Kapitel 47

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Sobald ich nach Hause komme, steht Jack schon wartend im Türrahmen und winkt mir. Ich falle ihm nach diesem langen Tag in die Arme. Lachend fängt er mich auf und hält mich.
„Wie war dein Tag.“
„Lang, aber gut.“
„Wie lief das Gespräch zwischen Rey und dir?“
„Gut. Ich glaube das wir das schneller wieder hin bekommen, als ich dachte.“
„Das ist schön.“
„Wie war es bei dir? Ist alles in Ordnung? Darfst du wieder spielen?“
„Ja alles super. Im Training konnte ich voll mitmachen, auch wenn es anstrengend war.“
„Das glaube ich dir!“
„Aber es hat gut getan die Jungs wieder zu sehen und ihre schlechten Witze zu hören.“
Ich lache. „Musstest du dir viel anhören?“
„Ziemlich. Passiert nicht alle Tage, dass jemand von uns niedergeschlagen wird und dann eine Woche Urlaub dafür bekommt.“
„Wartest du schon lang auf mich?“
„Ehrlich gesagt bin ich auch erst vor einer Stunde heim gekommen. Ich bekam Extratraining. Finn hat netterweise mitgemacht, wenn auch nicht so hart und dann waren wir noch essen. Hast du schon gegessen?“
Ich nicke.
„Gut. Dann können wir ja los.“
„Wo wollen wir den hin?“
„Überraschung.“ Er zwinkert mir zu und zieht mich zurück zum Auto. Ich gebe mich geschlagen und frage nicht weiter nach. Ich vertraue ihm und bis jetzt wahren alle seine Ideen wunderschön.
Entspannt lasse ich mich im Sitz zurück sinken und schließe kurz die Augen. Der Tag war anstrengender als gedacht.

Die Welt wird um uns herum langsam dunkler, aber das macht es nur gemütlicher.

„So wir sind da.“
„Irgendwie kommt mir das hier bekannt vor.“ Um uns herum stehen überall Bäume und werfen lange Schatten auf den leeren Parkplatz.
„Weil wir schon mal hier waren.“
Ich sehe mich weiter um und beim kleinen Pfad ist es mir klar. „Wir sind am See.“
Jack nickt und nimmt meine Hand. Langsam schlendern wir zum Steg. Er hat eine Decke unterm Arm und breitet sie am gleichen Ort wie an unserem zweiten Date aus. Es ist noch viel stiller als tagsüber, obwohl es da schon wahnsinnig ruhig war.
Der See glitzert und spiegelt den Mond und die Sterne, die langsam mehr werden.
Ich seufze glücklich und lege mich zu Jack auf die Decke. Es ist ein bisschen kalt, aber so nah bei ihm halte ich das gut aus.

„Apropo ich habe ganz vergessen dir zu erzählen, dass ich Maler angerufen habe“, sagt Jack leise.
„Wirklich? Du willst das giftgün aufgeben?“ Ich kichere leise.
„Ich bin diese Farbe satt. Was meinst du? Wäre weiß ok, oder ist das zu langweilig?“
„Weiß ist doch gut und man kann ja immer noch Farbakzente setzten.“
„Super. Dann schreibe ich das ihnen gleich morgen.“

Wir liegen eine Weile schweigend beieinander und ich sehe zu den Sternen.
„Was denkst du?“, frage mich Jack flüsternd.
„Ich bin wahnsinnig glücklich. Und ich dachte an uns... An unsere Zukunft.“
„Ich kann es immer noch nicht ganz fassen, dass du wirklich bei mir bleiben willst - für den Rest meines Lebens.“ Er hört sich wahnsinnig zufrieden an, aber die letzten Worte waren eher eine Frage. Für den Rest seines Lebens. Ja.
„Wenn du solange bei mir bleibst...“
„Darauf kannst du dich verlassen. Dich gebe ich nicht wieder her.“
Lachend sehe ich ihn an. „Ich dich auch nicht. Niemals!“
Ich lege meinen Kopf wieder auf seine Brust und male kleine Muster auf seinen Bauch.
„Also... Finn würde mich umbringen, wenn ich dich jetzt schon heirate, aber...“ Den Rest höre ich nicht. Bei heiraten bin ich ausgestiegen. Und über das Pochen meines Herzens höre ich nichts mehr. Ich stütze mich auf, um ihn ansehen zu können. „Was?“
Meine Stimme hört sich hoch und atemlos an und so fühle ich mich auch.
Jack lächelt und streicht mir eine Haarsträhne hinters Ohr. „Ein Jahr klingt doch gut.“
„Du willst mich heiraten?“, frage ich sanft.
„Ja. Ja das will ich, Ella.“ In seinen Augen liegt eine Sanftheit und gleichzeitig eine Intensität. Er meint es ernst. OMG. Warte... Oh mein Gott!
Ein Wirbel aus Wärme durchkreist mein Körper und hält sich in meinem Herzen fest. Ich beiße mir auf die Lippe. Dann klappt mein Mund auf und ich realisiere langsam was das bedeutet. Ein Lachen bricht aus mir hervor und ich blinzle Tränen weg. Ich vergrabe mein Kopf an seinem Hals und stoße einen leisen Schrei aus, lass die wundervollsten Gefühle raus. Dieser Moment! ... ist perfekt.
Dann sehe ich Jack wieder an und nicke wild. „Ja. Ja ja ja. JA“

Er setzt sich auf und lacht mit mir. Er lacht so sehr als wäre eine große Anspannung von ihm gefallen. „Also dann.“ Er zieht aus seiner Hosentasche ein kleines Kästchen und mir stockt der Atem. Das war geplant!
Er sieht mich an und runzlet die Stirn. „Du musst aufstehen!“
„Ach ja.“ Lachend versuche ich auf meinen zitternden Füßen stehen zu bleiben und sehe zu Jack hinunter. Er kniet sich vor mich hin und räuspert sich. Er ist aufgeregt, genauso wie ich. Mein Herz schlägt so schnell wie nie zuvor und ich kann gar nicht beschreiben was ich alles fühle. Liebe. Glück. Freude. Alles wirbelt in mir herum und lassen mich zitternd und lachend vor Glück zurück.

„Willst du mich heiraten, Ella? Willst du meine Frau werden?“
Das ja kommt mir leicht und entschlossen über meine Lippen. Jack steckt mir den Ring an. Ich spüre das kalte Gewicht, aber ich reiße mich nicht von Jacks Anblick los. Der Ring ist mir egal. Es ist vollkommen unwichtig wie er aussieht. Nur dieser Moment zählt. Das ist unbeschreiblich. Er steht auf und ich sehe zu ihm auf.
„Ich liebe dich.“
„Ich liebe dich auch!“ Ich wische mir die Tränen weg und umarme Jacks Nacken. „Du bist perfekt. Das hier... ist perfekt!“
„Ich kann es kaum erwarten dein Mann zu werden, Misses Ella Taylor.“
Ich lache auf. „Oh mein Gott. Ella Taylor.“
„Klingt gut.“ Jacks Augen funkeln und strahlen mit all den Sternen um die Wette. Und er gewinnt. Er gewinnt bei mir immer.
„Es klingt wunderschön.“

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