"Ich habe mich gefragt, wann du wiederkommst?", versuchte ich eine möglichst glaubwürdig Ausrede zu verfassen, ließ es aber eher nach einer Frage klingen. "Und was war wirklich?", hakte Charlie genervt nach. Er sah mich auffordernd an, wandte sich jedoch an die anderen, als ich ihm nicht antwortete. Paul und Fabian zuckten nur mit den Schultern und Tonks beachtete ihn gar nicht. Mit einem lauten, genervten Stöhnen ging Charlie an uns vorbei und setzte sich an seinen Haustisch. "Was habt ihr denn mit meinem Bruder gemacht?", fragte Bill amüsiert. "Bill!", rief ich und sprang ihm freudig in die Arme. "Wie lange stehst du schon da?", wollte Tonks verwirrt wissen. "Ich hab' noch mitbekommen, wie Charlie irgendwas von euch wollte und dann abgehauen ist. Ihr müsst ihn echt total genervt haben", lachte Bill. "Er sieht total sauer aus", bemerkte Paul nach einem Blick zum Gryffindor-Tisch. Und tatsächlich konnte ich dort Charlie sehen, wie er ziemlich aggressiv etwas Reis aß. "Ich glaube ich gehe da Mal hin, bevor Charlie sich diesen Löffel zu stark in den Mund rammt", meinte Bill und ließ uns lachend zurück.
"Wieso hast du mit nie früher davon erzählt?", fragte Paul mich gespielt beleidigt. "Du hast nie danach gefragt", schob ich die Schuld auf ihn und steckte mir einen weiteren Keks in den Mund. "Woher hätte ich auch wissen sollen, dass es einen Weg in die Küche gibt?", warf Paul mir vor und sah mich empört an. Ich ignorierte ihn und gab der Hauselfe, die gerade an uns vorbei lief, die leere Keksschale. "Darf Minnie euch sonst noch etwas bringen?", fragte sie in weinerlichem Ton. "Nein, vielen Dank Minnie. Wir gehen gleich wieder", antwortete ich und lächelte die Hauselfe fröhlich an. Auch auf Minnies Gesicht bahnte sich eine kleines Lächeln. Paul und ich standen auf, verabschiedeten uns von den vielen Hauselfen und gingen zurück in den Gemeinschaftsraum. "Wie hast du das rausgefunden? Ich mein, du bist ja wohl kaum durch den Gang gelaufen und hast dir gedacht: Was passiert wohl, wenn ich die Birne streichel? Das kannst du mir nicht erzählen", fragte Paul mich neugierig. "Fred und George haben es mir gesagt. Frag mich nicht, woher die beiden das wissen", antwortete ich lachend. "Ja, bei denen ist alles möglich...", stimmte Paul mir zu. Ich hörte Stimmen aus dem Gang um die Ecke und zog Paul hinter eine Wand um zu sehen, wer sich dort aufhält. "Das sind Bill und Charlie", stellte Paul fest. "Ach, wirklich?", gab ich sarkastisch von mir. Wir gingen ein Stück näher heran um die beiden besser verstehen zu können. "Ich will nicht, dass sie an Weihnachten zu uns kommt. Bill, Weihnachten sollte man mit seinen Familien feiern und nicht bei Fremden", versuchte Charlie gerade, Bill davon abzuhalten jemanden zu Weihnachten einzuladen. "Wir sind keine Fremden und außerdem möchte Mum sie kennenlernen. Wir können sie doch erstmal fragen, ob sie überhaupt mitkommen möchte", versuchte Bill nun seinen Bruder zu besänftigen. "Wir sind Fremde für sie, nur weil du ein guter Freund von ihr bist, heißt es nicht, dass wir alle ihre Freunde sind. Alle außer du und die Zwillinge sind Fremde für sie", argumentierte Charlie. "Kann es sein, dass es einen ganz anderen Grund gibt, weshalb du sie nicht bei uns haben willst?", fragte Bill grinsend. Ich sah Paul fragend an. "Von wem reden die?" "Keine Ahnung, vielleicht erfahren wir das gleich", vermutete er. "Hast du das gehört?", fragte Charlie panisch. Bill schüttelte den Kopf. "Ich glaube ich habe dort hinter der Ecke etwas gehört", meinte Charlie und kam auf Paul und mich zu. "Schnell weg hier", sagte ich und schnappte Paul am Handgelenk. Wir versteckten uns hinter einer großen Hexenstatue und warteten darauf, dass Charlie wieder ging. "Das hast du dir bestimmt nur eingebildet", meinte Bill und legte seinem Bruder beruhigend eine Hand auf die Schulter. "Also, warum willst du nicht, dass sie an Weihnachten zu uns kommt?", startete Bill einen neuen Versuch, den wahren Grund aus Charlie zu bekommen. Charlie schwieg nur und starrte den Boden an. "Du magst sie, oder?", überlegte Bill. Von Charlie kam keine weitere Reaktion. Ich hörte Bill geschockt einatmen. "Was machen sie jetzt?", wollte Paul wissen. "Keine Ahnung, ich seh sie nicht mehr und jetzt unser Versteck zu verlassen wäre zu riskant", erklärte ich ihm.
"Wo wart ihr denn den ganzen Nachmittag?", fragte Fabian mich und gab mir einen Kuss auf die Wange. "Wir waren etwas im Schloss spazieren", antwortete ich und setzte mich zwischen ihm und Tonks auf die Bank. Paul setzte sich gegenüber von mir hin, und fing an, sich Kartoffelbrei auf seinen Teller zu schaufeln. "Hier probier das Mal", meinte Fabian und hielt mir seine Gabel mit einem grünen etwas vor mein Gesicht. Skeptisch sah ich das undefinierbare Etwas an, öffnete nach langem Überlegen jedoch meinen Mund, um es zu probieren. Fabian sah mich abwartend an. "Was ist das?", fragte ich neugierig. "Keine Ahnung, aber es schmeckt lustig", antwortete er schukterzuckend. Ich nahm mir etwas von dem Kartoffelbrei, der vor mir stand und begann darin herumzustochern. Mit den Gedanken war ich bei dem Gespräch von Bill und Charlie. Wen könnten sie gemeint haben? "Hast du keinen Hunger?", fragte Tonks mich lachend. "Doch, doch", versicherte ich ihr und konzentrierte mich wieder auf das Essen.
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Ein Herz aus Drachenschuppen
Fanfiction"Jetzt komm mal runter Izzy!", schrie er mich an. "Ich soll runterkommen?! Das ist jetzt nicht dein Ernst, das kann nicht dein Ernst sein Weasley! Bill, das kann doch nicht sein Ernst sein!?", schrie ich fassungslos zurück und sah Bill hilfesuchend...