Kapitel 20

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Ich renne ihm hinter her, biege aber dann in den Garten ab. Ich sammle meinen Pullover ein. Kurz überlege ich Jacks Sachen auch mitzunehmen, aber bevor ich es tun kann, hupt er. Also beeile ich mich und renne den Weg, der gestern Abend noch beleuchtet war, entlang. Jack parkt schon und wirkt ungeduldig. Seine Finger klopfen aufs Lenkrad. Ich erkenne keinen Rhythmus, also muss es wohl wirklich von seiner Nervosität kommen.

Ich renne ums Auto herum und steige auf der Beifahrerseite ein. Sobald ich dabei bin den Sicherheitsgurt anzulegen, fährt er schon los.

„Es wird alles gut. Dad wurde nie streng, wenn ich oder Pius zu spät kamen."

„Ja ihr seit aber auch seine Kinder. Wir werden dafür bezahlt da zu sein."

Gut - mein Beruhigungsversuch ging wohl nach hinten los.

„Soll ich ihn anrufen?" Ich ziehe mir meinen Pullover über und zittere. Man ist der kalt! Jacks Shirt stopfe ich unter den Saum des Pullis und binde meine Haare zusammen. So sollte ich mich draußen zeigen lassen können ohne das jeder gleich weiß, dass ich diese Nacht nicht zu Hause geschlafen habe.

„Was soll das bringen?" Jack sieht mich stirnrunzelnd an.

Ich hebe nur ein Finger als Zeichen das er einfach abwarten soll. Ich will mein Handy aus der Tasche ziehen, aber irgendwas passt nicht. Meine Tasche ist nicht hier. Oh nein! Ich hab mein Handy zu Hause vergessen. Na super!

„Kann ich mir dein Handy ausleihen?" Er nickt, also nehme ich es aus dem Fach und entsperre es. Ein Glück kenne ich Dads Nummer auswendig. Für Notfälle. Aber irgendwie ist das jetzt ja auch ein Notfall. Dad nimmt nach einigen Sekunden ab.

„Hallo?"

„Hi Dad. Wo bist du?"

„Vor dem Trainingsgeländer."

„Oh ... Tut mir leid. Hättest du vielleicht trotzdem noch kurz Zeit?"

Dad seufzt, sagt aber ja.

„Ja...". Ich hätte mir vielleicht vorher etwas einfallen lassen sollen. „Ähm..."

„Ella? Ich habe gerade echt wenig Zeit und...."

„Es geht um ... Mums Geburtstag."

„Der ist schon so bald?"

„In drei Wochen."

„Stimmt. Gott wie die Zeit vergeht. Aber wir machen doch das gleiche wie immer, nicht?"

„Klar, klar. Aber ... ich wollte dich fragen was du ihr schenkst. Ich will ihr nicht wieder etwas unnötiges kaufen. Vielleicht könnten wir unsere Geschenke verknüpfen. Dann kommt vielleicht auch etwas gutes dabei raus."

„Du, Spatz, ich hab noch keine Ahnung was ich ihr schenken werde ..."

Ich unterbreche Dad schnell, bevor er schon wieder sagen kann, dass er jetzt keine Zeit hat. „Ja das dachte ich mir schon fast. Ich wollte dich daran erinnern. Wir wissen alle das du gerade mit deinem Kopf woanders bist. Du ... Vergiss es einfach nicht. Ok?"

„Natürlich, Spatz. Ich würde euch nie vergessen."

„Ich weiß. Ist nur eine kleine Erinnerung. Ich will nur nicht das es wieder so kaotisch wird mit den Vorbereitungen. Du hast im Moment genug zu tun. Da brauchst du nicht noch mehr Stress."

„Das ist lieb von dir. Ich ruf nachher gleich Pius an. Aber jetzt muss ich wirklich rein."

„Die Besprechung mit dem Team über das letzte Spiel?"

„Genau."

„Sie waren gut. Hat Spaß gemacht zu zu sehen. Mum hat auch gesagt das wir schon viel zu lange nicht mehr bei einem Spiel dabei waren."

FootballgirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt