Mist! Das hab ich nicht gewollt! Es ist entsetzlich wie Gino einfach auf die Strasse gerannt ist als dieser bescheuerte Köter Shane angebellt und angeknurrt hat. Dumm, den haben wir nicht bedacht. Ich wollte Gino eine Lektion verpassen und nun ist er tot. Ich wollte dass er sich um seinen Blödianfreund sorgen muss und mir nicht in meinem Fall in die Queere kommt. Ich wollte nicht dass dieser entsetzliche Shane Jaron umbringt. Und natürlich erst recht nicht dass Gino dabei ums Leben kommt. Ich habe zwar noch die Rettung angerufen aber die kann für die beiden nichts mehr tun. Gino und Jaron sind eng umschlungen mitten auf der Strasse gestorben. Ich weiss nicht ob ich mich schuldig fühlen soll oder nicht. Ich kann doch nichts dafür dass Gino einfach auf die Strasse rennt. Shane ist aber auch zu grob! Er sollte Jaron erschrecken, vielleicht ein wenig verletzen aber doch nicht umbringen! Ich bin sehr entsetzt. Diesen dämlichen Köter der beiden toten fange ich ein. Stitch winselt und jammert und leckt an dem zertrümmerten Gesicht von Gino und dem leichenblassen, inzwischen verbluteten Jaron. Ich ziehe den Köter weg weil mir von dem Anblick der beiden Leichen schlecht wird. Ich muss mich an den Bordstein setzen und mich übergeben. Geistesgegenwärtig rufe ich Marlene an. Die muss mir helfen. Ich kann nicht mehr. Leider bin ich Hauptzeuge dieses Unfalls und die Polizei wird mich zu dem Tathergang befragen. Soll ich zugeben dass ich Shane kenne? Lieber nicht! Wenn ich Shane verpfeiffe dann wird der behaupten dass ich ihn dazu angestiftet habe. Ich will mir meine Zukunft nicht versauen nur weil Gino so bescheuert ist und auf die Strasse gerannt ist. Ich finde es eh schon ätzend genug meinen einzigen Freund verloren zu haben. Marlene kommt zum Glück rasch zum Unfallort. Sie kommt zum Glück nach dem Krankenwagen so dass die die beiden schon abdecken konnten und sie nicht die beiden Leichen sehen muss. Marlene nimmt mich in den Arm und ich fange an zu weinen. Wie ein kleines Kind. So finden mich dann auch die Polizisten und ich erkläre ihnen was ich gesehen habe. Ich habe meinen Freund und Kollegen getroffen (leider in unserem aktuellen Fall auf gegnerischen Seiten) und ich wollte etwas mit ihm besprechen. Doch bevor wir überhaupt ein Wort wechseln konnten ist Ginos Ehemann von einem Fremden erstochen worden. Wie das geschehen ist kann ich nicht beantworten, ich habe es erst bemerkt als ich Stitch, den Hund der beiden gehört habe. Gino ist daraufhin ohne auf den Verkehr zu achten auf die Strasse gerannt und wurde von einem Lastwagen erfasst. Jaron ist noch zu seinem Mann gerannt aber dann bei ihm wohl zusammengebrochen. Das letzte was ich mitbekommen habe ist dass die beiden gegenseitig ihre Namen geflüstert haben. Doch das kann ich nicht mit Sicherheit sagen weil ich zu weit weg stand. Ich habe die Rettung verständigt aber mehr weiss ich nicht. Zumindest gebe ich nicht mehr zu. Weil ich Anwalt bin brauche ich nicht mit zum Verhör. Ich lasse mich von Marlene nach Hause bringen. Den Hund nehmen wir mit. Wo soll das arme Tier auch sonst hin? Ich hoffe dass mir niemand auf die Schliche kommt und Marlene und ich gehen in Ginos Wohnung (seinen Schlüssel habe ich mir aus seiner Jackentasche gefischt) und wir suchen ihre persönlichen Unterlagen und Konten. Die haben wirklich viele Ersparnisse. Das ist gut. Da die beiden ihre Karten nicht mit genommen hatten finden wir die. Für Jaron hat Gino alles schön fein säuberlich aufgeschrieben. Wir haben wahrscheinlich die Kompletten Ersparnisse der beiden. Doch Marlene fällt noch etwas anderes in die Hände: Ginos und Jarons Krankenakten. Ich bin entsetzt! Mein Freund war wohl unheilbar krank und er hat ein Testament gemacht in dem er Jaron als seinen Alleinerben einsetzt. Jaron ist HIV positiv und auch er hat ein Testament: er vermacht alles dem Tierheim. Das ist so süss. Jaron hat das Testament wohl ohne Gino geschrieben. Es ist in seiner Kleinkinderkrakelschrift mit unendlich vielen Rechtschreibfehlern verfasst. Marlene und ich lassen das Testament verschwinden. Noch am selben Tag heben wir das ganze Geld vom Konto der beiden ab. Natürlich lassen wir das Geld erst einmal verschwinden. Es wäre zu auffällig wenn wir die selbe Summe nun auf unsere Konten aufzahlen würden. Hoffen wir mal dass niemanden interessiert was die beiden besessen haben und niemand sie vermisst. Und wirklich! Lediglich Jarons ehemalige Adoptivfamilie ist für die beiden verantwortlich. Als ich ihnen anbiete als ehemaliger Freund die Wohnung aufzulösen sind die Dummköpfe sogar froh. Ich verspreche ihnen dass ich das Hab und Gut der beiden unentgeldlich entsorgen lassen würde und der Vater brummt nur dass er eh nicht vor hätte noch jemals einen einzigen Cent für Jaron auszugeben. Egal ob tot oder lebendig. So ist das gut! Die beiden hatten nur sich selber und nun sind sie nicht mehr. Niemand vermisst sie und niemand weiss dass sie reich waren. Marlene und ich haben die Beerdigung der beiden organisiert. Wir sind mit Stitch nicht die einzigen Trauergäste. Die gesamte Firma der beiden ist anwesend. Wir nehmen die Kondolenzgrüsse am Grab entgegen und sowohl Marlene als auch ich können schön traurig gucken. Stitch legt sich zum Schluss auf das Grab. Keine Ahnung weswegen er das tut aber mir soll es recht sein. Ich löse die Leine und dann gehen Marlene und ich heim.
Ein paar Wochen später gehen Marlene und ich noch einmal zum Grab. Wir müssen die Kränze und verblühten Blumen entsorgen. Unter den ganzen Unrat finden wir den Kadaver von Stitch. Bäh! Das ist so ekelig. Wir entschliessen uns den kleinen Körper einfach hier vor Ort einzubuddeln. Die beiden würden sich sicher freuen ihren Hund bei sich zu haben. Wir graben nicht so tief und weil wir ein paar Grabpflanzen dabei haben fällt es gar nicht auf dass wir einen Hundekadaver los geworden sind.
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Selig sind die hoffnungslosen, denn sie werden nicht enttäuscht.
AcakJaron lebt seit er denken kann im Schatten seines Bruders Noah. Noah ist intelligent, sieht gut aus, ist beliebt und der ganze Stolz seiner Eltern. Jaron ist Jaron. Er träumt gerne und im Traum kann er lesen und rechnen, dann hänseln ihn nicht alle...