Kapitel 4 - Das geheimnisvolle Funkeln

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Lou:

Cathy ist in der Zwischenzeit fleißig am zeichnen und Nähen. Sie ist fast schon zu beschäftigt, auf ihre Mitbewohnerinnen zu reagieren.

"Cathy? Was... wird das, wenn es fertig ist?", fragt Lou, während sie nen Stofffetzen nimmt, der gerade auf ihren Kopf geflogen ist. "Und hör endlich auf immer nur alles wegzuwerfen! Leg' die Sachen doch auf die Seite!"

Cathy unterbricht und sieht sie mit großen Augen an. "Ich weiß auch nicht. Irgendwie ist diese Stella so... inspirierend. Als würde sie irgendwas ausstrahlen. Irgendwas... ja nenn mich kindisch, ...Magisches. Und ich als Künstlerin werde das auffangen, indem ich meine Ideen in ein Kleid umwandle."

Mariah legt ihren Cello weg und sagt ruhig: "Cathy, es gibt keine Magie. Das ist ja ganz süß, was du machst, aber was du meinst, ist die Wahrnehmung. Hör mal. Der Mensch ist ein Kulturwesen und Stella kommt aus einer anderen Kultur. Du bist die Kultur gewöhnt, die wir uns hier aufgebaut haben, durch die Euphorie kommt sie dir auch so anders vor und du freust dich auf alles Neue. Stella ist neu und du kannst es dir eben nicht anders erklären als: Magie. Aber das hier ist alles ganz logisch zu erklären, und du liebst es nebenbei auch Leute kennenzulernen und hast den Wunsch nach Freundschaften und Bindung."

Cathy und Lou sehen sie beide sprachlos an.

Der Wahnsinn, was sie immer von sich gibt... Mariah ist sehr intelligent und wirklich lieb, aber damit kann sie einem manchmal den Spaß rauben. Aber sie meint es ja gut.

"Ja, schon klar. Aber... ihr Name bedeutet Stern! Ach komm schon. Das ist einfach... magisch!", sagt Cathy hoffnungsvoll.

Lou lacht leicht geht zu ihr und legt einen Arm um sie. "Es hat einen Grund, warum du die Jüngste im Raum bist. Aber... wir haben so viel über Stella geredet, da kommt mir ne Frage auf. Wo bleibt sie? Ob sie sich verlaufen hat? Ich sehe mal nach ihr, okay? Vielleicht ist sie ja auch bei meinem Bruder."

Sie geht aus dem Raum und sucht ihren Bruder. Aber Stella ist nicht bei ihm. Es wird so langsam spät und die Sonne geht unter.

Ich werde so langsam panisch, wenn ich sie nicht finde!

Sie irrt im gesamten Schloss umher, bis sie ein Funkeln sieht. Das hat sie zwar schon öfters wahrgenommen, aber irgendetwas gibt ihr das Gefühl, dass Stella dort sein wird. Lou geht raus und sieht Stella ganz ruhig auf dem kalten, feuchten Boden sitzen.

Als hätte ich nen Instinkt, der mich zu ihr geführt hat. Jaja Mariah würde jetzt sagen, dass der Mensch Instinktreduziert ist, aber dennoch! Irgendwas ist so anders als sonst!

Als sich Lou zu Stella setzt spürt sie den gleichen Windschlag, der zuvor bei Stella und Taylor war.

"Stella? geht es dir gut?", fragt sie vorsichtig. Stella scheint wie hypnotisiert zu sein.

Wieso starrt sie auf den Stein?! Naja er ist ja ganz schön und sieht aus wie ein Kristall, aber...

In dem Moment erkennt Lou den Vollmond, der sich im Kristall spiegelt. Er wirkt so stark auf sie, sodass sie von dem Anblick nicht mehr wegkommt. Der Wind um die beiden wird stärker und wirbelt heftig. Die Mädchen fassen den Stein an, ein heller Lichtblitz leuchtet auf, der Stein zerbricht und dicker Nebel schwebt um Lou und Stella.

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