|Secret book|

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Seufzend atmete ich aus.

Also das mit dem hier etwas finden war doch um einiges schwerer, als ich gedacht hatte.

Und wenn ich mal ein Buch fand von dem ich dachte, dass es mir weiterhelfen könnte, dann musste ich erst auf die zugegebenermaßen ziemlich instabilen Drehleitern klettern.

Wie konnte es sein, dass hier alles wie aus dem Ei gepellt aussah, aber die Leitern so gut wie Schrott waren?

Verdammt, wieso lief ich auch nur mit Socken hier rum?

Innerhalb von vermutlich mehreren Stunden hatte ich mir hier unten bereits ein paar Bücher über Wölfe und Mythen herausgesucht, in der Hoffnung, dass diese mir weiterhelfen würden.

Das ein- oder andere Buch handelte tatsächlich sogar komplett von Werwölfen, und es waren dazu auch noch Erstausgaben, erst aus diesem Jahr.

Reiche Schnösel können sich scheinbar mit etwas zu viel Macht alles leisten, was sie wollen.

Meine Füße fühlten sich eiskalt an, als würde ich über einen gefrorenen See laufen, weshalb ich entschied, mir lediglich noch ein Buch zu nehmen und dann aus dem Keller zu verschwinden.

Auch wenn alles hier gemütlich aussah, hatte die gesamte Bibliothek etwas...unheimliches an sich.

Als würde mich jemand ständig beobachten.

Ich schüttelte den Gedanken ab und stellte den Stapel mit den bisherigen neun Büchern auf einen großen Eichentisch, um welchen ein paar alte Sessel standen.

Aber hier würde ich das alles leider nicht lesen können.

Hunter wäre mit sicher alles andere als begeistert, wenn es mich hier finden würde, gerade jetzt, wo er mich so extrem vor allem und jedem beschützen will.

Ich fand es auch nicht toll, entführt zu werden, aber ich mache weiter.

Was Anderes bleibt mir auch nicht wirklich.

Mal abgesehen davon, dass es mit Sicherheit einen Grund gibt, dass Niemand in den letzten Monaten diese Bibliothek betreten hat.

Langsam und mit wachsamen Blick auf alles, was mystisch aussah, schritt ich die Gänge weiter ab.

Ich seufzte und biss mir zögernd auf die Lippe, während ich in den nächsten Gang einbog.

Das grobe, dunkle Holz fühlte sich unter meinen Fingern überraschend weich an, als ich darüberstrich.

Mein Blick glitt zu den oberen Reihen und blieben an einem hervorstehenden Buch hängen.

Es hatte einen ziemlich dunklen Band und da ich hier so schnell wie möglich wieder raus wollte, entschied ich mich für dieses.

Und aus einem seltsamen Grund weckte dieses Buch mein Interesse.

Ich lief ein Stück zurück zum Anfang des Ganges, bei der eine Drehleiter stand, die ich zu der Stelle rollte und vorsichtig einen Fuß daraufsetzte.

Vorsichtig erklomm ich Schritt für Schritt die Holzbalken, welche bei jedem absetzten unangenehm laut knarrte.

Ich atmete tief durch und sah nach oben zu dem Buch.

Langsam streckte ich meine Hand danach aus, wenn ich mich schneller bewegen würde, so fürchtete ich, würde die Leiter unter mir nachgeben und ich ein paar Meter in die Tiefe stürzen.

Meine Finger fuhren über den rauen und alten Stoff des Buches als ich danach griff und es mir kurz näher ansehen wollte.

Ein lautes Knirschen und Knacken und plötzlich fiel ich.

Vollmond total - ViolettWo Geschichten leben. Entdecke jetzt