Dämonen

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Zwei, drei Gläser brauchte es um das Geschehene sacken zu lassen. Um sich zu sammeln und den Mut zu haben das Wort zu ergreifen. Der rauchig, salzige Geschmack rann die Kehle hinab und eine fast brennende Wärme breitete sich tief in der Magengrube aus. Nachdenklich bewegte er das Glas in seiner Hand und starrte auf die letzten Tropfen der goldbraunen Flüssigkeit, die den Glasboden gerade so bedeckte. Goldbraun wie Annas Augen.

Im schummrigen Licht der fast leeren Hotelbar, saßen die beiden Männer schweigend nebeneinander an der Theke

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Im schummrigen Licht der fast leeren Hotelbar, saßen die beiden Männer schweigend nebeneinander an der Theke. Die meisten Gäste verbrachten die laue Sommernacht auf der Terasse und genossen den Anblick des großen Vollmonds, der in dieser Nacht ungewöhnlich nah und hell am Nachthimmel prangte. Melancholischer Jazz von Miles Davis erklang leise im Hintergrund und rundete die drückende Stimmung ab.

,,Als ich sie traf, da war sie am Ende. So richtig am Boden verstehst du? Ich hatte keine Ahnung was passiert war. Sie sprach nie darüber. Ich hatte das Gefühl es geht ihr besser, wenn ich sie nicht immer daran erinnere und frage." Er sprach langsam und gefasst. Als würde es beim Erinnern helfen, schaute er zu Boden. Dann schloss er die Augen und schüttelte den Kopf. Er biss sich auf die Unterlippe.

,,Manchmal, da hat sie tagelang nicht gesprochen. Und Nachts hat sie geweint, wenn sie dachte dass ich schlafe."

Bewegt hörte Paddy ihm zu

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Bewegt hörte Paddy ihm zu. Immer wieder fuhr er sich durch die Haare und wischte sich aufkommende Tränen aus dem Augenwinkel. Annas Mann erzählte von ihr und ihrem anhaltenden Kampf gegen das große Unbekannte. Davon, wie hilflos und machtlos er sich fühlte, wenn Anna nachts im Schlaf, gefangen in ihren Träumen, schrie und weinte. Wenn die Geister der Vergangenheit sie heimsuchten und sie in das tiefe Tal längst vergangener Zeiten entführten.

,,Weißt du wie beschissen das ist? Wenn du echt nichts machen kannst! Ich wusste manchmal nicht, ob ich sie trösten oder gar nicht beachten sollte. Ich sagte ihr immer, dass alles gut werden würde. Aber sie schüttelte dann nur den Kopf...".

Es war schwer zu sehen und zu erleben wie Anna durch ihre höchstpersönliche Hölle ging. Hilflos lebte er neben ihr ein vermeintlich gemeinsames Leben.

So tief und weit wie das MeerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt