auf. Wir schlichen uns ebenfalls an die Gruppe an. Auf Janes Kommando scheuchten wir die Gruppe auf. Die meisten liefen weg, aber einzelne wehrten sich gegen uns. Diese gaben die Verteidigung, aber schnell auf.

Nur das hinkende Schwein war nicht so schnell und noch in Sichtweite. Lea sprang aus dem Busch und in Sekundenschnelle war sie bei dem Wildschwein. Sie wollte ihm gerade an die Kehle springen, als das Tier auf sie zu hinkte. Es hatte den Kopf leicht geneigt und war angriffslustig. Wahrscheinlich weiß es, dass es, wenn es weglaufen würde, nicht schnell genug wäre.

Jane und ich gingen langsam zu ihr. Lea sah mich nur vorsichtig an. In ungefähr zwei Metern Entfernung legte ich mich hin, um ihr zu zeigen, dass ich sie nicht beim Fressen stören würde. Sie fing langsam an zu Fressen. Zwischendurch sah sie immer wieder hoch zu mir, um zu kontrollieren, dass sie alles richtig machte. Auch Jane hatte sich neben mich gelegt und war eingeschlafen.

Als Lea satt von dem Wildschwein wegging, stieß ich Jane mit meiner Schnauze an. Sie blinzelte mich müde an. Ich zeigte in Richtung des viertel Wildschweins. Mehr war nicht übrig geblieben. Jane stand verschlafen auf und trottete zu dem Tier und fing auch an zu fressen. Ich legte mich auf den Rücken und beobachtete die Wolken.

Nach einiger Zeit sagte Jane: "Da ist nichts mehr Essbares dran. Soll ich die Reste vergraben?" Ich nickte und Jane begann, ein Loch zu buddeln. Plötzlich fing Lea an zu wimmern: "Es tut mir leid! Ich habe dir alles weg gegessen! Und dabei warst du doch die, die am meisten Hunger hatte! Es tut mir wirklich leid, Alpha!"

"Hey, jetzt hör mir mal zu:

1. Nenn mich Blake, nicht Alpha.
2. Ich habe dir, indem ich mich hingelegt habe, doch gezeigt, dass du als erstes fressen darfst", sagte ich in einem leicht strengen Ton. Lea nickte stumm.

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Hättet ihr damit gerechnet, dass Lea ein Mischling ist?

~White_Alpha_Girl

1091 Wörter

ElementwölfeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt