"Morgen", murmelte ich müde und ließ mich neben Paul auf die Bank fallen. "Morgen", erwiderte er ziemlich motiviert. Fragend sah ich ihn an. Normalerweise war Paul immer die Schlafmütze und ich der Sonnenschein am Morgen. Paul lächelte nur weiter vor sich hin und aß sein Spiegelei. Ich beschloss, ihn zu ignorieren und schaufelte mir etwas Rührei auf den Teller. Tonks ließ sich gegenüber von uns nieder, worauf meine Gabel vor Schreck Bekanntschaft mit dem Tisch machte. Paul musste leicht kichern und auch Tonks verkniff sich ein lachen. "Oh man, heute ist echt nicht mein Tag", fluchte ich. "Naja, zum Glück ist heute erst Samstag. So viel wirst du wohl nicht vorhaben", vermutete Tonks. Gerade als ich ihr zustimmen wollte, steuerte Mike auf uns zu. "Hey, Izzy. Ich hab für heute Nachmittag ein Quidditch-Trainig angesetzt, wir sollten wieder etwas reinkommen, bevor das Training wieder richtig hart wird", kündigte der Kapitän unserer Quidditchmannschaft an. Ich nickte als Zeichen, dass ich ihn verstanden hatte und aß mein Rührei weiter.
Deutlich wacher stand ich nun mit Lena auf dem Quidditchfeld und wartete auf den Rest unseres Teams. "Was genau ist eigentlich zwischen Fabian und dir vorgefallen?", fragte Lena mich und durchbrach so die Stille. "Hat sich das echt so schnell rumgesprochen?", wunderte ich mich. "Nein, nein. Nur wir aus dem Team wissen bis jetzt davon und die, denen du es erzählt hast. Mike hat uns darüber aufgeklärt, damit wir dein und Fabians Verhalten nicht hinterfragen", erklärte sie mir. "Er hat mich betrogen", gab ich knapp von mir. Lisa zog scharf die Luft ein. "Das hätte ich nie von ihm erwartet", äußerte sie. "Ich auch nicht", stimmte ich dir ohne zu zögern zu. Ich hatte mich noch nie sonderlich gut mit Lena verstanden, aber jetzt scheint sie mir eine ziemlich gute Person zu sein. Lena ist der Typ Mensch, der einfach nur zuhört, wenn man jemanden zum Reden braucht und nicht ständig irgendwelche Fragen stellt, der dich ohne Worte versteht. Der Typ Mensch, bei dem man sich wohlfühlt, auch wenn man ihn nicht kennt. Der Typ Mensch, von dem es viel zu wenige auf dieser kleinen Welt gibt.
"Danke Lena", bedankte ich mich bei ihr. Sie lächelte mich warm an und gab mir dann eine kurze Umarmung.~Timeskip~
"Das war...echt anstrengend", keuchte Cedric, welcher neben mir lief. Wir hatten das Training beendet und gingen nun alle zusammen zurück zum Schloss. "Hat er nicht gesagt, es wird nicht anstrengend?", fragte Lena mit einem bissigen Ton, als sie zu uns aufholte. "Ihr kennt Mike doch. Ganz oder gar nicht", gab ich schulterzuckend von mir. Da die beiden nichts mehr erwiderten, ging ich davon aus, dass sie mir zustimmten.
"Shit", hörte ich hinter mir jemanden fluchen und kurz darauf war ein poltern zu vernehmen. Ich drehte mich um und sah Fabian auf dem Boden liegen, er war wohl gestolpert. Ohne zu zögern lief ich zu ihm und half ihm auf. "Danke", flüsterte er und sah mich verwirrt an. Ich lächelte ihn an und drückte ihm seinen Besen in de Hand, welchen ich zuvor vom Boden aufhob. Ich konnte Fabians Blick auf mir spüren, während ich zu Lena und Cedric zurück ging.
"Warum hast du ihm geholfen", fragte Cedric neugierig. "Naja, weißt du, er ist immernoch ein Mensch", antwortete ich und zuckte mit den Schultern. Lena lächelte wissend. Vermutlich konnte sie sich denken, was ich damit erreichen wollte.Ich genoss das Wasser, welches von oben auf mich herab prasselte. "Sag mal ehrlich, du willst Fabian doch nur vorspielen, dass dir die Trennung nichts ausmacht, nur damit er noch mehr verletzt wird. Hab ich Recht?", fragte Lena mich nachdem sie das Gemeinschaftsbad auch betreten hatte. "Vielleicht", antwortete ich mit einem unschuldigen Lächeln. Sie stellt sich unter die Dusche neben mir. "Du Schlange! Jetzt versteh' ich, weshalb der Hut bei dir damals so lange entschieden hat", lachte meine Team-Kollegin. Der Sprechende Hut hatte nämlich während der Einteilung überlegt, ob er mich nach Slytherin schicken sollte.
"Ah, ähm...ich hab mein Shampoo vergessen, kann ich mir was ausleihen?", fragte Lena ein paar Minuten später und deutete auf meine Shampooflasche. "Klar, bedien' dich", erlaubte ich ihr mit einem freundlichen Lächeln. "Weißt du, bis vor ein paar Stunden hab ich dich noch komplett anders eingeschätzt. Ich hätte nie gedacht, dass wir uns jemals so gut verstehen werden. Um ehrlich zu sein konnte ich dich bis heute nicht wirklich leiden", gab meine neu gewonnene Freundin zu. "Du hast mich auch wirklich überrascht, als du mich angesprochen hast. Davor hab ich dich immer für sozial inkompetent und arrogant gehalten. Ich hab dich selten mit jemandem reden sehen und auch im Unterricht schienst du oft überfordert, wenn dich ein Lehrer angesprochen hat. Aber außerhalb des Unterrichts warst du irgendwie anders. So abgehoben, weißt du?", erzählte auch ich ihr mein früheres Bild von dir. "Ich weiß was du meinst", lachte Lena. "Ich habe einfach Probleme jemandem zu vertrauen, deshalb rede ich selten mit anderen. Deshalb halten mich viele für arrogant", fügte sie noch hinzu.Zusammen mit Tonks und Paul ging ich in die große Halle, um zu Abend zu essen. "Ich setz' mich zu Lena, okay?", gab ich meinen besten Freunden bescheid und ging auf Lena und ein paar andere aus unserem Team zu. "Hallo, Izzy", begrüßte sie mich sofort. "Hallo", erwiderte ich und lächelte einmal in die Runde. Da ich das Gefühl hatte, beobachtet zu werden, sah ich mich etwas um. Und tatsächlich sah ich Fabian nicht weit von uns sitzen und in meine Richtung starren. Ich lächelte auch ihm zu. Er jedoch sah sofort weg und schien den Tisch vor sich für äußerst interessant zu halten. Belustigt darüber schüttelte ich den Kopf und begann, mir etwas Kartoffelbrei auf den Teller zu schaufeln. Lena neben mir grinste mich wissend an. "Wenn er nicht will", sagte ich nur und zuckte mit den Schultern. Meine Nebensitzerin verdrehte die Augen und lachte daraufhin.
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Ein Herz aus Drachenschuppen
Fanfiction"Jetzt komm mal runter Izzy!", schrie er mich an. "Ich soll runterkommen?! Das ist jetzt nicht dein Ernst, das kann nicht dein Ernst sein Weasley! Bill, das kann doch nicht sein Ernst sein!?", schrie ich fassungslos zurück und sah Bill hilfesuchend...