Babe

818 72 36
                                    

Der milde warme Sommerwind umwehte Anna und Paddy, die vor der Veranda stehen geblieben waren und für einen Moment inne hielten. Sie schauten sich ohne ein Wort tief in die Augen. Zaghaft streckte Paddy ihr seine Hand entgegen.
,,Lass uns reingehen Babe..."
sagte er mit leiser und warmer Stimme.

Babe, sein Babe. Nie wieder hatte er eine Frau so genannt. Nie wäre er auf die Idee gekommen seine Frau, sein Babe zu nennen. In seinem Herzen blieb Anna immer sein Babe. Es gab Nächte, gefüllt von unruhigem Schlaf und schweren Träumen. Er hatte eine lange Zeit immer wieder den selben Traum von Anna. Paddy stand auf der Bühne und sah Anna in der Menge auf seinem Konzert stehen. Sie stand da, in schwarz gehüllt. Unauffällig, ruhig. Und sie regte sich nicht. Anna, ein Stillbild in der feiernden, klatschenden und singenden Menge. Sie fixierte ihn mit traurigen Augen. Er vergaß den Text, kam aus dem Rhythmus. Und plötzlich war sie wie vom Erdboden verschluckt. Er kämpfte gegen die Scheinwerferlichter und die jubelnde Menge. Sie war weg. Verschwunden in der Menge der Fans. Er schrie ihren Namen durch das Mikrofon. "Anna, Anna...Babe!"
Manchmal schrie er so laut, dass er selbst davon erwachte und in die fragenden Augen seiner Frau sah.

,,Babe?"
Anna blickte in seine Augen und nickte leicht bevor sie ihre Hand in seine legte und er sie fast schwebend in das Haus führte.

,,Babe?" Anna blickte in seine Augen und nickte leicht bevor sie ihre Hand in seine legte und er sie fast schwebend in das Haus führte

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

Anna fühlte sich zurückgesetzt in die Vergangenheit. Sie hatte kein Gefühl mehr für die Realität, für das Hier und Jetzt. Sie sah nur noch Paddy. Paddy der seinen Blick nicht von ihr abwandte. In Paddy bebte es. Er konnte nicht begreifen dass er mit ihr Hand in Hand ihren alten Traum betrat. Ein Haus am Meer. The House on the Ocean, wie er es vor Jahrzehnten besang. Anna liebte dieses Lied seit Beginn ihrer Liebe und Paddy sang es ihr immer wieder vor. Auch als es schon lange nicht mehr auf der Setliste der Kelly Family stand. Dieses Lied löste in Beiden eine tiefe Sehnsucht aus und Anna zerriss es fast das Herz, wenn sie an Paddys helle klare Stimme dachte, die dieses Lied so unverkennbar machte. Sie hatte es schon lange nicht mehr gehört, konnte es nicht verkraften ihn zu hören und an ihren Traum erinnert zu werden.

Paddy hatte viele Nächte damit verbracht, den passenden Ort für das Wiedersehen zu finden. Als er mehr durch Zufall auf das kleine Haus am Meer an der südenglischen Küste stieß, hatte er sich auf Anhieb darin verliebt. Er sah sich und Anna vor seinem inneren Auge am Strand stehen, im Hintergrund auf den Hügeln das wunderschöne kleine Haus am Meer.

Paddy fühlte sich etwas ertappt, als er vor einigen Wochen in einem Live-Interview nach seinen Träumen gefragt wurde. Doch er sprach über das Haus am Meer, denn er hatte immer wieder die Hoffnung, dass Anna vielleicht doch eines seiner Interviews verfolgte, oder ihr jemand, im Zuge ihrer Geschichte davon erzählte. Es war ein Zeichen an Anna. Paddy wollte ihr damit zeigen
"Ich bin da. Ich habe dich nicht vergessen!"

Paddy führte Anna durch das kleine aber doch geräumige Haus und ließ ihre Hand dabei nicht ein einziges mal los. Ein gemütliches Wohnzimmer mit offener Küche und einem bereits knisternden Feuer im Kamin wartete auf seine Gäste. Das weiche Sofa lud zum langen Verweilen ein. Das große Panorama Fenster versprach einen einmaligen Blick auf das Meer. Paddy führte sie zu den zwei kleinen, nebeneinanderliegenden Schlafzimmern mit gemütlichen Doppelbetten und einer Durchgangstüre.

So tief und weit wie das MeerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt