Das Schicksal der Ungehorsamen

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Da bin ich wieder :) Ich war seit Dezember quasi dauer krank und dazu kam allerlei Stress privat/ Unikram etc. Aber nun schreibe ich wieder und ich habe es sooo vermisst, muss ich sagen. Ich hoffe ich bin nicht zu sehr eingerostet ^^

Tut mir leid dass so lange nichts kam, jetzt werden die Uploads aber wieder regelmäßiger, ich versprechs :)  Ich habe vor jetzt mindestens einem pro Woche zu aktualisieren.

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„So habe ich mir das hier nicht vorgestellt!", sagte er, als er bemerkte, dass mein Blick auf ihn gerichtet war. Ich nickte stumm, und verharrte noch einen Moment mit angewandtem Blick, konnte dann aber nicht anders, als dem Geschehen wieder zu folgen.

Sie ließen sie gegen eine andere Sklavin antreten, die angeblich etwas von ihrem Meister gestohlen hatte. Die Andere war um einiges größer und kräftiger als das dunkelhaarige Mädchen, welchen nun mit zunehmender Panik in den Augen umher schaute. Ihre dunkelblonde Mähne war zu einem losen Zopf zusammengebunden. Sie sah weniger verloren, als vielmehr entschlossen aus.

Der Kampf dauerte nicht lange, schon bald hatte die Blonde die Schwarzhaarige zu Boden gerungen. Das Publikum buhte. Die Blonde kam in die nächste Runde und trat nun gegen einen Jungen an, der nicht viel älter sein konnte als Mik. Er hatte angeblich mehrfach versucht seinem Arbeitsort zu entfliehen.

Auch der Junge wurde von der Blonden niedergerungen, was allerdings wesentlich länger dauerte. Als der Pfiff ertönte, meldete sich der Moderator wieder zu Wort.

„Damit wäre die erste Rund unseres heutigen Spektakels entschieden. 5-6-3 Wird in der zweiten Runde weiter kämpfen. Aber was passiert mit den Verlierern?" Nun sollte das Publikum abstimmen. Sollten beide Leben? Beide Sterben? Oder sollten sie bis zum Tod gegeneinander kämpfen, was das Überleben der Gewinnerin oder des Gewinners garantierte?

Ich war mir sicher, was diese Leute wählen würden. Trotzdem gab ich mein Zeichen für „Leben", und mein Vater und Brian taten es mir gleich.

„Wusstet du, dass es hier um Leben und Tod geht?", fragte ich ihn leise, als die Stimmen ausgewertet wurden.

„Nein", sagte Brian „Ich hatte keine Ahnung". Ich rechnete es ihm hoch an, dass ihm jetzt anscheinend der Spaß vergangen war. Er wirkte ähnlich schockiert wie ich. Was meinen Vater betraf, so war ich mir nicht sicher, wie genau er darüber bescheid gewusst hatte, was hier ablief.

Die fiel so aus, wie ich es erwartet hatte. Diese Leute würden sich einen weiteren Kampf nicht entgehen lassen.

„Jungs, wenn ihr wollt, können wir auch gehen?", sagte er zu Brian, doch der schüttelte den Kopf. Wie gebannt, sah er zu, wie die beiden Unfreien auf einander zugingen. Das Publikum hatte entschieden, welche Waffen die Sklaven bekamen. Die junge Frau hatte eine Machete bekommen, der Junge einen einfachen Dolch. Ich stellte mir Mik dort untern vor und plötzlich wurde mir speiübel. Wenn irgendjemand erfuhr, was zwischen uns lief, könnte er dort unten landen. Es war sogar sehr wahrscheinlich, dass sie genau das hier mit ihm machen würden. Das konnte ich nicht zulassen. Das würde ich nicht zulassen!

Ich sah nicht hin, als die beiden aufeinander zugingen. Das einzig Gute war, dass es schnell vorbei war. Ich hörte ein paar unschöne Geräusche und nach fünf Minuten, war es vorbei. Brian hatte ab und zu aufgesehen und berichtete mir später, dass der Junge der Frau die Machete entrissen hatte, nachdem sie mehr schlecht als recht nach ihm geschlagen hatte. Dann hatte er sie damit getötet. Die Einzelheiten wollte ich gar nicht so genau wissen. Ich sah erst wieder auf, als der Körper der jungen Frau vom Platz geräumt war, aber die Blutspuren reichten mir, um zu verstehen was gerade weniger Meter vor mir geschehen war.

„Lasst uns gehen Jungs", sagte mein Vater, als der Moderator verkündete, den Siegreichen Sklaven, könne man zu einem günstigen Preis erstehen, müsse aber selbst dafür sorgen, dass er nicht weglaufen kann. In der 2. Runde würde sie die Blonde gegen einen Kampfroboter behaupten müssen. Wie das enden würde, konnte ich mir lebhaft vorstellen. Auf dem Rückflug im Shuttle war es ziemlich still. Ich sah aus der gewölbten Scheibe nach unten auf die Stadt und schämte mich einfach für meine Spezies.

„Vielleicht war es gut dass ihr das gesehen habt", sagte mein Vater nun etwas ruhiger. „Ihr müsst verstehen, dass ich es nicht gutheiße, dass so etwas zur Belustigung der Bevölkerung geschieht. Trotzdem müssen ungehorsame Sklaven bestraft werden. So ist es nun mal. Wenn man diesen Gedanken nicht erträgt, sollte man sich lieber gar keine ins Haus holen.", er sah mich mit erhobenen Augenbrauen an. „Vielleicht hätten wir so ein Ereignis besuchen sollen, bevor du einen Haussklaven bekommen hast", seufzte er doch ich schüttelte nur den Kopf.

„Mik wird da nicht landen. Mir egal was er tut", sagte ich, was mir einen durchdringenden Blick meines Vaters einbrachte.

„Dann sorg dafür, dass er sich benimmt. Das tut er doch, oder?"

„Ja, er macht genau das, was ich sage!", sagte ich schnell. Und eigentlich stimmte das ja auch. Es wusste nur keiner, was ich von ihm wollte. Ich hatte ihn selbst in eine so schwierige Lage gebracht. Hatte ihn dazu gebracht sich nicht an die Regeln zu halten. Was war den los mit mir? Wie konnte ich es soweit kommen lassen? Nun war es an der Zeit etwas zu unternehmen.

Wieder zu Hause, verabschiedete ich mich relativ zügig ins Bett. Brian fragte mich, ob wir nicht noch zocken wollten, doch dafür war ich eindeutig zu aufgewühlt. Ich wartete bis mein Vater und Brian sicher in ihren Zimmern waren, dann schlich ich mich rüber zu Mik.

„Miki?", fragte ich an der Tür.

„Ja?", Mik sah verschlafen auf. Mist.

„Tut mir leid, ich wollte dich nicht wecken!"

„Wo wart ihr denn noch?" Ich zögerte.

„Wir haben uns Sklavenkämpfe angesehen", erklärte ich und fügte so schnell ich konnte an „Und es war wirklich furchtbar. Ich konnte gar nicht hinsehen." Ich seufzte. „Wusstest du, dass sie so etwas mit ungehorsamen Sklaven veranstalten?"

„Ich habe davon gehört, ja."

„Das darf dir auf keinem Fall passieren!", sagte ich entschlossen. „Wir werden das nicht mehr tun, okay? Wir werden jetzt nur noch Freunde sein. So wie es eigentlich sein sollte.", flüsterte ich.

„Kostas..."

„Ich meine das Ernst. Mir war nicht bewusst, was passieren kann. Nicht wirklich. Wir werden einfach..." in diesem Moment hörte ich ein Geräusch im Flur. Schnell trat ich zurück und schob die Tür zu Miks Zimmer reflexartig wieder zu und krachte eine Sekunde später mit Brian zusammen, der offenbar in Richtung Bad unterwegs war.

„Oh, hey. Kannst du auch nicht pennen?", fragte er. Ich schüttelte den Kopf. „Dann lass uns rüber gehen, und noch quatschen", sagte er und ich stimmte schließlich zu. Mit Mik konnte ich jetzt sowieso nicht mehr reden. Selbst wenn ich gewollte hatte, ich konnte ihm jetzt nicht die Chance geben, mir die Sache wieder auszureden. Mein Entschluss stand fest. Nach allem was ich heute Abend erlebt hatte, konnte ich den Gedanken nicht ertragen, dass er durch mein Verschulden auf diesem staubigen Platz des Todes landen würde.

Brian pflanzte sich auf die Kante meines Bettes, und ich setzte mich auf meinen Schreibtisch Sessel und zog die Beine an die Brust.

„Harter Tobak, oder?", fragte ich. Diesmal war er es der stumm nickte. Dieser Abend hatte so viel mehr verändert, als ich erwartet hatte.

Human Toy - KostoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt