Irgendwie scheint der Mond sich hier anders zu verhalten, als sonst. Vollmond kommt hier schneller, als man es erwartet.
Stella geht mit ständigem Blick aus dem Fenster zu ihrem Zimmer. Mariah kommt ihr entgegen.
"Hallo Stella. Ich gehe zum Cellounterricht. Willst du nicht mitkommen?"
Traurig schüttelt das blonde Mädchen ihren Kopf. "Nein... ich will einfach gerade nichts tun."
"Ja, das ist verständlich. ich meine, du hast Vanessa jetzt quasi ihren Sieg vor die Füße gelegt... Warum hast du das nur gemacht?", fragt Mariah.
"Ich hab jemandem einen Gefallen getan, mehr nicht..."
"Wenn du meinst", Mariah nimmt ihren Cellokoffer wieder hoch und lächelt sie an. "Ich bin für dich da."
Als Mariah weggeht, betritt sie das Zimmer. Louise sitzt mit ihrem Bruder auf ihrem Bett.
"Lou, glaub mir. Taylor ist wirklich nett. Vertrau ihm halt. Ich weiß wirklich nicht, warum du dich gerade so sehr mit ihm beschäftigst.", meint Anthony.
Weil er und sie in der anderen Welt die ganze Zeit zoffen?
"Man, weil ich halt wissen will, mit wem sich mein Bruder abgibt. Hey ich will nur, dass es dir gut geht.", sagt Lou.
"Mir geht es gut.", sagt Anthony mit beruhigender Stimme, bis er Stella sieht. "Aber ich glaube ihr geht es nicht gut."
Der Junge richtet kurz seine Brille und setzt sich dann hinter Stella.
"Alles okay?", sagt er und hält sie von hinten.
Stella nickt nur. und sieht dann zu Lou, die sofort erkennt, dass Anthony das vielleicht nicht hören sollte.
"Antho, ich glaube sie braucht gerade Ruhe." Er nickt und steht auf. "Ich bin für dich da", sagt er und verlässt den Raum.
Er hat das auch gesagt, so wie Mariah. Hier sind meine Freunde wirklich für mich da. Nicht so, wie die von Zuhause. So eine Geborgenheit habe ich noch nie gespürt. Naja, außer, wenn ich bei Papa war.
Lou setzt sich zu ihr. "Also?" Bevor Lou weitere Fragen stellen kann, fällt ihre Freundin ihr in die Arme.
"Lou, ich mach mir wirklich Sorgen um Cathy. Sie wollte, dass ich aus der Wahl austrete. Das ist ja nicht das Schlimme, es ist mir auch egal, ob Vanessa jetzt gewinnt, oder nicht. Es ist nur... Cathy wollte, dass ich es tue, ohne Fragen zu stellen. Sie hat im Unterricht gefehlt und hat gar nicht gesprochen, hat nur ihre Bitte geäußert."
Louise streichelt sie sanft, um Stella zu beruhigen und sagt: "Vielleicht ist sie einfach traurig wegen irgendetwas und will oder kann es einfach nicht sagen."
"Nein Lou, du verstehst nicht recht. Selbst wenn es so ist, würde sie mit uns sprechen und sie würde trotzdem zum Unterricht kommen. Aber ich hab etwas Angst, aus einem anderen Grund.", Stella sieht ihre Freundin an und fängt an, zu erzählen, was Evan und ihr widerfahren ist, als sie das Theater besucht haben. Jetzt muss auch Louise schlucken.
"Stella! Das ist wirklich heftig. Wir müssen auf Cathy aufpassen."
In diesem Augenblick kommt Cathy rein. "Wieso müsst ihr auf mich aufpassen?!", fragt sie besorgt.
Stella will gerade anfangen Cathy zu erklären, dass sie sich Sorgen macht, wegen Cathys Bitte, da wird sie von Lou an die Schulter gestoßen, die entsetzt aus dem Fenster sieht.
Vollmond. Ich sag ja, der Mond macht was er will.
Auf einmal weht ein Wind durch Cathys Haare, die Kristalle von Louise und Stella leuchten auf und beide fallen vom Bett auf den Boden. Als der Nebel verschwindet und sich der Wind verzieht, steht nur eine geschockte Cathy im Zimmer.
Währenddessen wachen Lou und Stella in dem Blumenfeld unter violettem Himmel auf und sehen sich erschrocken an. Von beiden Stimmen hört man zur selben Zeit nur einen kleinen Satz.
"Mist, Cathy!"
DU LIEST GERADE
Die Kristall Akademie
FantasyStella ist ein 15-jähriges Mädchen aus Deutschland. Ihr Vater hat vor seinem tödlichen Unfall in seinem eigenen Internat in England mit einem Freund gearbeitet. Nun soll sie selbst dort hin. Als sie und ein paar weitere Schüler einen Edelstein im Ga...