Kapitel 1 - Ein neues Gesicht, eine neue Geschichte

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Das Flugzeug landet. Stella wird nach Glastonbury zu ihrem neuen Zuhause gefahren. Als sie aus dem Fester schaut, sieht sie eine schöne, grüne Landschaft, einen Fluss, viele Bäume und mittendrin ein wunderschönes, edles, altes Gebäude. Sie steigt aus, nimmt ihre Koffer und bleibt vor dem großen Tor stehen.

Also hier soll ich das nächste Jahr wohnen? Ich liebe es hier. Es ist wunderschön und auch etwas geheimnisvoll. Das weckt meine Neugierde. Ich kann es kaum erwarten alles kennenzulernen.

Gerade will sie durch das Tor treten, da wird sie doch sehr schüchtern und zittert.

Ich kann das nicht. Die halten mich für einen Freak. Oder für ne Angeberin. Ich muss schließlich nichts zahlen um hier zu sein, dank meinem Vater...

Ein großer, schlanker Junge mit braunen Haaren und Brille kommt zu ihr und sagt:

"Hallo. Ich bin Anthony. Du musst die Neue sein, von der alle reden."

Na toll. War keinen Tag hier und bin schon berühmt. "Ich bin Stella. Die Neue, ganz richtig. Sag mal, kannst du mir helfen mich hier zurecht zu finden?"

"Natürlich. Und mach dir nichts draus, dass man dich schon kennt. Ehrlich gesagt hab ich mich schon voll auf dich gefreut. Ich mochte Rektor Kristan."

Anthony wird rot, als er ihr das zugibt.

Stella lächelt. "Danke, Anthony. Du bist lieb"

Die beiden gehen zusammen ins Haus.

Er hat sich wirklich gefreut? Mal sehen, was noch so kommt, aber der Anfang hier war toll! Ich hoffe Anthony bleibt so nett zu mir.

Drinnen angekommen kommt Stella aus dem Staunen nicht heraus. Alles ist im alten, englischen Stil gehalten und die Uniformen sahen so anders aus, als aus den typischen Filmen, die Stella so kannte. Es war zwar alles einheitlich, trotzdem hatte alles sein eigenes Stück Magie in sich. Die Eingangshalle verzauberte sie mit schönem Holz und Marmor. Alles war so hell. Es gab viele Fester und Gemälde an der Wand. Stella erkennt in der großen Eingangshalle ein Bild von ihrem Vater in einem wundervoll Gold verziertem Rahmen.

Das ist wunderschön. Wenigstens ist mein Vater an der Wand seiner Schule verewigt.

Das Bild wirkt auf sie so stark, dass es ihr vorkommt, als würde ihr Vater sie direkt ansehen.

Als wäre er wirklich da...

Sie sieht daneben ein weiteres Gemälde eines Mannes. Anthony erkennt, dass Stella sich mit den Gemälden beschäftigt.

"Schön das Gemälde deines Vaters, nicht wahr? Ich sehe es mir auch oft an. Das daneben ist sein bester Freund. Zusammen haben sie diese Schule aufgestellt. Naja also nicht gebaut. Das Gebäude steht schon seit über hundert Jahren. Vielleich sogar zweihundert. Aber er und Rektor Kristan haben dann daraus diese Schule gemacht. Aber das weißt du bestimmt alles schon."

Stella sieht Anthony ruhig, aber auch traurig an.

Nein. Ich wusste gar nichts. Überhaupt nichts. Wie traurig, dass irgendein Schüler mehr über ihn weiß als ich. Ich bin doch seine Tochter.

Anthony legt eine Hand auf ihre Schulter.

"Der Andere ist Rektor Thompson. Er übernimmt jetzt die gesamte Schule. Aber er ist heute nicht da. Melde dich morgen unbedingt bei ihm. Ich zeig dir jetzt wo alles ist."

Sehr witzig. Der Rektor ist nicht da? Irgendwie verschwindet meine Euphorie immer mehr.

"Anthony? Das ist ja alles ganz nett, aber woher willst du wissen, wo mein Zimmer ist, meine Klasse..?"

Er lacht und holt Unterlagen aus seiner Tasche

"Tja weil ich dein Pate hier bin. Hier steht alles drin, was du wissen musst. Und du bist in meiner Klasse."

Stella nimmt die Papiere und liest

Anthony sieht verlegen weg und nuschelt:

"Ich hab mich freiwillig gemeldet dir hier alles zu zeigen..."

Stella sieht ihn überglücklich an und bedankt sich

Ich denke, dass das wohl ne tolle Freundschaft wird. Naja ich hoffe es.

Zusammen gehen sie durch das Schloss. Anthony zeigt ihr alle Räume, erklärt ihr alles, was sie wissen muss und führt sie schließlich zu ihrem Schlafsaal.

"Hier endet die Tour... morgen ist Sonntag, also hast du den ganzen Tag zeit, dich in Ruhe umzusehen. Du kannst auch immer zu mir kommen. Du findest mich oft im Foyer oder der Bibliothek. Noch Fragen? Freust du dich auf deine Mitbewohnerinnen? Du lernst sie ja gleich kennen."

Er verabschiedet sich lächelnd und lässt sie alleine vor der Tür stehen. Stella fasst allen Mut zusammen und geht in ihr Zimmer.

Es ist niemand da. Klar, die Betten sind vergeben und Sachen liegen rum, aber ich bin gerade alleine.

Das Zimmer ist groß. Es hat zwei Hochbetten, viele Schränke und Regale, einen alten Schreibtisch aus Holz, große Fenster mit langen Vorhängen und alles ist wundervoll verziert.

Es sieht aus, wie mein altes Kinderzimmer. Nur größer.

Stella sieht sich um. Die drei Betten sind belegt. Eins, welches das obere Bett ist und am Fenster steht ist noch frei.

Dann wohl das. Bisschen unheimlich am Fester nachts, aber es wird schon gehen.

Sie klettert rauf und richtet ihr Bett hin. Sie lässt den Koffer einfach liegen. Sie liegt eine Weile auf dem Bett, starrt aus dem Fenster, von dem man eine wunderschöne Sicht auf den Garten des Internats hat, und versinkt in ihrer einzigartigen Traumwelt. Nach einer Weile steht sie auf und zieht sich im Badezimmer nebenan um.

Es ist alles mit goldenen Mustern verziert... und es rieht so gut... nach Rose.

Als sie fertig ist legt sie sich wieder in ihr Bett und schließt die Augen.

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