Willkommen auf Durania, unserem bescheidenen Planeten. Wir leben hier abseits der Handelsruten in Frieden. Denn wir haben unsere Ordnung, die Keiner in Frage zu stellen versucht. Denn sie ist göttlich.
Unsere Göttin ist die Sonne. Eine barmherzige Göttin, die uns den lieben langen Tag beschützt. Die Menschen begleitet und ihnen Kraft gibt.
Doch immer wenn die Sonne unter geht versinkt die Welt, so wie wir sie kennen, mit ihr in den kalten Tiefen. Immer wenn die Sonne untergeht, fällt der Feuerball, der unsere Sonnenkönigin ist, am Rande der Welt ins Meer und erlischt. Dann wird es dunkel und kalt... Aber in erster Linie wird es gefährlich.
Die Sonne wird am Ende der Nacht aus dem Ozean wiedergeboren, steigt erneut empor und schenkt uns Wärme und Licht. Während der Nacht aber, ist sie fort. Erloschen und schwach, kaum lebendig. Kaum in der Lage, sich selbst gerecht zu werden. Wir Menschen sind dann auf uns allein gestellt. Denn in der Nacht kommen...sie.
Die Anderen. Die Geschöpfe der Nacht.
Aus fremden Welten kommen sie, verschleppen einige von uns, die die sich wehren, finden nicht selten den Tod.
Wir versuchen uns zu schützen. Versuchen gegen diese Leute anzukämpfen, aber es ist nicht so einfach. Unser Volk ist friedlich. Es liegt nicht in unserer Natur zu kämpfen.
Wohin die Menschen verschleppt werden, weiß ich nicht. Nur, dass noch nie einer zurück gekommen ist um davon zu berichten. Wir beten jeden Tag dafür, dass es unseren verschollenen Freunden gut geht. Aber mehr als beten können wir nicht.
Ich lebte mit meinen Eltern und meinen Geschwistern in einer Hütte, am Strand. Wir führten ein bescheidenes Leben, aber ein gutes. Jeden Morgen wohnten wir der Sonnenzeremonie bei, begrüßten unsere Göttin bei ihrer Wiedergeburt, dann ging jeder seiner Arbeit nach. Wir Jugendlichen und die Kinder blieben am Tempel, wo wir von einem Lehrer unterwiesen wurden, und am Abend traf unsere Gemeinschaft wieder am Strand zusammen, wo wir zu Abend aßen und die Sonne verabschiedeten. Sobald sie im Meer versunken war, kehrten wir zurück in unsere Hütten, immer mit der Angst am nächsten Morgen nicht mehr hier zu sein.
Ich hatte oft zugehört, wenn Familien erzählten, wie ihre Lieben verschleppt worden waren. Und trotzdem war ich in keinster Weise vorbereitet, als es mich traf. Der Lärm, den sie verursachten, schmerzte in meinen Ohren. Sie kamen mit Lichtern und Waffen, trugen Panzerungen am Körper. Wie Tiere zerrten sie uns aus den Betten und hinaus vor die Hütte, wo sie uns mit ihren bläulichen, künstlichen Lichtern ins Gesicht leuchteten, unsere Körper musterten und sich auf ihrer Sprache schnell und ruppig verständigten.
Schließlich schupsten sie meine kleine Schwester und meine Eltern zurück in die Hütte, während sie meinen älteren Bruder und mich packten, und mit zu ihrem Schiff schleiften. Unterschwellig nahm ich wahr, dass sie noch andere Hütten durchsuchten, aber zunächst hatte ich mit mir selbst zu tun. Wo würden mich diese Menschen hinbringen? Und warum war es in ihren Schiffen so kalt? Ich fror so unglaublich! Oder war es die Kälte, welche die Fremden ausstrahlen, die mir zu schaffen machte?
Wir wurden in einen Raum voller Sitze gebracht und mit Gurten und Metallbügeln fixiert. Unsere Münder versiegelten sie mit einer Spritze in die Wange. Sie lähmte unsere Kiefer und machten es uns unmöglich miteinander zu sprechen. Mein Bruder saß einige Plätze von mir entfernt, und warf mir einen flehenden Blick zu. Ich erkannte andere Gesichter, Schulfreunde von mir, die mit mir am Tempel gelernt hatten. Sie alle sahen ängstlich aus, einige verloren.
Das Schiff setzte sich in Bewegung, und wir wurden fort gebracht. Wir verließen unseren Heimatplaneten, unsere Göttin und unsere Familien. Dunkle Zeiten kamen auf uns zu, soviel war sicher.
Wir kamen auf einem fremden Planeten an. Auch hier war es kalt und dunkel. Vor uns erstreckte sich ein riesiger Platz, dessen Boden mit künstlichem Stein versiegelt war. Massive Zäune trennten verschiedene Bereiche voneinander ab.
Direkt bei der Landung, wurden wir getrennt. Es war nicht nur eins der Schiffe, die unseren Planten überfallen hatten. Es waren hunderte. Vielleicht tausende. Aus jedem der Schiffe wurden Menschen gebracht. Alle samt jung, fast alle waren zwischen sechzehn und dreißig Jahre alt. Vereinzelt waren auch Kinder unter ihnen. Ich dankte meiner Göttin im stummen, dass sie wenigstens meine kleine Schwester beschützt hatte.
Sie sortierten uns. Ich kam zu einer Gruppe Jungen im gleichen Alter wie ich, ebenfalls dunkelhaarig und mit ähnlicher Statur.
Was würde mit uns geschehen? Meinen Bruder und meine Freunde hatte ich längst aus den Augen verloren. Was wurde jetzt aus uns?
Wenig später fand ich mich, mit der Gruppe Jungen, der ich zugeteilt wurde, in einem Schlafsaal wieder. Ich hatte so etwas noch nie gesehen. Unser Volk lebte in keinen Gemeinschaften zusammen. Wir hatten Hütten und unseren Sonnentempel. Hier aber gab es Gebäude, höher als Bäume und Zimmer, in denen der gesamte Sonnentempel mehrmals reingepasst hätte.
So schlief ich nun in einem riesigen Saal mit über 100 anderen Jungen, in Betten die übereinander gestapelt waren.
Meine Stimme hatte ich inzwischen wieder, allerdings war mir nicht nach reden zumute. Denn über was hätte ich sprechen sollen? Ich hatte alles verloren. War diesen Monstern schutzlos ausgeliefert. Ich wusste, dass ich nicht zurück konnte, denn schließlich war nie Jemand zurückgekehrt.
Ich klammerte mich an meine dünne Decke, fror und wünschte mir zum ersten Mal in meinem Leben zu sterben. Einfach einzuschlafen und nicht mehr aufzuwachen, damit ich nicht erleben musste, was morgen mit mir geschehen würde...
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Hi :)
Da bin ich wieder. Ich hoffe euch gefällt diese Story, lasst euch einfach mal überraschen. Ich hab nen groben Plan im Kopf, aber mal wieder ist das meiste hier relativ frei und spontan...
Have fun :)
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Human Toy - Kostory
FanfictionWie viele Planten sind inzwischen bewohnt? Mik kann darüber nur mutmaßen. Auf seinem Heimatplaneten, gibt es keine Weltenreisenden. Allgemein scheinen diese Geschichten über andere Welten sehr weit hergeholt zu sein. Er und seine Familie hatten doch...