poı§on, vənom, toxıc ~yoonkook ~

⚠️▫Kapitel 열두/1▫⚠️

Ich möchte mich in diesem Kapitel ganz herzlich bei der lieben @Sajameori bedanken, die mich auf ein paar kleine Fehler bezüglich der Kapitelnamen aufmerksam gemacht hat.

Im gleichen Zug wollte ich euch bitten, mir beim Entdecken jeglicher anderer Fehler im Bezug auf den Kontext der Geschichte Bescheid zu geben, damit ich das angleichen kann, sodass wir am Ende gemeinsam für eine stimmige, schöne Geschichte sorgen können.

(Eigentlich sollte Zwölf ein Einzelkapitel werden, jetzt werden es zwei sehr lange Kapitel, weil ich Yoonkook Action haben wollte und mich leidergottes im letzten Moment für ein Klischee entschieden habe.. upps?)

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Wer im Verkehr mit Menschen die Manieren einhält, lebt von seinen Zinsen, wer sich über sie hinwegsetzt, greift sein Kapital an. Hugo von Hofmannsthal, (1874-1929), österreichischer Lyriker, Dramatiker und Erzähler

Jungkook:

17. September, Samstag:

Völlig verzweifelt halte ich mir einen beladenen Kleiderbügel nach dem anderen vor die Brust, drehe und wende mich vor dem großen Spiegel im Badezimmer und traue mich schon gar nicht mehr, mein hektisches Gesicht auch nur anzusehen.

Namjoon hat mich vor einer halben Stunde angerufen und gefragt, ob ich nicht Lust hätte, ihn auf eine Party zu begleiten. Auch wenn er so spontan gefragt hat und ich jetzt ziemlich unter Zeitdruck stehe, habe ich seine Einladung natürlich nicht verwehrt. Jeder der mich nur ein klitzekleines Bisschen kennt, weiß, dass ich total auf Partys abfahre.

Eigentlich stehe ich nicht gerne im Mittelpunkt, ich würde es nicht direkt schüchtern nennen, vielleicht eher zurückhaltend, mag es gesittet und wenn alles seine Ordung hat, aber auf Partys bin ich ein anderer Mensch. Wenn die Musik einsetzt, fühle ich mich wie verwandelt und kann mich richtig entfalten. Ich will nicht angeben, aber ich weiß, dass ich ein guter Tänzer bin. Dadurch, dass ich mich so selbstsicher bewege, haben viele, die mich auf Feiern kennenlernen, ein ganz anderes Bild von Jeon Jungkook und ich müsste lügen, wenn ich behaupten würde, die Leute wären nicht selten enttäuscht von meiner eigentlichen Persönlichkeit.

Als ich Yoongi erzählt habe, dass ich auf einen Geburtstag gehen würde, hat er nur mit einem schiefen Grinsen geantwortet. Selbst er kennt meine Partypräsenz, ich kann mir ausmalen, wie sein Kopfkino die Bilder des Einweihungsfestes des neuen Schuljahrs vor sein inneres Auge projeziert. Dann ist er einfach auf seinem Bett sitzen geblieben und hat mir stumm dabei zugesehen, wie ich mit einem Kleiderstapel über dem Arm in unser gemeinsames Bad verschwunden bin.

Ursprünglich war ich mir fast sicher, er würde seinen freien Samstagabend eher damit verbringen, den Zahnarzt aufzusuchen, denn seit zwei Tagen verzieht er sein Gesicht immer zu einer seltsamen Fratze, wenn er mich anschaut. Im Endeffekt kann mir sowieso egal sein, was er tut. Ist ja nicht so, als wären wir Freunde oder so ähnlich.

Wieder durchwühle ich den Haufen verschiedenster Stoffe wie Jeans, Baumwolle, Polyester oder Jersey nach dem einen perfekten Teil, das ich gerne tragen würde. Ich will nicht aussehen wie der Internatsschnösel, der ich bin, sondern wie ich mir Namjoons Freunde vorstelle: Piercings, gefärbte Haare, löchrige Hosen, weite Oberteile, Caps und Tattoos. Andererseits ist da diese kleinlaute Stimme in meinem Hinterkopf, die mich mir eingestehen lässt, dass ich mich nicht verstellen sollte und nunmal nicht ändern kann, wer oder was ich bin. Seufzend entscheide ich mich also für den Mittelweg.

Eine hochsitzende, schwarze Hose, die auf dem ganzen Bein mit feinfädigen Löchern versehen ist, ein schlichter Gürtel mit silberner Schnalle und meinen etwas zu großen, doch noch keinesfalls als Oversize zählender "Fuck off" Pullover, mit dem ich in den öffentlichen Räumen des Internats wohl Probleme bekommen könnte. Meine Haare scheitle ich alle auf eine Seite meines Kopfes, sodass sie mir locker in die Stirn fallen. Namjoons obligatorischer Lidstrich ist mir dann doch etwas zu dramatisch und ich verzichte vollkommen auf Make Up.