Kapitel 5 - Eine andere Realität

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Der ganze Nebel verzieht. Lou und Stella liegen geschockt auf dem Boden. Lou sieht in den Himmel.

Seltsam... der Himmel scheint violett zu sein. Sie setzt sich auf und sieht sich um. Doch nichts ähnelt ansatzweise dem Schlossgarten. Sie liegen in einem großen, weiten Blumenfeld. Doch kein Gebäude ist zu sehen. nur ein Weg, der durch einen Wald führt und einen kleinen Bach.

"Stella! Stella, geht es dir gut?!" Seit wann lisple ich so komisch? Hab ich was im Mund? Was ist da? Und ich sitze auf irgendwas...

Lou sieht noch etwas verschwommen und tastet in ihrem Mund. Vielleicht hat sie ja was am Zahn.

Stella öffnet die Augen und setzt sich auf. "Ja. mir geht es..", sie stoppt, als sie Lou ansieht. "Lou? Bist du das?! Stella starrt sie nur an, während Louise nur irgendwas über ihren Zahn vor sich hin flucht.

"Natürlich bin ich das, wer auch sonst?! Man ich krieg die Krise." Lou sieht Stella an, und merkt, wie diese sie anstarrt. "Alles klar?"

"Ähm... du hast... also... Fangzähne?! Und deine Haare..." Lou steht auf und geht zu dem Bach. Als sie ihr Spiegelbild sieht, erschrickt sie. Sie hat wirklich Fangzähne. Ihre hellbraunen Haare haben plötzlich wilde, abstehende Locken und sie hat krallenähnliche Fingernägel. Ihre grünen Augen leuchten noch mehr als sonst. "WAS?! Will mich hier jemand verarschen?! Wie seh' ich denn aus? Und wo sind wir?! Und..." Sie dreht sich ein paar mal um sich selbst und sieht einen Löwenschwanz. "Stella. Sag mir, dass ich träume!", sagt sie etwas panisch während sie sich mit ihren Krallen in ihren Arm kneift.

Das tut ja noch mehr weh, als sonst. Das stimmt alles. Das ist Realität, aber das kann doch nicht sein! Wo sind wir?

Sie sieht Stella an. "Vielleicht solltest du dich auch mal im Bach ansehen. Was hast du an?! Und deine Haare waren doch mal kurz..."

Stella geht zum Bach und betrachtet sich. Das ist alles so komisch, denn ihre Schuluniformen wurden ausgetauscht und Stella sieht jetzt so anders aus, sie hat ganz viele bunte Tücher an sich und trägt viele Steine als Halsketten. Ihre blonden Harre waren bisher immer so kurz, dass sie fast die Schultern berührten. Aber jetzt hat sie einen langen, geflochtenen Zopf, der ihr bis zum Bauch reicht. Und ihre Augen funkeln. Also nicht nur, dass ihre Augenlider stark glitzern, sondern auch ihre Augen fangen an, wie Sterne zu funkeln.

"Wie nett. Ich seh' toll aus. Aber wieso? Und wo zur Hölle sind wir?! Wo sind Cathy, Mariah und Anthony?", fragt Stella etwas verunsichert. "Und wie kommen wir wieder zurück?!"

"Ich hab keine Ahnung", sagt Lou und seufzt. "Aber ich hab das Gefühl, als müssten wir den Weg entlang."

"Ja, sicher laufe ich in einer unbekannten Gegend durch einen gruseligen, dunklen Wald, ohne zu wissen, wo der Weg hinführt!", sagt Stella skeptisch, aber Louise geht schonmal los.

Als hätte ich einen Instinkt, dass das der einzig richtige Weg ist... Seltsam... aber ich muss es einfach tun.

Stella folgt ihr und zusammen laufen sie durch den Wald. Als sie aus dem Wald rauskommen sehen sie ein Tal mit vielen kleinen Häuschen und mittendrin ein Schloss.

Das ist ja wie im Märchen. Aber das kann doch nicht Realität sein...

Die Mädchen laufen durch das Dorf. Stella nimmt einen Geruch von Rose auf, je näher sie an das Schloss kommen. Am Tor angekommen zögern sie kurz und gehen rein. Bislang haben sie noch keine Person gesehen und auch im Schloss scheint es leer zu sein. Sie sehen sich um. Lou durchforscht das Schloss nach irgendwelchen Personen, aber sie findet niemanden.

"Hast du jemanden gesehen?", fragt Lou. "Nein, bisher nicht.", sagt Stella. "Vielleicht gehen wir mal in eins der Hütten und fragen einen... Einheimischen." Stella und Lou wollen gerade rausgehen, da bleibt Stella stehen und ihre Augen leuchten auf. Sie dreht sich um und rennt die Treppe hoch. Lou folgt ihr etwas ängstlich.

Lou findet Stella in einem Raum, in dem eine Kristallkugel steht, ein altes Buch liegt auf einem Tisch und die restlichen Möbel sind von staubüberzogenen Laken überdeckt. Als sie an den Tisch geht und das Buch öffnet, leuchtet an der Wand ein Sternbild auf.

Unglaublich. Das ist wunderschön. Stella ist verwirrt, aber begeistert zugleich. Sie verliert sich in dem Buch, während Lou das Schloss nach irgendeiner Person durchsucht.

Gerade will Louise ein Zimmer betreten, da kommt der Nebel wieder hoch und beide Mädchen fallen zeitgleich auf den Boden.

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