Ich gehe glücklich heim. Ich bin so froh dass Gino mein Freund ist. Er ist ein mächtiger Zauberer und er wird heute noch mit mir zauberreden. Meinen Teddy streichle ich etwas. Das ist so schade dass es bei Gino so dunkel ist dass er ihn nicht haben kann. Ich würde Gino wirklich gerne was schenken. Ich zermartere mir das Hirn was ich machen könnte. Meine Füsse führen mich zu dem Container in den der Supermarkt seine abgelaufenen Lebensmittel kippt. Das ist mein liebster Container. Denn wenn ich mal richtig Hunger habe kann ich hier fast immer was essbares finden. Manchmal sogar richtig leckere Sachen. Ich schaue in den Container und heute liegen jede Menge Gemüseabfälle darin. Aber auch ein paar Becher Sahne. Hmmm! Sahne! Die trinke ich so gerne. Ich angle nach den Bechern und weil die so weit unten sind muss ich mich etwas streken. Den gammligen Blumenkohl schiebe ich bei seite. Unter dem Kohl ist ein offenes Päckchen Zucker. Es ist mein Glückstag! Zucker und Sahne! Ich kann Karamellbonbons kochen! Ich werde Gino die Karamellbonbons anstatt dem Teddy anbieten. Die kann er auch im dunkeln essen. Oh, wie grossartig. Ich freue mich und sehe zu dass ich von dem Zucker nicht all zu viel verliere. Zu Hause sind Mama und Papa zum Glück nicht da. Sie sind mit Noah zu den Grosseltern gefahren und kommen erst heute spät abends zurück. Eigentlich sollte ich ja auf der Treppe warten aber ich klettere durch das Kellerfenster ins Haus. In der Küche suche ich mir alles zusammen: Pfanne um den Zucker und die Sahne zu schmelzen. Einen Kochlöffel um die Masse umzurühren und dann Backpapier um die Masse darauf zu giessen. Dann ein Messer um die noch heisse Masse zu schneiden und dann nur noch kalt werden lassen. Ich setze noch Teddy neben den Herd, denn er muss mir ja helfen. Immerhin ist er ja eigendlich das Geschenk und da muss er doch helfen das andere zu machen, oder? Ich lege noch Ginos Zauberkästchen neben den Herd und dann mache ich den Herd an. Leider habe ich nicht aufgepasst und das Backpapier hat Feuer gefangen. Ich starre auf die Flammen. Oh, Gott, was mache ich denn nun? Teddy brennt auch schon. Ich will Gino anrufen und drücke die Taste und es tutet. Aber in dem Moment höre ich die Haustür. Mist! Meine Familie kommt. Schnell lege ich mein Telefon hinter die Küchenrolle. Ich kann mir nicht vorstellen dass Papa mir das Zauberkäschen lässt und Mama ist bestimmt sauer dass ihre Küche brennt. Papa kommt mit einem wütenden Schrei in die Küche. Er nimmt das Backpapier und den Teddy und wirft sie in das Waschbecken. Dann macht er das Wasser an und ich schaue entsetzt auf meinen Teddy. Sein ganzer Rücken ist verbrannt. "Teddy, nein!" rufe ich ängstlich weil ich Schiss habe dass Teddy das vielleicht nicht überlebt. Doch Papa lässt mich nicht zum Spülstein. Er schlägt mir ins Gesicht und dann schüttelt er mich durch. Er brüllt mich in einer irren Lautstärke an. "Was fällt dir ein unser Haus abzufackeln?" Ich weine weil ich zu meinem Teddy will. "Teddy!" schluchze ich aber Papa rüttelt und schüttelt an mir weiter. Dann scheuert er mir noch eine und dann schnappt er sich den Kochlöffel um mich damit zu verhauen. Ich weine und jammere aber er hat heute kein Erbarmen. "Teddy, Teddy, mein Teddy!" jammere ich weil ich unbedingt wissen will ob er noch lebt. Ich habe mein allerliebsteslieblingstier angezündet. Das werde ich mir nie nie nie vergeben. Wie konnte das nur passieren? Dass Papa mich dafür schlägt ist doch klar, oder? Ich merke wie mir meine Haut aufplatzt und das Blut meinen Kopf runter läuft. Meine Arme kann ich kaum noch heben, wenn Papa noch einmal auf die Brandblasen schlägt würde ich das nicht gut aushalten. Ich höre Teddy laut schreien und weinen. Er ist doch noch so klein! Und nun ist er ganz alleine in diese tiefe Schlucht gestürzt. Ein Regen hat ihm das Drachenfeuer gelöscht was ihn verbrennen wollte. Der Drache ist so gross gewesen, viel grösser als sonst. Ich glaube das war der Königsdrache. Ach, was, der Kaiserdrache! Ein Riese mit fünf Köpfen und entsetzlichem Atem. Seine Armee von Riesen hindert mich daran meinem weinenden Lieblings beizustehen. Ich muss sie einfach bezwingen. Für Teddy. Er schreit so laut. Ich wehre mich gegen die Riesen und Teddy schreit immer lauter. Ich muss doch zu ihm, ich muss einfach. Ich bin doch sein Held! Oder bin ich es etwa gar nicht mehr? Ich habe Teddy heute leichtfertig an Gino verschenkt. Muss er Teddy retten? Kann vielleicht nur noch sein Zauber meinen Teddy retten? Seinen Teddy? Ich strenge mich an aber ich kann Teddy in der Tiefe seiner Schlucht nicht mehr weinen hören. Mit einem ohrenbetäubenden Knall bricht mir der Riese meinen Arm und Teddy ist stumm. Mist. Ich habe versagt. Über diesen Held werden keine Sagen erzählt werden. Er stirbt einsam und verlassen hier auf der Höhe wärhend sein bester Freund in die Schlucht gestürzt ist und dort verendet. Ich gleite in die Dunkelheit und bekomme nur noch mit dass Papa mich in den Keller schleift.
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Selig sind die hoffnungslosen, denn sie werden nicht enttäuscht.
AcakJaron lebt seit er denken kann im Schatten seines Bruders Noah. Noah ist intelligent, sieht gut aus, ist beliebt und der ganze Stolz seiner Eltern. Jaron ist Jaron. Er träumt gerne und im Traum kann er lesen und rechnen, dann hänseln ihn nicht alle...