Die Kristall Akademie

Kapitel 27 - Die Kandidatschaft

Vanessa:

Es ist jetzt schon eine Weile her, dass diese Kristan auf meine Schule gekommen ist. Sie hat hier eigentlich nichts zu melden, aber hat sich bei den Lehrern eingeschleimt, sie stellt sich immer in den Mittelpunkt, schreibt die besten Noten, sie hat sogar meinen Vater überzeugt! Wegen ihr habe ich Ärger bekommen, weil sie in meinem Zimmer geschnüffelt hat und irgendwie rausgefunden, dass ihr ihren Test verfälscht habe! Ich hasse sie. Ich habe zu lange den Mund gehalten. Ich muss was dagegen tun. Ich bin hier die verdammte Königin!

Aufgebracht stürmt Vanessa durch den Flur, in Richtung Bibliothek, um Melissa zu finden.

Sie muss mir helfen. Melissa ist immer in der Bibliothek.

Auf dem Weg stößt sie mit einem Jungen zusammen, der gerade Zettel an die Wände hängt. Die Flyer fallen ihm aus der Hand und er bückt sich, um sie aufzuheben.

"Oh mist! Entschuldigung, Vanessa! Ich wollte dich nicht... Sorry!", sagt er schnell.

"Pass auf, Luke! Was hängst du da überhaupt hin?"

Ohne sie überhaupt anzusehen, sagt er: "Die... die Schülersprecher Wahl steht wieder an. Heute Abend ist die Versammlung zur Aufstellung. Aber man kann sich nicht selbst aufstellen." Luke streckt ihr einen Flyer entgegen.

"Danke." Sagt sie. "Geh weiter und häng sie auf."

Vanessa geht mit dem Flyer in der Hand zur Bibliothek.

Schülersprecherin. Ja ich muss das werden. Ich werde es eh. Ich gewinne immer.

Sie geht schnell in den Raum zu ihrer Cousine.

"Melissa. Melissa.", sie setzt sich zu ihr und legt ihr das Buch zur Seite. "Hast du das schon mitbekommen? Die Schülersprecherwahl! Heute Abend werden die Kandidaten aufgestellt!"

Melissa seufzt. "Und habe ich jetzt damit zu tun? Ich will das sicher nicht."

"Nein, Trottel. Du sollst mich aufstellen! Ich werde diese Wahl gewinnen und du sollst mir helfen. Du bist doch meine Cousine."

Melissa sieht weg. "Ja ich mache das. Ich helfe dir." Sie streicht sich über ihren Arm und sieht aus dem Fenster.

Wieso ist sie so abgelenkt? Was hat sie denn?

"Hey." Vanessa schnipst vor ihr Gesicht "Was ist los?"

"Ich... hatte heute einen Albtraum. War ganz schlimm." Melissa atmet durch, spielt an ihrem Kristall und sieht aus dem Fenster.

"Und... da ist dieser Neue. Evan. Ich mag ihn. Sehr. Ich versuche mich ihm immer zu nähern, weil ich... ihn so mag,"

Vanessa sieht sie an. "Du bist also in den Neuen verliebt. Okay, und wo ist da jetzt das Problem? Nimm ihn dir doch."

Melissa nickt in Richtung Fenster. Von dort aus kann Vanessa sehen, wie Evan neben Stella sitzt und mit ihr Musik macht.

"Stella ist auch immer bei ihm. Und er hat nur Augen für sie.", sagt sie traurig.

"So eine Schnepfe! Glaub mir, wenn ich Schülersprecherin bin, wird ihr noch alles leidtun."

Melissa nickt. "Danke. Ich... ich stell dich auf. Du gewinnst eh. Da bin ich mir sicher!"

Ja. Sie hat Recht. Aber für heute Abend muss ich auch wie eine Gewinnerin aussehen.

Sie geht in ihr Zimmer und sucht sich Klamotten raus. Am Abend trifft sich Vanessa mit ihrer Cousine, um zusammen zur Versammlung zu gehen.

Ich steige stolz und selbstbewusst auf die Bühne, und sage ihnen dann, wie sehr ich für unsere Schule einstehe und für jeden da sein will um für das Wohl aller einzustehen.

Vanessa setzt sich in die Reihe und die Versammlung beginnt, als ihr Vater, Rektor Thompson, auf die Bühne tritt.

Nach der Rede meldet sich direkt Melissa, um ihre Cousine aufzustellen. Vanessa tritt stolz auf die Bühne und sagt alles so, wie sie es geplant hatte. Die Schüler applaudieren ihr. Stolz hört sie dem zu.

Nachdem ein paar Schüler auf die Bühne getreten sind, hört man aus einer Reihe eine Stimme rufen: "Ich will noch jemanden aufstellen!"

Es war Cathy, die ihre Hand aus der Menge nach oben streckt und die jetzt von jedem angeschaut wird.

"Ich finde Stella. Stella Kristan würde eine tolle, ehrliche und kreative Schülersprecherin abgeben."

Das ist nicht ihr Ernst!

Jetzt muss Vanessa mit ansehen, wie Stella Cathy erst unsicher ansieht, sie aber dann umarmt, als sie großen Applaus hört. Stella stellt sich zu Vanessa auf die Bühne. Sie kandidiert.