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Das Erste, was ihm auffiel, war die glitzernde Spiegelung des Mondes in dem kleinen See, nur unweit des tosenden Wasserfalls, der mächtig die Felswand hinabstürzte. Das Zweite war der Gestank von Mord und Totschlag und der kleine Berg von Leichen, der sich neben ihm hochzog. Manche hatten die Münder zu einem lautlosen Schrei verzogen, anderen standen die Arme in einem eigenartigen Winkel ab. Schwarzverkohlte Höhlen befanden sich an den Stellen, an denen Mal die Augen gewesen waren.

Der Mann sah an sich herunter und starrte geistesabwesend auf seine Hände an denen dunkelrotes Blut klebte.

Widerlich. Das war es. Einfach nur widerlich.

Er wusste, selbst wenn er es sich nicht zugeben wollte -und können tat er es auch nicht-, dass er nach dem Tod der Leute lechzte wie ein Hungernder nach Essen. Krank vor Sehnsucht suchte er das, was ihm einst genommen wurde und wenn man es ihm nicht gab, so nahm er das Leben der Anderen.

Scheußlich. Das war es. Einfach nur Scheußlich.

Langsam drehte er sich um und lief hinkend in Richtung des Waldes aus dem er vorher gekommen war. Kurz bevor er in der völligen Dunkelheit verschwand, blickte er zurück und begutachtete sein Werk. Das diabolische Grinsen und die eiskalten blauen Augen hätten sich in jeder ihrer Erinnerungen gebrannt, wären sie nicht schon durch seine Hand umgekommen.

White SkullWo Geschichten leben. Entdecke jetzt