•44•《keine Verbündeten》

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Sicht von Jane

Plötzlich klingelte mein Handy. Ich holte es aus meiner Hosentasche und sah auf das Display. "Unbekannt", murmelte ich. "Geh ran", forderte Blake mich auf. Ich vertraute ihr und drückte auf den grünen Hörer. "Hallo? Wer ist da?", fragte eine fremde, männliche Stimme. "Hier ist Jane Summer", antwortete ich ihm. "Kennen sie das Starlight Rudel?", fragte er. "Ähm... J... Ja", stotterte ich. "Das Starlight Rudel wurde angegriffen und es gibt keine Überlebenden", berichtete er etwas betroffen.

Ich war so geschockt, dass ich einfach auflegte. "Was ist passiert?", fragte Blake besorgt, als sie meinen Gesichtsausdruck sah. "D... das Starlight Rudel w... wur...wurde angegriffen und e... es gibt keine Ü... Über... Überlebenden!", wiederholte ich stammend, was ich soeben erfahren hatte. Blake klappte der Mund auf. Als sie sich innerhalb einer Millisekunde wieder gefasst hatte, umarmte sie mich.

Wir saßen so fast fünf Minuten auf meinem Bett. Dann ließ sie mich wieder los. "Was machst du jetzt?", fragte sie. "Ich glaube einfach das gleiche wie du. Aber mir geht es nicht so schlecht. Ich wurde von ihnen immer nur runtergemacht. Deswegen haben sie es zwar nicht verdient zu sterben, aber ich kann es eh nicht mehr ändern", antwortete ich ihr ehrlich.

Ich hatte keinerlei Gefühle für mein altes Rudel. Erst war ich so überrascht, dass ich nicht klar denken konnte, aber wenn ich mir wirklich vor Augen führte, was sie mir bedeutet hatten war es nicht mal ansatzweise so schlimm. Ich mochte keinen von ihnen und keiner hatte mich gemocht, also hatte ich auch zu niemandem eine Bindung, um die es sich zu trauern lohnte.

Sicht von Blake

Mich überraschte es, dass Jane damit so gut umgehen konnte. Ich wusste ja, dass ihr das Rudel nicht so viel bedeutete, aber dass es keinen gibt, um den sie trauert, überrascht mich dann doch.

Ich war wütend, wütend auf den, der meine Familie und Janes gesamtes altes Rudel ausgelöscht hatte. Würde er zu uns kommen würde ich mein Rudel um jeden Preis schützen.

-

Wir liefen gerade die Grenzen ab, als wir einen anderen Wolf witterten. Er lief einfach in unser Gebiet. Ich stellte mich ihm sofort in den Weg. "Was willst du hier?", knurrte ich ihn an. "Ich bin Richard, der Alpha des zweiten Werwolf-Rudels hier in der Nähe. Mir gehört das angrenzende Gebiet", sagte Richard. Er war ein schwarzer, für normale Verhältnisse sehr großer Werwolf. "Und was willst du hier?", fragte Jane. "Es gab in letzter Zeit überall Angriffe auf Werwolf-Rudel. Deswegen wollte ich mein Rudel mit dem Moon Rudel verbünden, da ich gehört habe, dass es in diesem Rudel sogar einen Elementwolf gibt", erklärte er. "Da bist du aber nicht auf dem neusten Stand", sagte Jane leicht lachend. "Was meint sie?", fragte Richard mich. "Also, in meinem Rudel gibt es den Elementwolf des Feuers und den Elementwolf des Wassers", erklärte ich.

"Und was ist mit dir?", fragte Jane "Ich bin kein Elementwolf", antwortete ich.

"Also bist du Alpha Moon?", fragte Richard. "Ja genau", antwortete ich knapp. "Wie haben Sie es geschafft, dass sich ihnen Elementwölfe unterwerfen?", fragte er.

Er hat angefangen, dich zu siezen! Also hat er Respekt vor dir!

"Jeder unterwirf sich dem, der stärker ist", antwortete ich nun auf die Frage von Richard. "Was meinen Sie damit?", fragte er nach. "Ein Omega unterwirft sich einem Delta. Ein Delta unterwirft sich einem Beta. Ein Beta unterwirft sich einem Alpha. Ein Alpha unterwirf sich einem Elementwolf. Ein Elementwolf unterwirft sich mir", erklärte ich. "Warum unterwirft sich ihnen ein Elementwolf? Sind sie etwa die Mutter der Elemente?", fragte er staunend. Ich nickte. "Kennen Sie den Spruch: Jedes Rudel ist so stark wie sein Alpha?", fragte Richard, woraufhin ich nur den Kopf schüttelte.

"Ich glaube, wir haben hier das stärkste Rudel gefunden", sagte Richard lächelnd.

"Okay, zurück zum eigentlichen Thema. Was würde uns eine Verbündung bringen?", fragte ich. "Falls ihr angegriffen werdet, habt ihr in der Nähe Hilfe", sagte er von seinem Argument überzeugt. "Hmm. Was wenn ich dir sage, dass wir schon mit einem anderen Rudel, welches noch näher ist als deines, verbündet sind?", sagte ich. "Es gibt hier aber kein anderes Wolfsrudel!", rief Richard. "Nein, aber wir teilen unser Revier mit Panthern", sagte Jane. "Wölfe und Panther? Das funktioniert doch gar nicht", meinte Richard. "Doch, sehr gut sogar. Wir brauchen keine weiteren Verbündeten", sagte ich ernst.

Richard nickte und verschwand wieder in sein Revier.

Jane und ich liefen weiter die Grenzen ab, aber ohne besondere Vorkommnisse.

Sicht von Unbekannt

Heute griffen wir ein Rudel aus Wölfen und Panthern an. Diese Rudel sind sehr selten und auch sehr stark, aber wir sind so viele gut trainierte Wölfe.

Wir standen schon vor dem Rudelhaus und ich knurrte wie immer: "Gebt uns einen Elementwolf sonst geht ihr unter!" "In unserem Rudel gibt es einen Elementpanther, keinen Elementwolf", knurrte einer.

Ein Elementpanther? Was ist das? Das gleiche wie ein Elementwolf nur eben ein Panther. "Dann gebt uns den!", rief ich zu ihnen hinüber. Getuschelt brach aus. "Wenn ihr die anderen in Ruhe lasst, komme ich mit euch", rief nun ein Panther mit ganz weißen Krallen und Augen.

"Wer bist du?", fragte ich ihn. "Ich bin Joel, der Elementpanther der Luft", antwortete er mir. "Komm mit!", rief ich ihm zu und drehte mich etwas in Richtung Wald. Der Panther kam zu uns und wir liefen zurück zu den anderen Elementen. Dort ketteten wir ihn, mit Starken Ketten die einem Element wieder stehen konnten, an einen der Bäume.

"Was passiert mit dem Rudel? Du willst sie doch nicht wirklich in Ruhe lassen?" Fragte mein Beta. "Ich habe jetzt keine Zeit dazu! Ich muss mehr über die Elemente herausfinden", gab ich ihm als Antwort.

Sicht von Blake

Ich saß gerade mit Jane in unserem Zimmer. Jane las ein Buch und ich zeichnete - mal wieder. Aber dieses Mal zeichnete ich auf einer Leinwand in DIN A2 Größe. Es war ein weißer Wolf, der im Wald gegen einen schwarzen Wolf kämpfte. Hinter dem Weißen Wolf standen einige Wölfe und Panther. Hinter dem schwarzen standen viele Wölfe und einzelne Panther - zumindest im meinem Kopf, denn bis jetzt hatte ich nur einen Teil der Bleistiftstriche gezogen.

Plötzlich schreckte ich hoch. "Hast du das auch gehört?", fragte ich Jane, die hektisch nickte. "Was ist da los?", fragte sie und zeigte nach draußen, denn von dort war lautes Geknurre und viel Gefauche zu hören. "Wir schauen mal nach", sagte ich und stand auf. Jane legte schnell ihr Buch weg und stand auch auf. Wir liefen auf den Balkon. Jane kletterte die Strickleiter herunter.

Ich sprang vom Balkon und verwandelte mich im Flug. So landete ich federleicht auf weißen Pfoten, die zu einem großen weißen Wolf gehörten.

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1106 Wörter

ElementwölfeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt