Der Bass der Musik dröhnte im Innern des Autos. Die Bäume flogen an mir vorbei, als ich den Wagen durch die Landstraßen lenkte.
Es war eine recht unebene Straße, jedoch schien das Auto eine wirklich gute Federung zu besitzen. Zwischendurch konnte ich die Schatten von den mitgekommenen Werwölfen ausmachen, jedoch nicht sagen wer wer ist, geschweige denn wo Hunter war.
Ich war angespannt, keine Frage.
Wir riskieren unsere Leben.
Und wir werden nicht ohne Kampf von dort wegkommen, soviel war klar. Bereits fünf Stunden fuhren wir durch alte Städte, Dörfer und Wälder. Die Welt hatte sich verändert.
In den Städten gab es fast nur noch Ruinen und den Geruch von Staub und Beton.
Als wir eine Pause in einer der kleineren Städte gemacht hatten, hatte ich gesehen, dass bereits Efeu und andere Pflanzen an den Schuttteilen hochwuchsen.Es war irgendwie tröstlich, dass sich die Natur ihren Platz zurückerobert. Die Dörfer waren groß, sehr groß und voll von Menschenmassen.
Ich war froh, als wir aus der Dorfsiedlung wieder raus waren.
Hunter und die anderen Werwölfe waren wie eine Eskorte um mich herumgelaufen, als wäre ich einer Gefahr ausgesetzt, bis wir aus dem Dorf heraus wieder in dem schier endlosen Wald waren.Ich kann mich nicht erinnern als Kind so viel Wald gesehen zu haben.
Die Sonne schien durch die dichten Nadel- und Laubbäume hindurch und ließen das fahren unter diesen wie eine Lichtershow aussehen.
Obwohl die Laubbäume kahl und voller Schnee sind, sehen sie mindestens genauso schön aus, wie die ebenso eingeschneiten Nadelbäume.Es dürfte nicht mehr allzu lange dauern, bis wir dort ankommen würden, weshalb ich auf eine abgelegene Wiese fuhr, welche inmitten des Waldes stand.
Wird Zeit, einen Plan auszutüfteln.
Ich stellte den Motor ab und stieg aus dem Auto aus. Die Werwölfe kamen schlitternd und teilweise knurrend zum stehen, während ich zum Kofferraum lief.
Innerhalb von 10 Minuten hatten sich die Werwölfe verwandelt und sich etwas übergezogen.
Nun standen wir um die Motorhaube herum und sahen konzentriert auf die Karte des Dorfes vor uns.
Hunter hatte es aus einem Atlas herausgesucht und mitgenommen, nachdem er für jeden von uns eine Kopie gemacht hat.
Ich tippte auf einen Punkt auf der Karte, der mir bekannt vorkam.Obwohl es in nicht wirklich guter Qualität war, erkannte ich das mit dem Satelliten gefilmten Gebäude.
,,Dort müssen wir anfangen."
▪️
,,Wenn das passiert, ziehen wir uns sofort hierhin zurück, verstanden?", mit einem ernsten Blick durch die Runde vergewisserte ich mich, dass das hier keiner als spaß sehen würde.
Sie nickten und ich nickte Hunter zu, welcher die Karte zusammenfaltete.,,Benutzt zur Orientierung bei der Flucht die Karte, solltet ihr euch verirren.", er steckte die Karte in seine Hosentasche.
,,Ihr erinnert euch, wie ich euch das Tagebuch beschrieben habe?", fragte ich misstrauisch nach.
Sicher ist sicher.
Beschwichtigend hoben alle ihre Hände und nickten.
Hunter legte seinen Arm um meiner Schulter und wies den Werwölfen mit einem Kopfnicken an, zu verschwinden.,,Wir schaffen das schon, kleine. Wir holen uns das Tagebuch zurück.", meinte Hunter als er zu seinem Rudel sah und ich zu ihm hoch sah.
Er war angespannt, das konnte ich an seinem angespannten Kiefer und seinen zusammengezogenen Augenbrauen sehen.Aber nicht nur er war das, ich genauso.
Dieses Tagebuch war der Schlüssel zu den Antworten, die wir unbedingt brauchten. Das war mit Sicherheit nicht das einzige Mal, dass der Mond nach anderen Regeln spielte.Die Hexen werden weitermachen. Egal wo sie sind.
Hunter drehte seinen Kopf zu mir herunter und sah mich aus seinen grünen Augen strahlend an.,,Wir werden das durchstehen.", sagte ich und lehnte meinen Kopf an seine Schulter an.
,,Zusammen.", erwiderte er.
,,Zusammen.", hauchte ich leicht lächelnd und schloss für einen Moment meine Augen.
Er drückte einen sanften Kuss auf meine Schläfe und führt mich danach wieder zum Auto, wo bereits die anderen standen.
Ich öffnete den Kofferraum.
Jeder nahm sich einen Rucksack und verteilte den Inhalt an alle, zuerst die Ausrüstung und danach die Waffen.,,Hier Luna, dein Schwert und dein Messer.", Adrien reichte mir meine Waffen.
,,Danke.", bedankte ich mich und steckte die Waffen in die vorgesehenen Holster.
Das Schwert auf meinem Rücken und das Messer an meiner Taille befestigt, zog ich mir die Schutzkleidung über und band mir meine Haare zu einem Zopf.
Diesmal bin ich vorbereitet, Katie.
Mein Gesichtsausdruck verhärtete sich, als ich die witzelnden Zwillinge sah, die Jungs und Mädchen die um sie herum standen und Hunter und Adrien, die etwas zu besprechen schienen.
Sie alle können verletzt werden, vielleicht wird jemand sterben... Und das alles wegen mir.
Ich atmete tief ein.
Oh Katie, bitte komm zur Vernunft.

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Vollmond total - Violett
Werewolf▪️ 1. Teil der Vollmond Reihe▪️ Unwissen kann dich umbringen. Elisa fürchtet sich davor. Hunter scheint dieses Wort nicht in seinem Wortschatz zu haben.