Kapitel 31

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"Was willst du jetzt tun?" fragte Alessya nachdem ich ihr von Ians Antrag und meiner Flucht erzählt hatte. Gott ich fühlte mich so schlecht.... "Ich weiß es nicht..." zuckte ich mit den Schultern und schüttelte nachdenklich den Kopf. "Spielt doch nun sowieso keine Rolle mehr....das mit Paddy hab ich ordentlich vermasselt....selbst wenn, er ist glücklich verheiratet" gab ich von mir und erneut zog ein stechender Schmerz durch meinen Körper. Wie dumm muss ich auch gewesen sein? Ist doch klar dass das zwischen mir und Paddy sowieso von vornherein zum scheitern verurteilt gewesen war....und Ian? Er ist so ein lieber Kerl....was ich ihm angetan habe....schon wieder, hat er einfach nicht verdient. "Du hast das richtige getan...zumindest fürs Erste. Du musst Ian erklären warum du ihn da hast stehen lassen" gab Alessya von sich und ich nickte. Ja sie hatte vollkommen Recht, das wusste ich. Ich musste Ian erklären weshalb ich die Flucht ergriffen habe.....auch wenn ich ihm damit das Herz brechen würde. Meine verdiente Strafe dafür habe ich eh längst bekommen...ich bin verliebt, in eine Person die meine Liebe niemals erwidern würde..... "Schatz....leg dich erstmal schlafen, wir können später weiter reden wenn du einen klaren Kopf hast" versuchte Alessya mich zu trösten und auch wenn ich echt Dankbar dafür war das sie bei mir ist....war in mir ein ziemliches Chaos. Was beim besten Willen....so schnell nicht geordnet werden würde.

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Das Klingeln meines Handys riss mich unsanft aus dem Schlaf, müde blinzelte ich gegen das helle Licht der Nachttischlampe an. Wie sehr wünschte ich mir die letzten Wochen wären einfach professionell gewesen....ohne jegliche Missverständnisse. Ohne Erlebnisse die mich durcheinander brachten....langsam griff ich nach meinem noch immer klingelten Handy und schaute auf das Display. Ian! Schluss mit davonlaufen....das hatte er noch viel weniger verdient als das was ich ohnehin schon getan hatte. "Oh Gott Lee, Gott sei Dank. Ist alles okay bei dir? Ich habe mir solche Sorgen gemacht" sprudelte er auch sofort los und versetzte mir schon jetzt einen Stich ins Herz. "Ja....es tut mir Leid, das ich einfach abgehauen bin ohne jegliche Erklärung" begann ich und schüttelte den Kopf.....Er hatte ein Recht auf die Wahrheit. "Kann...Kann ich vorbei kommen?" zögerte er und mein Herz begann zu raßen. "Okay" nickte ich und wusste dass sich das Verhältnis zwischen mir und Ian heute Abend drastisch verändern würde. Nachdem er aufgelegt hatte, legte ich die Wolldecke zur Seite. Ein leichtes Lächeln huschte mir über die Lippen....Alessya war ein echter Schatz. Und ich war mir Sicher wenn ich sie darum gebeten hätte bei diesem unangenehmen Gespräch dabei zu sein, wäre sie sofort gekommen.....aber da musste ich nun allein durch. Kurze Zeit später hörte ich die Wohnungstür ins Schloss fallen und Ian stand im Wohnzimmer. "Es tut mir so Leid.....ich hatte nur gedacht...." begann Ian sofort doch ich unterbrach ihn. Etwas irritiert sah er mich an, kam auf mich zu und drückte mir einen leichten Kuss auf die Wange.....das ich mich genau in diesem Moment unwohl fühlte konnte wohl auch er sehr deutlich spüren. "Was ist denn?" fragte er und ich seufzte verzweifelt. "Dir muss nichts Leid tun, Ian" gab ich von mir und beobachtete Ian dabei wie er sein Jackett auszog und langsam auf die Couch legte....sein Blick stets fragend auf mich gerichtet. "Hab ich was falsch gemacht? Wir müssen nicht heiraten.....ich liebe dich, ich warte so lang bis du bereit bist" lächelte er sanft und ich wäre am liebsten im Boden versunken. Tränen füllten meine Augen, noch nie habe ich mich so schlecht gefühlt....wie konnte ich ihm das nur antun? "Ich habe jemand anderen geküsst" gab ich kurz und knapp von mir und schämte mich zu Grund und Boden. "Was? Wen denn?" fragte Ian etwas verwirrt und lachte dann unsicher auf "Ja ich weiß doch das ich dich öfter mit Alessya teilen muss" ich schüttelte langsam den Kopf und schaute ihn dann an "Ich habe mich in jemand anderen verliebt" erklärte ich weiter und konnte sehen wie Ians Lächeln verschwand und sein Gesicht immer ernster wurde. "Was? Was redest du denn da? In wen sollst du dich denn verliebt haben haben können? Du warst die letzten Wochen...." gab er verwirrt von sich und mit jedem Wort schien es ihm immer klarer zu werden. "Dein Ernst?? Du hast dich in diesen Kelly verliebt?" fragte er ungläubig und lachte. "Lee....er ist ein berühmter Musiker....deine Aufgabe war es über ihn zu schreiben, nicht....warte mal Moment....." überlegte er einen kurzen Moment und sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich allmählich. ".....du sagtest du hast einen anderen geküsst? Diesen Kelly? Hast du diesen Kelly geküsst?" fragte er weiter und schüttelte ungläubig den Kopf. "Es tut mir Leid Ian....es ist einfach so passiert, ich kann mir das alles ja nicht mal selbst erklären" versuchte ich ihn irgendwie zu besänftigen und ging einen kleinen Schritt auf ihn zu. Er jedoch wich weiter zurück und strich sich gestresst durchs Haar "Ist das dein Ernst? Du verarschst mich doch.....was....fuck" Er schien einen Moment zu überlegen, schüttelte immer und immer wieder den Kopf. "Und ich Idiot plane Wochenlang diesen beschissenen Antrag....während du dich von diesem Kelly da vielleicht noch hast flachlegen lassen" schrie er wütend worauf ich den Kopf schüttelte...."Ich habe nicht mit ihm geschlafen....wir haben uns zweimal geküsst, mehr war da nicht!" versicherte ich ihm doch er lachte nur verächtlich "Oh sogar zweimal habt ihr euch geküsst....einmal wäre ja eventuell noch als Ausrutscher zu entschuldigen gewesen....aber zweimal? Und Lee, verdammt du hast dich in diesen Kelly verliebt!" schrie er weiter und ich begann zu weinen. "Es tut mir Leid.....Ian, ich wollte dir niemals weh tun" flüsterte ich. "Was dachtest du? Das der Kelly seine Karriere für dich aufgibt? Seine Ehefrau?? Du bist doch nur eine von vielen gewesen...vielleicht eine willkommene Abwechslung....bist du tatsächlich so naiv und denkst das mit euch beiden hätte irgendwie eine Zukunft? Komm schon ich bitte dich....so dumm bist du doch gar nicht" merkte er an und seine Worte trafen mir mehr als er überhaupt ahnte. "Es tut mir Leid" gab ich erneut leise von mir. Ian schüttelte den Kopf, schnappte sich sein Jackett und drehte sich noch einmal zu mir um "Ja mir auch" mit diesen Worten warf er meinen Wohnungsschlüssel auf die Couch und verschwand.

Kein Leben ohne DichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt