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Beim Fuchsbau angekommen kam Molly uns schon entgegen. "Ihr wolltet doch schon viel früher hier sein. Wisst ihr eigentlich, was ich mir für Sorgen gemacht habe? Ach, lasst euch erstmal drücken", ratterte Mrs Weasley runter und umarmte Bill und mich fest. "Kommt rein Kinder, es gibt noch Kuchen", sagte sie, während sie uns in die Küche führte. Am Tisch saßen Fred und George und unterhielten sich über irgendetwas anscheinend lustiges und am anderen Ende des Tisches saß Charlie und laß sich Bücher über Drachen durch. Er schaute nicht einmal auf, als Bill und ich uns an den Tisch setzten. Irgendwie sieht er ja richtig gut aus. Es faszinierte mich, wie Charlie alles um ihn herum ausblenden konnte, sobald er sich mit Drachen beschäftigte.

"Du wirst bei Ginny im Zimmer schlafen. Bill bringt dir dein Gepäck mit hoch", sagte Molly, nachdem wir den Kuchen aufgegessen hatten. Auch jetzt zeigte Charlie keinerlei Reaktion. Seit wann interessiert es mich so sehr, was Charlie macht? Bill und ich standen auf und stiegen die Treppe zu Ginnys Zimmer hoch. "Izzy!", rief die kleine Weasley während sie auf mich zu rannte und mir auf die Arme sprang. Ich drückte sie sofort fest an mich und strich ihr über die Haare. "Hey, Maus", begrüßte ich sie und ließ sie dann wieder auf den Boden. "Du hast eine Katze?", stellte Ginny fest und sah den Käfig in Bills Hand mit leuchtenden Augen an. "Ja. Das ist Snow", stellte ich ihr die Katze vor. Ich öffnete den Käfig, sodass die Katze diesen verlassen konnte. Bill stellte meinen Koffer und den leeren Katzenkäfig in eine Ecke des Zimmers, während Ginny die Katze streichelte.

Gegen Abend gingen wir drei dann nach unten in die Küche und halfen Molly dabei, das Essen vorzubereiten. "Geht ihr bitte die anderen holen, während ich den Tisch decke?", bat sie uns. Ginny und ich fingen bei Percy an und sagten ihm Bescheid, dass es gleich Essen geben wird. Danach setzten wir unseren Weg zu Charlies Zimmer fort und klopften zaghaft an die Tür. Ein müde aussehender Charlie mit zerzausten Haaren öffnete die Tür und sah mich erstaunt an. "Izzy? Seit wann bist du da?", fragte er, wollte auf mich zugehen und mich umarmen, stoppte jedoch und sah peinlich berührt auf den Boden. "Du solltest deine Haare noch in Ordnung bringen", sagte ich nur, ohne auf seine Frage einzugehen. Ginny sagte ihm noch, dass es Essen gäbe und dann gingen wir auch schon wieder runter. Charlie holte uns auf den letzten paar Stufen ein und trudelte so mit uns in der Küche ein.
Als alle anwesend waren, begannen wir, Mollys köstliches Essen zu essen.

Nach dem Essen setzten Fred, George und ich uns an den kleinen See des Fuchsbaus und ließen unsere Füße in das kalte Wasser sinken. "Sag mal Izzy, was hast du mit Charlie angestellt?", fragte George mich plötzlich und durchbrach so die angenehme Stille, welche zuvor zwischen uns herrschte. Fragend sah ich ihn an. "Na, weil er nur noch über seinen Büchern hängt. Und auch nach eurer Auseinandersetzung war er irgendwie anders", erklärte Fred und sah mich, ebenso wir George, neugierig an. "Ich hab absolut nichts mit ihm gemacht. Warum fragt ihr ihn nicht selber?", entgegnete ich den beiden ein wenig gereizt und stand auf. "Ich geh wieder rein, Jungs."

Vorsichtig klopfte ich an Bills Zimmertür und trat dann ein. Überrascht hob Bill seinen Kopf, lächelte mich an und zeigte auf sein Bett. Ich setzte mich dort hin und auch Bill ließ sich neben mir nieder. "Du, Bill? Fred und George haben mich gefragt, was ich mit Charlie gemacht hätte, weil er nur noch über seinen Büchern hängen würde", erzählte ich ihm und sah unsicher auf meine Hände. Ich konnte damit nichts anfangen, deshalb wollte ich Bill um Rat fragen. "Hör zu, du darfst bitte nicht sauer werden, okay? Ich habe eventuell den Brief, den du mir geschrieben hast auf meinem Bett liegen lassen und Charlie hat ihn gefunden. Er hat mir dann gesagt, dass er, als er den Brief auf meinem Schreibtisch legen wollte, gelesen hat, dass du nach dem Wesen suchst, das deine Mutter getötet hat. Er hat sich vorgenommen, dir zu helfen, ob du willst oder nicht", beichtete der Weasley mir. Ich ließ seine Worte einen Moment wirken und nickte dann verständlich. "Heißt das, er ist nicht sauer?", fragte ich zögernd. Meine Hände waren ein wenig verschwitzt und auch mein Herz begann ein wenig schneller zu schlagen. Verdammt, ich war doch sonst nie so nervös! Bill bedachte meinen Versuch, den Schweiß von meinen Handflächen zu wischen mit einem Lachen und beruhigte mich ein wenig mit den Worten: "Er war nie sauer auf dich. Er hat sich die ersten Wochen total die Vorwürfe gemacht."
"Vielleicht sollte ich mal mit ihm reden", murmelte ich und stand auf, um den Raum zu verlassen. Kurz bevor ich die Tür erreicht hatte, umarmte Bill mich noch einmal. "Danke, Bill", flüsterte ich und lächelte ihn an. Die Umarmung hat mir etwas mehr Mut gegeben und so stand ich wenig später erneut vor Charlies Zimmer.

Haha, eigentlich wollte ich das Kapitel gestern schon hochladen, aber dann hatte ich doch keine Lust mehr, weiterzuschreiben.🙈😅
Also, ich hoffe, es hat euch gefallen!

Ein Herz aus DrachenschuppenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt