07. Kapitel

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Wollen wir Freunde sein?

Ich zitterte immer noch und konnte nicht aufhören, aus dem Fenster zu schauen. Er lächelte mich an, als würde er mich schon kennen. Seine Augen waren nicht zu erkennen, denn sie sind pechschwarz. Schnell kam ich in die Realität zurück und ging so schnell wie möglich von meinem Fenster weg, schaute ob es richtig geschlossen war und legte mich wieder ins Bett. Mir war ziemlich kalt, wahrscheinlich vor Angst. Ein Paar Mal hörte ich die Steine noch, doch irgendwann hörte es auch auf. Ich meine, ich war ja nicht alleine in diesem großen Haus. Ich lieg noch weitere gefühlte Stunden rum, im Bett, bis mich irgendwann die Müdigkeit einholte und ich in einen Schlaf fiel. Einen Traum hatte ich auch, wie immer handelte er von meinen Eltern..

Und wieder einmal weckte mich mein Wecker auf und ich stand genervt auf. Direkt ging ich ins Bad und schaute mich im Spiegel an. Ich erschrak, meine Mascara war komplett verlaufen. Wieso habe ich mich nicht abgeschminkt? Und wieso habe ich anscheinend geweint und wann? Da kam mir der Junge wieder vor die Augen, der mir Angst gemacht hatte. Vielleicht deswegen...

Ich schüttelte die Gedanken weg und dachte darüber nach, ob ich mir vielleicht alles nur eingebildet hatte. Ich meine, wie soll das schon real sein? Ich kenne diesen Jungen nicht.

,,Arianaaaaa?!", schrie meine Tante von unten. ,,Hadi komm runter frühstücken!" - ,,Taaamam!", schrie ich zurück und ging ganz schnell duschen und wusch mir mein Gesicht. Dann ging ich nach unten und setzte mich an den Tisch, wo alle schon am essen waren. ,,Günaydin.", sagten alle. "Günaydin.", erwiderte ich. (guten Morgen)

Wir unterhielten uns über verschiedenste Themen und als wir fertig waren, ging ich wieder nach oben und schminkte mich dezent, dazu zog ich mir eine schwarze Skinnyjeans an und ein schwarz weiß kariertes Hemd, dass ich in die Hose steckte. Dazu kombinierte ich meine schwarzen Vans und meine goldene Fossiluhr durfte nicht fehlen. Als ich meine Haare glättete, bekam ich einen Anruf. Ich schaute auf mein Handy, Ebru rief gerade an und sofort hob ich ab. ,,Kiz?! Wo warst du?! Ich hab versucht dich zu erreichen! Und wieso warst du so komisch gestern?!" (Mädchen)
Während ich ihr das alles an den Kopf warf, war ich bereits unten und setzte mich ins Auto. ,,Ariana, es tut mir Leid. Ich war voll angespannt. Mein Cousin hatte halt Geburtstag und ich hatte es total vergessen. Du weißt wie wichtig er für mich ist und wegen dem Unistress habe ich es einfach vergessen .. Holst du mich bitte ab?", sagte sie. Erst wusste ich nicht was ich sagen soll. Oder ob ich ihr glauben soll. Ich meine, wie kann man den Geburtstag vom Cousin vergessen mit dem man immer zusammen ist? Vielleicht hat sie ja Recht, vielleicht kommt das wirklich alles vom Unistress. ,,Hallo?!", rief sie ins Telefon. ,,Sorry", murmelte ich, ,,ich komme" - ,,Danke Canim." Somit legte ich auf und düste zu Ebru.

(...)

Als sie immer noch nicht draußen war, beschloss ich in ihr Haus zu gehen. Ich klingelte und ihre Mutter machte mir auf, die mich direkt umarmte und freundlich begrüßte. Sie ist wie eine zweite Mutter für mich. Sie hat mich rein und ich ging direkt nach oben und ging, auf den Boden schauend, in Richtung von Ebru's Zimmer, als ich plötzlich gegen jemanden lief. Ich fiel fast zu Boden, doch mich hielt jemand auf. Der jemand. Meine Augen bewegten sich nach oben und ich starrte direkt in seine grünen Augen. Sinan. Er grinste mich an und ich konnte meine Augen nicht von ihm wenden. ,,Ariana ich weiß dass ich der hübscheste der Welt bin, und dir gefällt es gerade dass ich dich mit deinen Armen halte, aber ich glaube wir müssen los Süße." Er lachte und ich befreite mich direkt von ihm und meine Wangen glühten. ,,Pffff, ich habe mich gerade nur gewundert wie man so hässlich sein kann wie du.", sagte ich und grinste, wobei er noch mehr lachen musste. Als ich gerade gehen wollte, drehte er mich zu ihm. ,,Ariana?" Er schaute mir in die Augen und aus irgendeinem Grund erhöhte sich mein Puls schlagartig, als ich wieder seine smaragdgrünen Augen erblickte. ,,Wollen wir das vergessen was vor paar Tagen in der Uni passiert ist? Ich weiß das Klang so als ob ich jede abbekommen würde undso.. Aber ich hab gemerkt dass du nicht so bist! Es tut mir wirklich Leid. Wollen wir von neu anfangen und einfach Freunde sein?" Erwartungsvoll schaute er mich an. Doch ich schaute ihn verdutzt an. ,,Du dachtest also am Anfang, ich bin so eine die leicht abzukriegen ist, wie deine Laura?!" Ich war wütend. Okay, er kennt mich nicht, aber dass er so denkt, hätte ich nicht gedacht. ,,Nein!! Lass mich ausreden-" - ,,Morgen Ari", sagte Ebru und kam gerade aus ihrem Zimmer und guckte abwechselnd zu mir und Sinan. Sie hat ihn unterbrochen. Wow. Danke Ebru. Ich verdrehte die Augen. ,,Gehen wir?", fragte ich sie. Sie nickte. ,,Aber Ari, ist es okay wenn Sinan mitkommt? Er hat mich gefragt. Sein Auto ist kaputt und jetzt ist er spät dran um den Bus zu nehmen." Innerlich rief ich sofort nein!! Doch ich setzte mein Fake lächeln auf und sagte: ,,Natürlich." Ich wollte nicht dass Ebru merkt dass wir uns gerade nicht wirklich verstehen. Ebru ging glücklich vor und ich schaute Sinan mit einem Killerblick an, doch er grinste nur.

(...)

,,Sinan, nerv nicht. Wieso musstest du eigentlich auf den Beifahrersitz und Ebru nach hinten?!", fragte ich genervt. Sinan labert mich die ganze Zeit zu und es.nervte.mich.einfach.

,,HAHAHAHAHAHA", lachte Ebru. "Ebru halts Maul ya.", sagte ich und konzentrierte mich so gut es ging auf die Straße. ,,Vaaay. Ariana Grande kann ja auch mal asi sein.", sagte Sinan laut und lachte sich mit Ebru kaputt. Ich setzte wieder einen Killerblick auf und schaute ihn genervt an. ,,Sinan?", fragte ich ihn mit einem zuckersüßen Lächeln. ,,Ja melegim?", fragte er dann grinsend und schaute mich von der Seite an.
Als er Melegim sagte, zuckte ich innerlich vor Wut, aber bekam mich wieder ein. ,,Du bist hässlich und fett.", sprach ich grinsend, wobei Ebru wieder anfing, sich kaputt zu lachen. Als ich kurz grinsend in Sinan's Richtung schaute, sah ich, wie er mich mit einem Killerblick anschaute. Dabei musste ich auch lachen und vergaß für einen Moment alles, was mir Sorgen machte.

(...)

,,Mir ist voll langweilig Abi.", sprach ich und ging ihm genervt hinterher. Nach der Uni sind wir in die Stadt gefahren, es war Freitag. Wir haben beschlossen heute den Tag gemeinsam zu verbringen und ich vergaß einfach alles, wenn ich mit ihm zusammen bin. Selbst den Jungen von heute Nacht...

,,Zick nicht rum Cadi." (Hexe)
Ich rollte meine Augen und humpelte ihm hinterher. Und morgen soll ich noch zu dem Geburtstag von meiner Cousine Defne gehen?!

Er lief einfach weiter und meine Beine konnten einfach nicht mehr. Ich setzte mich auf eine Bank und schaute ob mein Bruder das überhaupt merken würde. Nach mehreren Metern schaute er erst zurück und kam genervt mit schnellen Schritten zu mir. Er nahm mich auf einmal Huckepack und ich grinste. Endlich. Das war mein Ziel. ,,Hexe", grinste er.

Als wir später an einem Klamottengeschäft ankamen, suchte er sich einen Anzug und ich mir ein Kleid aus. Ich probierte zwar mehrere an, aber Cihan Abi meinte ich soll ein langes Kleid anziehen. Ich entschied mich letztendlich für ein bis zum Boden liegendes Kleid, dass relativ eng am Körper lag. Als ich die Kabine verließ atmete Abi erleichtert auf und ich grinste ihn an. Schnell bezahlten wir und verließen das Geschäft.

(...)

Als ich mich frisch geduscht hatte, schaute ich auf die Uhr. Es war gerade 18:00 Uhr. Um 20:00 Uhr sollte die Geburtstagsparty von Defne, meiner Cousine anfangen. Sie wurde übrigens 20, und wollte ihren Geburtstag mit ein paar Freunden und Cousins in einem Club hier in der Nähe feiern. Ich wusste, dass wenn Abi nicht mitkommen würde, meine Tante und mein Onkel mich niemals gehen lassen würden.

Ehrlich gesagt hatte ich jetzt auch nicht die größte Lust dazu, weil ich kein Mensch bin, der in Clubs geht. Ich hasse Feiern und sowas einfach.

Ach und außerdem: Defne veranstaltet das nur, weil ihre Eltern davon nichts wissen. Sie sind momentan in der Türkei, wegen besonderen Geschäften, was ich für Defne eigentlich ziemlich traurig finde, da ihre Eltern an ihrem Geburtstag nicht da sind.

Naja, ich fing dann direkt an, mich zu schminken. Etwas Lidschatten, einen Eyelinerstrich. Dann setzte ich mir falsche Wimpern an, die aber nicht übertrieben aussehen, sondern sehr natürlich. Dann konturierte ich mein Gesicht und Malte meine Augenbrauen nach. Zum Abschluss entschied ich mich für einen Rosanen Lippenstift und ich war fertig.

Meine Haare glättete ich und band sie zu einem strengen Zopf. Abschließend zog ich mir das Kleid, die dazu passenden Highheels und Accessoires an und lief nach unten, wo bereits mein Bruder wartete. ,,Wooow.", sagten Meine Tante und Ayla gleichzeitig und ich lachte. ,,Danke ihr Süßen." Ich gab ihnen ein Kuss auf die Wange und ging aus der Tür. ,,Pass auf dich auf. Und Cihan, lass sie nicht aus den Augen!" Er nickte und führte mich zum Auto. Als wir drin saßen, sagte er: ,,Du siehst viel zu gut aus. Du bleibst immer neben mir, hast du mich verstanden?" Ich nickte sofort und er fuhr los.

Ich freute mich wirklich sehr, doch hätte ich gewusst, wie der Abend ablaufen würde, hätte ich mich nicht zu früh gefreut...

Schicksal führt zusammenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt