Back *on*Stage

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Auch wenn Anna ihn inständig darum bat ihren Geburtstag wie jeden anderen Tag zu leben, legte sich Paddy ins Zeug und überraschte seine Anna nach einem normalen Tag, den sie hauptsächlich im Bett verbracht hatten, mit einem Candlelight Dinner im Hotelzimmer. Der Plan mit Anna auf dem Dach des Hotels zu Abend zu essen und dabei romantisch den Sonnenuntergang zu genießen fiel im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. Es regnete unaufhörlich als Anna sich mit einem Glas Wein entspannt zurücklehnte und Paddy im Kerzenschein betrachtete. Mit der Gitarre in der Hand saß er zu ihren Füßen und begann die ersten Töne zu spielen. Paddy eröffnete mit einem ihrer gemeinsamen Lieblingslieder von Bob Dylan ein exklusives, privates Wunschkonzert für Anna. Ihn so vor sich sitzen zu sehen und dabei zu beobachten, wie er das tat, was er am meisten liebte, stimmte Anna sehr glücklich. Sie kroch zu ihm ans Fußende des Bettes, setzte sich hinter ihn und schlang ihre Beine um Paddy. Ihr Kopf lehnte sanft auf seinem Rücken. Sie hörte seine Stimme die durch ihn hallte und hielt sich an ihm fest. Annas Hände wanderten unter sein Tshirt und streichelten seinen Bauch. Paddy erfüllte jeden ihrer Wünsche, sang und improvisierte bis spät in die Nacht. Lange lagen sie weintrinkend im Bett und sinnierten über das Leben und die Liebe, bevor sie eng umschlungen einschliefen.

Unaufhörlich prasselte der Regen gegen die Fensterscheibe

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Unaufhörlich prasselte der Regen gegen die Fensterscheibe. Die vergangene Nacht hinterließ Spuren.
Schlaftrunken und mit einem dröhnenden Kopf lag Paddy im zerwühlten Bett und beobachtete Anna mit müden Augen. Mit hochgebundenen Haaren, ein paar losen Strähnen die ihr ins Gesicht fielen und in einen Bademantel gehüllt, packte sie ordentlich die letzten Dinge ihren kleinen Trolley.

Paddy bat Anna darum, ihn einige Tage auf seiner Open-Air-Tour zu begleiten. Er wollte Anna bei sich haben, um sich haben, wenn er auf Tour war, auch wenn es nur für kurze Zeit war.

Dass Anna die kommenden Tage mit ihm und teilweise auch mit seinen Kollegen verbringen würde, ließ seine Nervosität steigen. Erstmals würde die Band den Grund seiner äußerst guten Laune begegnen. Vor ihnen würden sie sich nicht verstecken müssen. Bei Anna musste er keine Bedenken haben, dass es zu unangenehmen Momenten kommen würde. Anna stand schon in den 90ern, unbeeindruckt und ohne mit der Wimper zu zucken, begehrten Boygroupstars gegenüber. Sie ging mit der Prominenz genauso gelassen und normal um, wie mit allen anderen Menschen. Der Grund für seine leichte Nervosität lag an seiner oft sehr kritischen und kontrollierenden Fanbase, die alles auseinander nahm, was Paddy betraf. Anna bei sich zu haben, hieß noch eine Schippe Sicherheit und Diskretion draufzulegen.

Fast so wie damals, verspürte Anna keinerlei Aufregung oder Nervosität. War es auch nicht sie, die Abend für Abend auf der Bühne stand. Doch das Versteckspiel und die ständige Angst im Nacken in flagranti erwischt zu werden, waren damals ständig präsent gewesen. Irgendwann wurde dieser Zustand zur Tagesordnung. Paddy und Anna wussten wie sie sich, zu welchem Anlass zu verhalten hatten. Sie kannten und nutzten ihre Schlupflöcher und waren Meister im Versteckspiel. Heimliche Berührungen und Küsse wurden zu kleinen neckischen Spielchen, die wie Trophäen gewonnen werden wollten. Jetzt sollten diese Spielereien der Vergangenheit angehören. Zumindest im geschützen Backstagebereich würden sie frei und ungezwungen miteinander umgehen können. Doch so ganz wohl war Anna nicht dabei. In ihr machte sich ein nervöses Bauchgefühl breit, dass ihr zu verstehen geben wollte, sich in Acht zu nehmen.

So tief und weit wie das MeerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt