Kapitel 5

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Voller Vorfreude steige ich in Jacks Wagen, der vor meiner Wohnung gerade stehen geblieben ist, ein.

"Hey" Er grinst mich an und ein schelmisches Funkeln liegt in seinen Augen.

"Hi" Irgendwas hat er vor.

"Muss ich misstrauisch werden?"

"Nööö wieso?", fragt er unschuldig, während wir am Javi vorbeifahren.

"Du hast etwas geplant."

Jack nickt.

"Und du wirst es mir nicht verraten?"

Jack grinst und nickt wieder. Seufzend lehne ich mich in den weichen Sitz zurück. Das heißt jetzt wohl warten. Eine meiner Stärken. Nicht. Aber ich freu mich.

"Es dauert nicht mehr lange", versichert er mir und ich sehe ihm an, dass er sich schon auf meine Reaktion freut.

"Dann hast du auf Finns Rat gehört, mich nicht nochmal in das gleiche Restaurant auszuführen?"

"Eigentlich hatte ich das schon vorher vor, aber Finn musste natürlich plappern. Freust du dich trotzdem?"

"Natürlich!"

~

Ok. Er hat wirklich nicht zu viel versprochen. Na ja eigentlich hat er ja nichts versprochen, aber dafür hat er mich lange genug warten lassen.

Aber hey. Hierfür würde ich auch noch länger warten.

Wir stehen vor einem unglaublich schönem See, der tiefblau und umgeben von hohen Tannen, mit der Sonne glitzert. In einiger Entfernung erkenne ich einen Steg. Und es ist wirklich wunderschön.

"Gefällt es dir?"

"Wunderschön", flüstere ich.

"Ich habe gehofft, dass es dir gefällt. Es ist einer meiner Lieblingsorte und ich komme oft hier her, wenn ich mal abschalten will."

"Das glaube ich. Der Ort schreit schon förmlich nach Erholung."

Ein schmaler Weg führt entlang des Ufers und zum Steg. Jack geht voraus und führt mich bis zu seinem Ende. Er setzt sich und holt aus seiner Sporttasche eine Decke. Ich nehme sie ihm aus der Hand und breite sie aus. Bevor ich auch nur sitze, verteilt er schon Wasserflaschen und allerlei Obst auf der Decke. Ich weiß nicht, warum ich in seiner Gegenwart so viel lache, aber ich tue es. Es sind ganz banale Dinge, die er tut, doch ich genieße die Aufmerksamkeit und das sich jemand Gedanken gemacht hat, um mich glücklich zu machen. Und ich bin glücklich.

"Du hast an alles gedacht."

"Ich dachte, wenn du denkst, dass wir ins Javi gehen, dann hast du bestimmt Hunger. Aber ich konnte kaum ein Drei-Gänge-Menü hier herausschleppen. Also das hier. Ich dachte du magst Obst, weil du gestern vieles gegessen hast und sonst weiß ich noch nicht was du magst. "

Noch nicht. Warum bin ich bei ihm nur immer so aufgeregt, wenn er andeutet, dass er mich weiterhin kennenlernen will und Zeit mit mir verbringen will?

"Ich liebe Obst."
Ich greife nach den Erdbeeren und ziehe sie weiter zu mir herüber.

"Gut zu wissen."

"Und ich liebe Pudding."

Jack lacht. "Was magst du sonst noch so?"

Er legt sich nach hinten und schließt die Augen. Sein Gesicht entspannt sich und er wirkt zufrieden.

Ich mache es ihm nach und schließe die Augen. Die Sonne wärmt mich und ich kann nicht anders als zu lächeln. "Ich bin früher gern skaten gegangen, aber das mache ich jetzt  kaum noch. Am Wochenende bin ich viel bei meinen Eltern. Das war im Studium schon so und daraus entwickelte sich die Tradition vom Familienessen am Sonntag."

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