Reise in die Vergangenheit

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Das Basecap tief ins Gesicht gezogen lehnte sich Paddy gegen die Wand und blickte auf den Boden. In wenigen Minuten begann die Spätvorstellung in einem kleinen Kino in der Kölner Altstadt. Schon viele Jahre zuvor saßen sie gemeinsam dort im Dunkeln und konnten sich nur schwer auf den Film konzentrieren.

Kaum einer fand in dieser warmen Sommernacht den Weg in den Kinosaal

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Kaum einer fand in dieser warmen Sommernacht den Weg in den Kinosaal. Entspannt lehnten sich Anna und Paddy in die weichen roten Polster und schauten sich lange in die Augen. Der französische Liebesfilm, der im Hintergrund flimmerte, konnte ihre Aufmerksamkeit nicht gewinnen. Leise sprachen sie zueinander. Paddy hielt Anna im Arm. Immer wieder schloß er seine Augen.

Viele Erinnerungen wurden in dieser Stadt geschaffen. Momente der Liebe und Glückseligkeit. Aber auch schwere, traurige Erinnerungen. All diese Erinnerungen gehörten aber zu ihrer Geschichte. Ohne diesen Weg gegangen zu sein, hätten sie diesen Moment in der Gegenwart wohl nicht erleben dürfen.

Die vergangenen Stunden, die sie gemeinsam mit seiner Schwester verbrachten, machten Paddy noch einmal klar, wieviel Zeit vergangen war. Zu viel Zeit. Er spürte eine Dynamik in sich. Etwas, dass ihn antrieb. Er wollte nicht länger unnötige Lebenszeit damit verschwenden zu Warten. Den perfekten Moment abzuwarten. Darauf zu Warten, dass sich die Dinge fügten. Nein er wollte leben. Mit ihr. Mit allem was das Leben mit sich bringen würde. Es gab nichts, was sie nicht schaffen würden. Paddy war überzeugt davon. Doch Anna gegenüber wollte er nicht fordernd wirken. Sie war eine unabhängige Frau, eine Mutter die das Leben ihrer Kinder organisierte und mit viel Kraft in glückliche Bahnen schob. Eine große Verantwortung lastete auf ihren Schultern.

Paddy wusste nicht wie, er wusste nur, dass er es in die Hand nehmen musste. Er wollte Anna den Rücken stärken und sie unterstützen. Er wollte nicht mehr, dass sie nach Hause fuhr. Paddy wollte ihr Zuhause sein. Er war es schon einmal gewesen. Als er alles hatte. Und am Ende dann doch nichts. Damals, als er alles verlor, bevor er sich verlor. Auch an das erinnerte ihn diese Stadt immer wieder. Warnend hielt sie ihm Zeigefinger vor die Augen. Nicht noch einmal würde er es soweit kommen lassen. Anna verlieren, alles verlieren und am Ende sich selbst. Denn noch einmal würde er diese Kraft nicht mehr haben wieder aufzustehen.

 Denn noch einmal würde er diese Kraft nicht mehr haben wieder aufzustehen

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So tief und weit wie das MeerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt