•18•《ein neuer Ort, Jenny und ein neues Thema》

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Wir liefen und sprangen Stunden lang durch den Wald, bis wir an einen Ort kamen, den wir noch nie gesehen hatten. So etwas Schönes hatte ich in meinem Leben noch nicht gesehen.

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Sicht von Blake

Es waren riesige Klippen, an deren Seite ein überwältigender Wasserfall hinab stürzte und in das Meer mündete. Es war einfach traumhaft, besonders im Dunkeln. "Wie wäre es, wenn wir hier übernachten? Es ist eh schon zu spät, um zurück zu laufen!", kam der Vorschlag von Hannah. Ich war begeistert und sah in den Sternenhimmel. "Den Sternen nach müsste es so ca. elf Uhr sein", schätzte ich. "Okay, dann übernachten wir hier!", sagte sie voller Euphorie.

Und was ist mit Jane? Meinst du wir sollten ihr Bescheid sagen? Ich denke sie schläft schon. Wir könnten sie ja einmal anlinken. Wenn du meinst. Ich stellte schnell eine Mindlink-Verbindung zu Jane her. „Hallo, Jane?" fragte ich, aber bekam keine Antwort darauf. Sie schläft. Hab ich ja gesagt.

Ich sah kurz zu Hannah und dann in die Umgebung. "Aber brauchen wir nicht etwas Schutz? Wer weiß wer oder was hier herum läuft...", vermutete sie nach einer kurzen Pause. "Schutz? Darum kann ich mich kümmern!", erwiderte ich und ließ eine Wand aus Eiszapfen aus dem Boden schießen. Ich formte sie zu einem Halbkreis, sodass wir freien Blick auf den Wasserfall und das Gebiet, was darunter lag, hatten, aber trotzdem niemand zu uns kommen konnte.

In dem Halbkreis legten wir uns auf den Boden und schliefen ein. Am nächsten Morgen standen wir früh auf, um den Sonnenaufgang zu beobachten. Wir hatten die perfekte Aussicht vom Rand der Klippe aus. Es war wirklich wunderschön. Ich fühlte mich richtig wohl und konnte mich entspannen. Das laute Getöse des Wasserfalls passte perfekt in diese Atmosphäre.

Nach dem Sonnenaufgang liefen wir los, zurück in Richtung Internat. "Hey Blake, ich muss dir etwas sagen...", begann Hannah zögerlich. "Ja?", forderte ich sie auf, weiter zu sprechen. "Ich bin ein Elementpanther", platze es aus ihr heraus. Ich war etwas überrascht, freute mich aber sehr. "Das ist doch toll!", rief ich. "Sollst du deswegen Alpha werden?" Hannah nickte. "Aber... das ist doch wirklich einfach nur Toll! Du bekommst dadurch doch nur Vorteile. Du hast dein Rudel, oder wie man das bei Panthern auch nennt! Ich muss meines noch finden!", sagte ich. "Stimmt! Jetzt, wo du es sagst, merke ich es auch. Du bist ein Alpha", sagte sie. "Aber zum Glück bist du als Wolf ein Alpha, sonst wäre das nicht so einfach mit der Freundschaft. So unter Alphas...", fuhr sie fort. Sie hat recht! Hättest du als Panther die Alpha-Gabe, wäre die Freundschaft schnell vorbei! "Welches Element hast du eigentlich?", wollte ich wissen. "Pflanzen", sagte sie.

Wir liefen etwas schneller als gestern, da ich ja noch zur Schule musste. Ungefähr auf Höhe der Höhlen der Panther trennte ich mich von Hannah und lief als Wolf in dreifacher Geschwindigkeit weiter. Als ich am Internat ankam, sah ich, dass die hohe Geschwindigkeit unbegründet gewesen war, denn Jane schlief noch. Ich versuchte, möglichst leise zu sein, um sie nicht aufzuwecken.

Bald war es 06.40, dann klingelte schon der Wecker. Das hieß, ich musste mich nicht mehr hinlegen. Ich lief ins Bad, um mich fertig zu machen, was mir auch noch gelang, bevor Jane aufwachte. "Hey...", murmelte Jane verschlafen. "Blake?", fragte sie Blinzelnd. "Ja?", sagte ich und schmunzelte. "Wann bist zu zurückgekommen?", wollte Jane wissen. "Vor ein paar Minuten", antwortete ich. "Hast du etwa im Wald geschlafen?", fragte sie mit aufgerissenen Augen. "Ja... genau", sagte ich. "Und wir haben einen wunderschönen Ort gefunden! Er ist etwas weiter weg von hier, aber der Weg lohnt sich!", startete ich einen Ablenkungsversuch, damit sie mir keine Predigt hielt, dass ich nicht im Wald übernachten sollte. "Echt? Können wir da mal einen Abend hin?", fragte sie. Ablenkung geglückt! "Ja! Natürlich können wir da hin!", sagte ich, glücklich darüber, dass ich jetzt nicht mehr mit einem Vortrag rechnen musste.

Jane machte sich noch schnell fertig und wir gingen zum Frühstück. Mit dem Essen an unserem Tisch angekommen, setzten wir uns. Wir waren gerade fertig, als Jenny zu uns an den Tisch kam und sich gegenüber von Jane und mir setzte.

"Blake, ich habe gesehen, wie du gestern mit Jane in den Wald gegangen bist. Einige Stunden später ist Jane alleine wiedergekommen. Dich habe ich gar nicht gesehen! Kannst du mir das erklären?", fragte sie hochnäsig. "Das hat dich nicht zu interessieren!", sagte ich genervt und mit leicht aggressivem Unterton. "Das interessiert mich aber sehr!", sagte sie schnippisch und in einem Zickigen Ton. Wie eine Tussi, was sie ja eingentlich auch war, aber jetzt besonders betonte. "Dann muss ich dir leider sagen, dass deine Neugier nicht beruhigt wird!", erklärte ich gereizt. "Was soll das denn jetzt heißen, Menschen?" Sie hat eine Grenze überschritten! Das wird sie bereuen! Ich wurde so wütend, ich hätte platzen können. Das wird sie nie wieder tun! Nie!, knurrten Anna und Kate aggressiv. Ich stand auf, baute mich vor ihr auf und durchbohrte sie mit meinen aggressiven Blicken, denen sie nicht standhalten konnte und sich etwas duckte. "Du hast eine Grenze überschritten, eine ziemlich wichtige! Das wirst du noch bereuen! Nenn mich nie wieder Menschlein! Verstanden?", zischte ich gefährlich leise zu ihr und fügte noch hinzu: "Ach und das heißt, dass es dich nicht zu interessieren hat was ich mache und es wäre besser für deine Gesundheit, wenn du jetzt verschwindest, bevor ich es mir anders überlege und du als Hackfleisch auf der Intensivstation landest! Verstanden?" Sie nickte eingeschüchtert und verschwand sofort aus der Mensa.

Ich sah zu Jane, die ein Lachen unterdrückte. "Jetzt bitte nicht lachen!", bat ich sie per Mindlink und Jane zwang sich, nicht zu lachen, was ihr sichtlich schwer fiel. Als sie sich beruhigt hatte, gingen wir aus der Mensa, um uns auf den Schulhof zu setzen, bis unser Sportunterricht anfing. Mal wieder saßen wir auf den Bänken am Rand des Schulhofs, so nahe am Wald, dass man die Tiere und den Wind gut hören konnte. Die Geräusche fand ich sehr entspannend. Das war auch ein Grund, wieso ich so oft im Wald war und früher auch schon gewesen war.

Ding, Dong... Dang
Nach dem Klingeln der Glocke gingen wir zum eingezäunten Sportplatz, wo wir noch kurz auf Herrn Meier warten mussten. Er schloss das Tor auf und alle gingen zu den jeweiligen Umkleiden, um sich umzuziehen, so auch Jane und ich.

Als Sportkleidung hatte ich eine lockere, lange, schwarze Hose und ein türkises T-Shirt. Meine hüftlangen Haare machte ich zu einem hohen geflochtenen Zopf, sodass sie nur noch bis knapp unter meiner Brust hingen. Wir gingen auf den Sportplatz und setzten uns zu den anderen, die sich schon umgezogen hatten, unter die Bäume am Rand des Sportplatzes. Dort warteten wir dann mit unserem Lehrer auf den Rest der Klasse.

Als alle da waren, begann Herr Meier zu sprechen: "Also wir beginnen heute mit dem neuen Thema: Nahkampf. Deswegen sortiert euch bitte nach den Arten von Gestaltwandlern, damit wir möglichst faire Kämpfe haben."

Alle standen auf, um sich zu sortieren. Es gab mehrere Gruppen: Neun Wölfe, vier Luchse, sechs Füchse, vier Greifvögel und zwei Panther. Ich war alleine.

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Schon Kapitel 18!
Danke für die über 800 Reads und über 100 Sterne!
Danke, Danke, Danke!

1205 Wörter

ElementwölfeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt