Ein Herz aus Drachenschuppen

°2°

"Bill, warte!", rief Paul ihm hinterher. Bill drehte sich um und suchte uns in der Menge. Ich nutzte diesem Fakt und schlich mich von hinten an ihn an. "Buh!", erschreckte ich ihn und lachte, als er zusammen zuckte. "Ernsthaft?", fragte Bill genervt. Ich lachte nur und zog die beiden Jungs zu einer Kutsche.
"Habt ihr noch Plätze?", fragte Kevin, ein Gryffindor aus unserem Jahrgang. "Klar", antwortete Paul freundlich. "Hey, Charlie! Hier ist noch Platz!", rief Kevin seinem Schulkollegen zu. Kurz darauf kam Charlie angelaufen. "Können wir nicht in eine andere Kutsche gehen?", fragte er genervt, nachdem er mich in der Kutsche sah. Hab ich dir irgendwas getan? Bill sah seinen Bruder mit einem strafenden Blick an. "Nein Charlie. Die anderen Kutschen sind überfüllt oder willst du unbedingt zu den Slytherins sitzen?", fragte Kevin und stieg zu uns in die Kutsche. Er drehte sich zu seinem Kumpel um und sah ihn auffordernd an. Charlie stöhnte genervt auf und stieg dann auch in die Kutsche. Kevin setzte sich auf den Platz neben Paul und zwang Charlie so dazu, sich gegenüber von mir hinzusetzen. Ich warf einen Blick in die anderen Kutschen, welche keinesfalls überfüllt waren.
Ich wieß Bill mit einem kurzen Blick darauf hin und begann dann ein Gespräch mit Paul.

"Wir sehen uns morgen Kev!", verabschiedete ich mich nach dem Essen von Kevin. "Ja, bis morgen!", rief Kevin uns zu bevor er um die Ecke bog. Paul winkte ihm nur hinterher. "Kannst du dir das vorstellen, erste Stunde Zaubertränke mit den Slytherins! Dann können die uns auch gleich umbringen!", regte Paul sich über unseren Stundenplan auf. "Komm mal runter, Paul. Du hast die letzten fünf Schuljahre auch überlebt", redete ich ihm gut zu. "Stimmt auch wieder", stimmte Paul mir zu. "Welcome baaaack!", begrüßte auch Tonks uns. "Moooiin", antwortete Paul sofort. "Hellou, ich hab dich vorhin gar nicht gesehen", begrüßte auch ich Tonks und umarmte sie kurz. "Wie waren deine Ferien?", fragte ich neugierig. "Mega cool, ich war mit meinem Dad in Spanien, es war ja mal der Hammer, die sind dort alle so nett und...", begann Tonks zu erzählen. "Stop, stop! Jetzt setz doch mal einen Punkt", unterbrach Paul ihren Redeschwall. "Wie waren eure Ferien?", fragte Tonks uns. "So wie immer", antwortete Paul erneut. "Langweilig, Aria war nicht da", erzählte ich von meinen Ferien.

"Nimm nicht die Roten, den Fehler hat Manu letztes Jahr gemacht", warnte ich sie, doch Tonks wollte nicht auf mich hören. Sie schob sich lächelnd eine rote Bohne im den Mund. "Was ist daran jetzt so schlimm?", fragte Tonks, sah aber verwirrt zu mir, als sie anfing wie ein Zug zu tuten. "Nächstes Mal hörst du besser auf mich", lachte ich.

~nächster Tag~

"Jetzt komm schon Tonks, ich hab hunger", drängte ich sie. "Chill Mal, ich bin ja gleich fertig. Soll ich lieber grüne oder blaue Augen nehmen? Blau sieht cooler aus, aber grün passt besser zu dem Rest", fragte Tonks mich, als wäre es das wichtigste auf der Welt. "Nimm doch beide Farben. Das eine Auge blau das andere grün", schlug ich ihr ungeduldig vor. "Hey ja, dann sind wir im Partnerlook", stellte Tonks fest und kam kurz danach fröhlich grinsend aus dem Bad. Ja, ich hatte zwei verschiedene Augenfarben und nein, es interessierte mich nicht, was andere darüber sagen. "Na endlich", seufzte ich noch, bevor ich sie die Treppe runter zog. Unten angekommen blieb ich kurz stehen, suchte Paul und zog ihn ebenfalls mit. "Warum hast du's denn so...ah ja, du willst vor den Slytherins da sein", unterbrach Paul sich selbst. Ich nickte ihm nur zu und zog die beiden an den Hufflepufftisch.

"Und wir sind trotzdem nach den Slytherins da! Könnt ihr nicht schneller essen", meckerte ich meine beiden Freunde an. "Du musst ja nicht mit denen reden", erklärte Paul mit vollem Mund. "Iss erst Mal auf, das ist ja widerlich", sagte ich angewidert. "Und außerdem hatte ich nicht vor mit ihnen zu reden, ich wollte mir nur nicht die typischen Beleidigungen anhören", erklärte ich ihm. "Da hat sie schon Recht. Du weißt doch, wie die Slytherins letztes Jahr drauf waren", stimmte Tonks mir zu. "Oh ja, erinner mich bloß nicht daran", verstand nun auch Paul meine Sorgen.

"Dann wollen wir doch Mal sehen, was ihr aus dem letzten Jahr noch alles wisst", erklärte Snape uns seinen Plan. "Mr McCain, welcher Trank benötigt eine kleingeschnittene Baumschlangenhaut?", fragte Snape an Paul gewandt. "Der Vielsafttrank", antwortete Paul unsicher. "Sind sie sich sicher?", hakte Snape nach. Ich stieß Paul unter dem Tisch an und bedeutete ihm so, dass er selbstbewusst antworten sollte. "Ja", sagte Paul sicher und sah Snape herausfordernd in die Augen. "Nun gut, fünf Punkte für Hufflepuff", nuschelte Snape. "Miss Martins, in welchen Trank gebe ich eine Affodillwurzel?", wandte er sich an eine Slytherin.
"Ich weiß nicht Sir", antwortete diese wahrheitsgemäß. "Weiß es sonst jemand? Isabelle!", rief er mich auf. Ich ging im Eilverfahren alle Tränke und deren Zutaten durch, die wor im Unterricht schon behandelt hatten. "In den Trank der lebenden Toten", antwortete ich schließlich. "Sehr gut, nochmal fünf Punkte für Hufflepuff. Aber nur, weil es sonst niemand wusste", erklärte er. Dabei sah er besonders seine geliebten Slytherins an. "Super Izzy!", flüsterte Tonks mir zu. Wir schlugen unauffällig ein und folgten weiter dem Unterricht.