Irgendwann

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Er wusste nicht wohin mit sich. Seine Gedanke kreisten um ihre Worte. Mit offenen Augen lag er auf dem kühlen Laken. Der Kopf lag schwer im Kissen, jedes blinzeln verursachte einen kurzen Schwindel. Er hatte das Gefühl zu fallen. Im freien Fall in eine unendliche Tiefe. Innerlich zitterte er. Sein nervöser Magen zwickte unruhig und seine kalten Hände fuhren immer wieder durch seine Haare. Ungeduldig lief er im Zimmer auf und ab und schaute immer wieder aus dem Fenster. Er lehnte sich an das Fensterbrett, warf den Kopf in den Nacken und sah in den Himmel. Der helle Mond schien ihn beruhigend an. Um ihn tanzten kleine funkelnde Sterne und erhellten den klaren Nachthimmel. Er riss das Fenster weit auf und schrie laut hinaus in die dunkle Stille. Er schrie nach ihr. Noch schlimmer als die Sehnsucht nach Anna, war die Ungewissheit. Er wollte bei ihr sein, ihre Wärme spüren, ihr Lächeln sehen, ihr ansteckendes Lachen hören und von ihrem Duft umhüllt sein. Am liebsten jetzt sofort, nicht irgendwann. Die Verlockung seine Unsicherheit und Angst in Hochprozentigem zu ertränken war groß. Seine Nachrichten an Anna schwebten immer noch auf dem Server und fanden nicht zu ihr. In der Hoffnung auf ein Wunder oder aber aus Frustation, warf Paddy sein Smartphone gegen die Wand. Sie hatten eine Abmachung. Erst wenn sie füreinander frei wären, würden sie sich wieder sehen. Für Paddy begann ein qualvolles Warten.

Rigoros beendete Paddy vor einigen Stunden die Beziehung zu seiner Frau

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Rigoros beendete Paddy vor einigen Stunden die Beziehung zu seiner Frau. Sein schlechtes Gewissen, ihr gegenüber zu hart gewesen zu sein, verursachte Kopfschmerzen. Er bereute seine Entscheidung nicht, ihm war schon zu lange klar gewesen, dass diese Ehe mehr als nur unglücklich verlief.

Auch seine Frau war in der Vergangenheit hart zu ihm gewesen. Nicht nur ein Mal kritisierte und bemängelte sie seine Entscheidungen und sein Verhalten. Immer wieder gab es endlose Diskussionen. Die Entfremdung schlich sich zuerst unbemerkt, aber unaufhaltsam ein. Irgendwann betrat er das Haus und fühlte sich fremd darin. Nicht willkommen. Fehl am Platz. Denn ihre sonst offenen Arme waren verschränkt und ihr resignierender Blick eiskalt. Und irgendwann kam der Tag an dem sie erleichtert aufatmete, als Paddy für die kommenden Wochen das Haus verließ. Seine verspielte, kindische Art schob sie zeitweise auf eine annähernde Midlifecrisis. Nach jeder Rückkehr waren sie sich fremder als zuvor und nach jeder Rückkehr hätte sie am liebsten fluchtartig das Haus verlassen. Hin und wieder verspürte sie einen Anflug von Hoffnung. Sie wollte den Mann zurück, den sie vor vielen Jahren geheiratet hatte. Ab und an hatte Paddy ruhige Phasen in der er sich wieder besann und sich in seinen inneren Gebetsraum zurückzog. Dann ließ er sich auf spirituelle Gespräche mit ihr ein und sie philosophierten miteinander wie damals, als er aus dem Kloster kam. Sie plante kleine Auszeiten und Urlaube und spätestens dort bereute sie es wieder so gutgläubig gewesen zu sein. Paddy schaltete selten ab. Seit dem er wieder auf dem aufsteigenden Ast saß, war er dermaßen auf seine Arbeit fokussiert und ständig am netzwerken. Er saugte alles Neue wie ein Junkie auf Entzug auf und strotze nur so vor Energie und Kreativität. Und wenn er nicht arbeitete, lag er gedankenversunken herum und starrte Löcher in die Luft.

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So tief und weit wie das MeerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt