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~Timeskip: Erstes Quidditchspiel~

"Jetzt beeilt euch doch mal, Kevin wartet schon beim Frühstück", maulte Paul Tonks und mich an. Kaum hatten wir den Gemeinschaftsraum verlassen, zog Paul und im doppelten Tempo durch die Gänge. "Ist gut, Paul. Wir können selber laufen", sagte Tonks und riss sich von ihm los. Daraufhin ließ er auch meinem Arm los und so liefen wir, im selben Tempo, zur großen Halle.

"Hey, Izzy. Was glaubst du, wer gewinnt?", fragte Cedric mich, als ich mich neben ihn gesetzt hatte. Tonks und Paul waren zu den Gryffindores gegangen, aber ich hielt es für anständiger, das Frühstück am Tisch meines eigenen Teams zu verbringen. "Gryffindore natürlich. Ohne es böse zu meinen, aber Ravenclaw ist ohne die Jäger vom letzten Jahr echt aufgeschmissen", antwortete ich, während ich mir ein Stück Toast mit Avocado belegte. "Ach Izzy! Gut, dass du schon da bist", sprach Mike mich an, als er mich bemerkt hatte. "Wie du ja weißt, spielen wir nächste Woche gegen Ravenclaw. Ich möchte dich darum bitten, den Sucher der Ravenclaws im Auge zu behalten. Ich würde mich dann eher auf die Treiber und den Hüter konzentrieren. Lena analysiert die Jäger", fuhr er fort und sah mich eindringlich an. "Hab ich dich jemals enttäuscht?", fragte ich als Antwort, was unserem Captain ein zufriedenes Lächeln aufs Gesicht zauberte. Wir aßen alle in Ruhe unser Frühstück und gingen dann zusammen zum Quidditchfeld.

"Und, schon aufgeregt?", fragte Cedric mich, als die Mannschaften das Spielfeld betraten. "Wieso?", wollte ich wissen. "Na, weil Charlie gleich spielt", klärte Cedric mich auf und wackelte mit den Augenbrauen. "Ich hab keine Zeit, um mich heute mit ihm zu beschäftigen", sagte ich. Der Drittklässler nickte verstehend und sah dann gespannt zu den Mannschaften, die soeben das Spielfeld betreten hatten. Madam Hooch gab das Startsignal und sofort schossen fünfzehn Besen in die Höhe. Sofort ertönt die Stimme eines jungen Schülers, der schon zu Beginn des Spiels viel kommentiert. Ich schrieb fleißig die Bewegungen und Fehler des Suchers der Ravenclaws auf und lachte bei dem ein oder anderen Kommentar des Stadionsprechers. Durch seine parteiische Haltung, nahm ich an, dass er dem Hause Gryffindore angehörte.
Plötzlich schoss der Sucher los, was Charlie dazu brachte, ihm zu Folgen. Ich dachte zuerst, so wie alle anderen auch,  dass er den Schnatz gesehen hatte, als er aber plötzlich mitten in der Luft stehen blieb und ganz gelassen weiter Ausschau hielt, wusste ich, dass es nur ein Trick war. Schnell schrieb ich es auf und wurde durch Jubel unterbrochen. Ich sah mich im Stadion um und konnte die Gryffindores rechts von uns freudig schreien hören. Offenbar hatte Charlie den Schnatz doch gegangen. Er flog auf die Tribüne zu und streckte seine Hand aus, um mit seinen Mitschülern abzuklatschen. Der Sucher der Ravenclaws sah ganz verdattert drein und konnte es nicht fassen, dass Charlie den Schnatz gefangen hatte.

Ich legte meinen Block zur Seite sah dann zu Paul und Tonks, die sich ebenfalls für die Gryffindores freuten. Auch auf meinem Gesicht blidete sich ein erfreutes Lächeln, welches noch größer wurde, als ich Charlie vor mir sah. Er stieg von seinem Besen und sprang über das Geländer auf die Tribüne. Der Weasley nahm meine Hand, zog mich zu sich und legte seine Lippen auf meine. Ein Feuerwerk der Gefühle explodierte in mir und alle um uns herum jubelten und klatschen noch mehr, als wäre der Sieg der Gryffindores nicht genug für heute gewesen. Nach einigen Minuten lösten wir uns wegen Luftmangel. Ich dah Charlie lächelnd an und er legte seine Stirn gegen meine.

Während alle anderen Schüler schon zum Essen in der großen Halle liefen, ordnete Mike sofort nach dem Spiel eine Mannschaftsbesprechung an. Wir redeten über die Taktiken der Ravenclaws und über Schwachstellen des Teams, die wir uns zu Nutzen machen konnten. Alle gemeinsam hatten wir nach einer halben Stunde die perfekte Strategie zusammengestellt. Als Mike uns dann entließ liefen wir gemeinsam hoch zum Schloss. Auf dem Weg dorthin wurde ich jedoch von Charlie aufgehalten, welcher frisch geduscht aus der Umkleide des Gryffindore-Teams kam. Er sah mit seinen nassen, etwas längeren Haaren noch besser aus, als eh schon. "Na, wie fühlt man sich so als Sieger?", fragte ich ihn. "Ich würde mich mit einem weiteren Sieg heute noch besser fühlen", antwortete er und grinste mich an. Hoffnungsvoll und etwas nervös sah ich ihn an. "Wie meinst du?", wollte ich wissen. "Nun ja... Ich würde dich gerne offiziell an meiner Seite wissen", fing der Weasley vorsichtig an. "Du meinst, als deine Freundin?", fragte ich nach. Charlie nickte und sah schüchtern zu Boden. Ich ging einen Schritt auf ihn zu und nahm seine Hand in meine. "Ich hab so lange auf diesen Moment gewartet", gestand ich ihm und lächelte ich ihn an. "Heißt das, du willst mit mir zusammen sein?", fragte Charlie überrumpelt. "Klar. Charlie, du gibst mir das Gefühl, etwas besonderes zu sein. Schon als du mich das erste mal geküsst hattest wusste ich, dass du mehr für mich bist, als es je jemand sein wird. Die ganzen Tage, die wir zusammen verbracht haben, habe ich mir gewünscht, dass es mehr als nur ein Treffen unter Freunden ist. Und unser Date in Hogsmeade letztes Wochende, war der Tag, an dem ich mir sicher war, dass ich dich für nichts in der Welt hergeben will", gestand ich ihm. Charlie strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und küsste mich erneut. Ich wusste mittlerweile, das Charlie kein Mann der vielen Worte war. Dieser Kuss war sowieso mehr Wert, als alle Worte dieser Welt. "Lass uns Essen gehen", sagte er und drehte sich mit einem Lächeln zum gehen.

Ein Herz aus DrachenschuppenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt