Kapitel 17

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„Also wo geht es hin?“

Jack wirft mir ein kurzes Grinsen zu. „Wirst du schon sehen.“

„Du liebst es mich im Dunkeln tappen zu lassen, oder?“

„Ich dachte wir fahren zu mir und weihen den Pool für diesen Sommer ein.“

Gute Idee. Ich hoffe nur es ist warm genug. Immerhin ist es schon dunkel und die Sonne kann weder uns noch das Wasser aufwärmen.

Jack fährt uns sicher zu sich und erzählt mir währenddessen vom Spiel und dem Treffen danach. Dad war wohl gut drauf, aber trotzdem seriös und hat sich die Freude kaum anmerken lassen. Er hat sie lieber aufs nächste Spiel eingeschworen. Probleme hat er jetzt schon erkannt und wird sie noch genauer analysieren. Jack lässt es sich nicht wirklich anmerken, aber ich merke, dass er deswegen genervt ist. Und ich kann ihn auch verstehen. Wer will schon nach einem guten und gewonnenen Spiel, wenn man eigentlich noch am feiern ist, seine Fehler zu hören bekommen. Meistens wird das Spiel sowieso erst zu Tode analysiert, was dauert, und danach wird es mit der Mannschaft besprochen. Aber Dad ist wie er ist. Direkt und das ohne Zeit zu verlieren.

Wir sind da, bevor ich überhaupt realisiert habe, dass wir schon so lange fahren. Die Welt sieht bei Dunkelheit eben wirklich ganz anders aus. Jack fährt uns langsam in die Einfahrt und schon gehen die Lichter automatisch an. Sie beleuchten die Garage, die Haustür und den Weg in den Garten. Krass. Die Lampen im Garten sind mir bei Tageslicht auch nicht aufgefallen.

„Trautes Heim, Glück allein... Kommst du?“

Jack steht schon draußen und bückt sich nochmal ins Auto, um mir das zu sagen. Ich folge ihm, als er mich durch eine Verbindungstür zwischen Garage und dem Flur hinter seiner Haustür führt. Wir gehen, ohne das Licht einzuschalten, durchs Wohnzimmer und er öffnet die Glastür. Ein Knopfdruck genügt und der Schein zweier Lampen, die an der Hauswand hängen, erstrahlen den Garten und den Pool.

Jack sieht über die Schulter zu mir und grinst, bevor er sich wieder umdreht und sich während er zum Wasser geht sein T-Shirt auszieht. Heilige Scheiße! Seine sehr ausgeprägten Rückenmuskeln treten bei dieser Bewegung hervor und zeigen mir das Paradies. Denn holla... er ist der Wahnsinn. Er lässt sein Shirt einfach auf den Boden fallen und springt, ohne sich nochmal umzudrehen, in den Pool. Als er wieder auftaucht läuft das Wasser über seinen Oberkörper herunter. Es läuft an den Rillen zwischen seinen Muskeln hinab und als er sich durch seine tropfenden, nassen Haare fährt, um sie wieder in Form zu bekommen, würde ich am liebsten meine Hände darin vergraben und das für ihn machen.

Er schwimmt an den Rand und stützt seine Unterarme auf die Steine. „Kommst du?“

Ich stehe immer noch an der Glastür und lehne mich dagegen. Wenn ich ihn noch ein Weilchen ablenke, kann ich den Anblick den er mir gerade bietet noch länger genießen.

„Du hast noch Schuhe an. Und eine Jeans“, informiere ich ihn grinsend.

Er lässt stöhnend den Kopf auf seine Arme fallen und taucht dann unter. Als er wieder auftaucht, sieht er mich vorwurfsvoll an, aber ich sehe das neckische Grinsen, dass er unterdrückt. „Das ist deine Schuld!“

„Meine?“

„Oh und wie. Wärst du nicht, dann wär mir nicht zu heiß gewesen und ich hätte noch einen klaren Kopf gehabt.“

„Du meinst um dran zu denken dir die Schuhe noch auszuziehen?“

„Ganz genau. Und deswegen musst du jetzt herkommen!“

Ich ziehe eine Augenbraue nach oben. „Muss ich?“

„Mhm... Hier wird es nämlich langsam kalt.“

FootballgirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt