Kapitel 35

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Jack: Alles in Ordnung? Wie lief das Gespräch?

Jack: Egal wie es ausging, ich habe mich für dich entschieden. Vergiss das nicht ok?

Jack: Ich liebe dich

Jack: Kommst du bald nach Hause?

Jack: Muss ich mir sorgen machen?

Jack: Wo bist du? Kann ich zu dir kommen?

Jack: Ok. Egal was dein Dad gesagt hat, ich liebe dich und er kann uns nichts anhaben. Seine Drohungen sind nur Worte. Rechtlich kann er uns nichts.

Jack: Bitte komm heim.

Ich lese Jacks Nachrichten erst als ich wieder im Auto sitze. Mein Handy habe ich vergessen mitzunehmen und ein wahnsinnig schlechtes Gewissen breitet sich in mir aus.

Ella: Es tut mir so leid. Hab mein Handy im Auto vergessen. Ich bin quasi schon am losfahren. Liebe dich auch.

Jack: Alles gut. Keine Eile. Fahr vorsichtig.

Das schlechte Gefühl lockert sich und ich kann ein wenig aufatmen.Kurz hatte ich Angst er ist sauer oder verletzt. Und bei all dem Gefühlschaos zur Zeit wäre das die Hölle.

Ich fahre los. An der nächsten Kreuzung treffe ich Dad. Er sitzt in seinem Auto und ist offenbar auf dem Weg nach Hause. Seine Augen werden größer als er mich sieht. Er wirkt erschrocken und ich könnte schwören das ich auch Angst in seinen Augen sehe, aber der Moment ist zu kurz um es richtig einschätzen zu können.
Mit jedem Meter den ich zurück lege, lasse ich auch ein Stück weit die Sorgen zurück. Ich sehne mich nach Jack. Ich bin die Gefühle der letzten Tage leid. Ich will mich wieder gut fühlen. Entspannt und alles erstmal hinter mir lassen. Ich werde Zeit brauchen, um mich in der Welt die sich um mich herum neu geordnet hat zurecht zu finden. Es spielte sich viel zu viel im Hintergrund ab, was mir im verborgenen blieb und jetzt erfahre ich davon, aber geballt. Und deswegen brauche ich Ruhe. Ruhe und Frieden hört sich gerade himmlisch an.Genauso wie das Gefühl nach Hause zu kommen.

Ich fahre in die Einfahrt und Jack wartet schon lächelnd auf mich. Er steht im Türrahmen. Ryan fährt davon und winkt mir kurz.

Scheiße! Das habe ich komplett vergessen. Sobald ich den Wagen abstelle, springe ich raus. „Es tut mir so leid! Ich habe völlig vergessen, dass du mich brauchst. Du bist gerade erst aus dem Krankenhaus entlassen worden und ich bin nicht da und..."

Er unterbricht mich, indem er mich in seine Arme zieht und mich küsst. „Alles ok Ella."

Ich sehe zu ihm auf und lege mein Kinn auf seine Brust.

„Glaub mir. Es war alles gut. Ryan kocht zwar miserabel, aber dafür hattest du Zeit mit deinem Dad zu reden. Habt ihr alles klären können, wenn ihr so lang gebraucht habt?"

Ich seufze. „Kann ich dir drinnen alles erzählen? Das dauert etwas länger."

Jack drückt mir einen sanften Kuss auf die Stirn und meine Kopfschmerzen weichen kurz. Wir gehen ins Schlafzimmer und legen uns bequem aufs Bett. Jack seufzt erleichtert als er wieder liegen kann und zieht mich an sich. Behutsam fährt er durch meine Haare, während ich erzähle. Ab und zu nickt er, aber sonst ist er still und lässt mich alles von der Seele reden. Es tut gut. Wahnsinnig gut sogar.

„Ich habe genug von dem ganzen Scheiß"

Er küsst mich und zieht mich noch näher an sich. „Kann ich verstehen."

Ich seufze. „Ich brauch mal wieder eine Pause."

„Ein bisschen Abstand täte dir bestimmt gut."
Plötzlich setzt er sich auf. Ich tue es ihm gleich und sehe ihn an. Seine Augen leuchten auf und ein Grinsen breitet sich in seinem Gesicht aus.

„Was hälst du davon weg zu fahren?"

„Urlaub?"

„Ganz genau. Einfach weg hier und wir lassen das alles erstmal hinter uns."

„Das wäre schön." Ich lächle bei dieser Vorstellung und lasse mich wieder nach hinten aufs Bett fallen.

„Ich meins ernst" Jack beugt sich über mich, sodass ich ihn wieder sehen kann.

„Wie soll das funktionieren? Ich arbeite und du auch. Die Footballsaison ist lange noch nicht zu Ende."

„Ich kann die nächsten zwei Wochen sowieso nicht spiele und du könntest einfach frei machen. Urlaub nehmen. Was meinst du?"

„Jack du bist quasi krank geschrieben. Du darfst nicht einfach in den Urlaub fliegen."

„Genau genommen habe ich ein Ferienhaus. Es gehört mir und ist auch offiziell meine zweite Wohnung. Somit wäre es nicht wirklich ein Urlaub. Außerdem müssen wir noch nicht einmal fliegen. Fünf Stunden Fahrt und wir sind da."

„Das klingt verlockend."

„Es liegt direkt am Strand. Jeden Morgen hörst du zuerst die Wellen und die Sonne geht über dem Meer unter."

„Das klingt immer noch besser."

Jack lächelt immer breiter. Er ist sich sicher, dass er schon gewonnen hat. „Also?"

„Wir würden trotzdem die Grenzen strapazieren und du solltest dich ausruhen."

„Du kannst fahren. Und dort ist es viel erholsamer als hier." Er zieht einen Schmollmund und sieht mich mit großen Augen an. „Bitte."

Ich will ernst bleiben, aber meine Mundwinkel zucken. Jack küsst sie und springt aus dem Bett. Zielstrebig will er zum begehbaren Kleiderschrank gehen, aber seine Gehirnerschütterung meldet sich. Das war offensichtlich zu schnell. Er stützt sich an der Wand ab und kneift die Augen zusammen.
Ich warte kurz, ob es gleich besser wird, aber er hat die Augen weiterhin geschlossen. Ich gehe auf ihn zu und nehme seine andere Hand. Er öffnet die Augen und schenkt mir ein schiefes Grinsen.

„Geht's wieder?"

Er nickt. „Urlaub klingt immer besser."

Ich lache auf. „Na gut. Gleich Morgen sehe ich mal was sich machen lässt. Wir haben heute Montag ... Ja Susan müsste morgen da sein."

Jack wirft eine Faust in die Luft und küsst mich dann. „Danke."

„Noch ist nichts in trockenen Tüchern."

„Ach das wird schon. Ich bin optimistisch." Er nimmt mich in den Arm und wiegt uns sanft hin und her. „Stell dir vor. Schon in ein paar Tagen liegen wir in der Sonne, haben nichts zu tun und keine Menschenseele um uns herum."

„Das hört sich himmlisch an."

„Das wird super."

„Können wir den Lamborghini nehmen?"

„Da bekommen wir aber nicht viel Gepäck rein."

„Wir brauchen doch nicht viel. Ein bisschen Kleidung und den Rest können wir dort kaufen. Mehr als Essen brauchen wir doch nicht."
Es wäre so cool! Der Lamborghini lässt sich so toll fahren.

„Na gut. Wir nehmen den Lamborghini. Aber fahr vorsichtig."

„Immer doch. Du hast eine Garage, oder?" Noch so ein Vorfall wie der vor ein paar Tagen brauchen wir beide nicht nochmal.

„Keine Sorge."

„Können wir das als Motto für die nächsten Tage nehmen? Kein Stress und keine Sorgen mehr."

„Das hört sich gut an."

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