Kapitel 1

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Der heutige Tag zählt definitiv nicht zu meinen liebsten. Nass, kalt, verregnet und ohne Aussicht auf einen noch blauen Himmel, oder zumindest einem Sonnenstrahl. Heute ist einer der Tage an dem man etwas tun muss, um ihn aufzuheitern.

Also stehe ich schon den ganzen Nachmittag lang hier und suche nach neuer, schicker Unterwäsche.
Ich liebe es neue zu suchen und noch mehr sie zu finden.
Leider ist das nie einfach. Mal zwickt es hier, der ist zu groß, der andere zu klein. Dieser passt nicht richtig und der nächste kratzt doch, obwohl er so weich aussieht.
Trotz allem finde ich immer wieder neue Modelle zum anprobieren. Eines hübscher als das andere.
Ich shoppe gerne, doch tue ich es nicht oft. Mal ehrlich, jeder hat genug Klamotten, aber der heutige Tag war einfach mies. Eigentlich die gesamte letzte Woche und jetzt wollte ich mir heute einfach mal etwas Gutes tun.

Meine Arme sind voll, obwohl ich nicht vorhabe mehr als zwei Sets zu kaufen. Aber wer weiß... Wenn ich mich einmal verliebt habe, muss es einfach mit. Egal bei was; Klamotten, Büchern oder bei Pudding. Dazu sage ich niemals nein.

Ich hänge alle Sets auf und quetsche sie zusammen, damit sie nicht alle gleich wieder herunterfällt.

Da das hier nur ein kleiner Laden ist, habe ich alles zum anprobieren mitgenommen, was mir gefallen hat, aber leider muss ich es deswegen auch vermeiden auf die Preisschilder zu sehen.

Das erste Set besteht aus roter Spitze mit kleinen Püncktchen, aber es gefällt mir nicht besonders gut und ist total unbequem.
Ich bin total kritisch bei meiner Wahl (immer) und suche nach dem perfekten Set.

Ich habe schon fast alle durch probiert, aber den schönsten habe ich mir bis zum Schluss aufgehoben. Ein Set das bestimmt schon als halb durchsichtig gilt, aber dennoch alles bedeckt. Schwarze Spitze bildet ein Muster aus Kringeln und Kurven auf meiner Haut und umspielt meine Kurven wie angegossen.

Ich bin so in meinen Gedanken versunken, dass ich es fast nicht mitbekomme. Aber plötzlich höre ich das Kratzen der Vorhangringe und sehe im Spiegel wie sich der Vorhang zu meiner Umkleide öffnet. Ich drehe mich um und halte meine Hände vor meinen Körper, vollkommen schockiert darüber, dass einfach jemand hereinplatzt und schlimmer noch, wenn ich in Unterwäsche dastehe.

Ich bin überrascht, als ich den Übeltäter sehe. Vor mir steht ein Mann. Und was für einer. Er muss ungefähr in meinem Alter sein. Seine Haare sind schwarz und er trägt ein graues T-Shirt, dass seine Muskeln mehr als perfekt betont. Und holla die Waldfee, er ist ein Traum!

Seine blauen Augen durchbohren mich. Er wirkt genauso schockiert wie ich. Seine Wangen röten sich und er starrt mich an... aber nicht in die Augen.
Er lässt seinen Blick über meinen Körper streifen. Sein Blick ist intensiv und so heiß, dass ich nicht mehr weiß, was ich denken soll, wie ich denken kann. Mein Gehirn hat sich einfach abgeschaltet! Wie kann es bloß ! Gerade jetzt brauch ich es!

Und sein Blick macht etwas mit mir. Er bringt etwas tief in mir in Bewegung und lässt es kochen. Mir wird heiß. Er verschlingt mich regelrecht und ich kann nicht anders, als ihn anzusehen und stehenzubleiben. Nur durch seinen Blick hält er mich fest. Ich kann und will mich nicht bewegen, will nicht, dass er aufhört mich so anzusehen.
Ich sehe in seinem Blick, dass Unglauben und eine Spur von Verlangen.
Und ich brauche das, brauche diesen Blick von ihm. Durch ihn fühle ich mich wieder von so vielen Gefühlen durchströmt, die ich so vermisst habe. Bei ihm fühle ich mich wieder sexy.
Ich spüre die Spannung, spüre das prickeln auf meiner Haut, dass er auslöst. Sein Blick wandert und ich kann es auf meiner Haut fühlen.

Sein Kopf ist immer noch gesenkt und seine Augen sind geweitet. Vor Schreck oder wegen etwas anderem, weiß ich nicht.

Plötzlich scheint er aus seiner Starre wiederzuerwachen und sieht mir wieder in die Augen.

FootballgirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt