Ohne ein Wort

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Mit zitternden Knien stieg Paddy aus dem Auto und hielt sich am Dach fest. Das Blut rauschte durch seine Venen wie ein reißender Fluss und sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Dort oben stand sie. Er erkannte Anna trotz der Entfernung. Langsam hob er seine Hand und hielt sie hoch, als wolle er ihr zuwinken. Wie angewurzelt blieb er in dieser Position stehen. Paddy war wie paralysiert.

Anna wunderte sich über das fremde Auto, dass kurz nach Mitternacht vor ihrer Einfahrt stand. Durch das Licht der Straßenlaterne erkannte sie, dass jemand hinter dem Steuer des Wagens saß. Sie schob den Vorhang vorsichtig einen Spalt zur Seite und schaute genauer hin. Die Wagentür öffnete sich, das Licht im Wageninneren leuchtete auf und ein Mann stieg aus dem Wagen. Er blickte direkt zu ihr hoch. Annas Atem schien auszusetzen. Ihr Herz bebte in ihrer Brust, sie hatte das Gefühl, dass es gleich aus ihrem Körper springt. Es konnte unmöglich er sein. Langsam hob der Mann seine Hand und schien ihr zuzuwinken. Ihr rutschte das Herz in die Hose. Anna ging einige Schritte rückwärts und löschte das Licht.

Paddy starrte zum dunklen Fenster hinauf. Er fragte sich, ob sie ihn überhaupt wahrgenommen hatte. Oder hielt sie ihn für einen Spinner, der ihr Angst einflößte? Wie gebannt schaute er hinauf und hoffte auf ein Zeichen.

Auf leisen Sohlen schlich Anna die Treppen hinunter

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Auf leisen Sohlen schlich Anna die Treppen hinunter. Sie musste sich vergewissern, dass ihre Sinne ihr keinen Streich spielten. Zu lange hatte sie sich zu intensiv mit ihrer Vergangenheit auseinandergesetzt. Und jetzt schien sie Paddy auch noch in anderen Männern zu erkennen. Auf dem Weg zur Haustüre griff sie nach ihrer Strickjacke und warf sie sich über die Schultern. Leise drehte sie den Schlüssel im Schloss und öffnete vorsichtig Haustüre.

Die Haustüre öffnete sich einen Spalt. In dem Augenblick, als Paddy Annas Kopf erblickte, der aus dem Türspalt lugte, hielt er den Atem an. Paddy ging langsam und vorsichtig, als würde er mit nackten Füßen auf Glasscherben treten, auf Anna zu, ohne sich von ihrem Blick zu lösen.

Anna öffnete die Türe und trat einen Schritt hinaus. Ihr Blick haftete an ihm. Der Mann, der vor ihrer Einfahrt stand und Paddy zum verwechseln ähnlich sah, schaute ihr direkt in die Augen und kam in langsamen Schritten auf sie zu. Anna bewegte sich keinen Millimeter. Ihr Atem wurde immer unregelmäßiger. Immer wieder hielt sie die Luft an, als ihr im Schein der Straßenlaterne bewusst wurde, wer der Fremde war.  Ihr Hals war trocken und schien sich zuzuschnüren. Sie zitterte wie Espenlaub, ihre Knie wurden weich und sie griff nach dem Türrahmen um daran Halt zu finden.

Jeder Schritt, dem er ihr näher kam, ließ Paddy unsicherer werden. Sie schauten sich in die Augen ohne eine Miene zu verziehen. Paddy sah, wie sich Annas Hände am Türrahmen festhielten. Sie schien diese Situation kaum zu ertragen. Er wollte zu ihr hineilen, sie auffangen und festhalten, aber auch er war wie gelähmt. Als er einige Schritte vor ihr zum Stehen kam, schaute er ihr schweigend in die Augen.

 Als er einige Schritte vor ihr zum Stehen kam, schaute er ihr schweigend in die Augen

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Anna presste ihre Lippen aufeinander. Ihr unregelmäßiger Atem und das Zittern wurden mit jedem Schritt dem er ihr näher kam stärker. Das Gefühl jeden Moment bewusstlos zu werden übermannte sie. Ihr angespannter Blick wurde sanfter und ihre Augen glasig. Als sie zu Boden blickte, entwich ihr eine große Träne die auf ihre Lippen landete.

Anna öffnete ihre Augen langsam. Paddy stand direkt vor ihr. Auch er versteckte seine Tränen nicht. Ein Welle von Trauer und Wiedersehensfreude schwappte über ihn.

Zaghaft hielt er ihr seine Hand entgegen während er den Blick nicht von ihr ließ. Anna ging einen kleinen Schritt auf ihn zu und musterte ihn mit Tränen in den Augen. Sie hatte das Gefühl zu träumen. Langsam streckte sie ihre Hand aus.

In dieser Nacht berührten sich Anna und Paddy nach über 17 Jahren das erste Mal wieder

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In dieser Nacht berührten sich Anna und Paddy nach über 17 Jahren das erste Mal wieder. Ohne ein Wort.

So tief und weit wie das MeerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt