49. Kapitel

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Die Wahrheit kommt immer ans Licht.

Schweratmend verursachten seine Lippen auf meinen ein einzigartiges Feuerwerk in mir aus. Mein Herz hämmerte so stark gegen meine Brust, wie noch nie. Nicht mal so stark, als er mir sagte, dass er mich liebt. Es war einfach unbeschreiblich; den ersten Kuss an die Person zu verlieren, die du vom Herzen liebst und weißt, dass du mit dieser dein Leben verbringen möchtest. An diesen Gedanken musste ich während des Kusses lächeln, und sofort spürte ich auch, wie Sinan's Lippen sich ebenfalls zu einem Lächeln formten. Leidenschaftlicher wurde der Kuss, und aus diesem Grund legten sich meine Hände wie von allein an seine von Bartstoppeln besetzten Wangen, und ließ die Situation laufen, so wie sie war. Indem ich die unaufgedeckten Puzzleteile des Rätsels ausblendete, und mich vollkommen auf ihn konzentrierte. Auf den Mann, den ich urplötzlich lieben lernte.

Widerwillig, und zerstörend, lösten sich nach einigen Minuten unsere Lippen voneinander, und ich spürte, wie angeschwollen meine waren. Blitzartig lösten sich meine bis jetzt geschlossenen Augenlider von einander, und ich schaute in sein lächelndes Gesicht. Lachend vergrub ich meinen Kopf in seiner Brust, und er legte vorsichtig, aber dennoch widerwillig, seine muskulösen Arme um meinen zierlichen Körper. »Jetzt bist du für immer mein.«, flüsterte er, und ich nahm das Lächeln aus seinen Worten heraus. »Wieso erst jetzt? Ich dachte ich bin es schon.«, flüsterte ich fragend zurück, und musste dennoch lächeln. »Ich bin derjenige, der deine als erstes Lippen berührt hat, und ich werde auch der letzte sein, der deine schönen Lippen berührt.« Wie aus dem Nichts fingen meine Wangen vor Scham an zu glühen, und erneut merkte ich, wie glücklich ich eigentlich bin, obwohl sich die Probleme in meinem Leben häuften.
Wisst ihr, egal was passiert; ich werde es schaffen. Wegen Sinan. Weil ich Sinan habe. Mit Sinan. Er ist der Mann, der mich beschützt; er ist mein Schutzengel. An diesen Gedanken festhaltend, musste ich noch mehr lächeln, und erneut staunte ich, selbst darüber, wie sich meine Persönlichkeit in so kurzer Zeit verändert hatte. Die sture Ariana, die niemanden vertraute, war ich damals, und jetzt liebe ich einen Mann, vom Herzen. Nicht nur irgendeinen, sondern Sinan.

Unzählige Male verteilte er Küsse auf meinem Kopf, und immer wieder spürte ich, wie sich der Puls meines Herzen für Sekunde um Sekunde immer weiter steigerte. Lange verharrten wir in so einer Haltung, und vergaßen die Zeit. Erschrocken löste ich mich so schnell wie möglich von ihm und schaute auf meine Uhr. Gleich verging eine Stunde, dachte ich mir und schaute dann nur in das grinsende Gesicht von Sinan. »Was grinst du jetzt so komisch, du Dunmheit?«, fragte ich und schaute ihn wütend an. »Du bist zu süß.«, lachte er und ich verdrehte die Augen. »Wir gehen.«, forderte ich und lief einige Schritte vor ihm, damit mein Bruder und nicht gleich sehen würde.

Aus irgendeinem Grund schämte ich mich plötzlich darüber, was gerade passiert war, als ich Sinan nicht mehr im Blickfeld hatte. Mit senkenden Blick liefen wir gemeinsam zu der Stelle, wo das Auto stand und merkten, dass die beiden noch nicht aufgetaucht waren. Mit einem mulmigen Gefühl lehnte ich mich gegen das Auto, und starrte in die Ferne. »Ist alles in Ordnung? Du wirkst so bleich.« Meine Ohren nahmen seine wunderschöne Stimme wahr, und ich erblickte direkt seine Augen. Schnell nickte ich, und starrte weiterhin sein atemberaubendes Gesicht an, dass mich jedes Mal auf's Neue verrückt machte. »Mein Engel.«, flüsterte er, und wollte näher kommen, und mein Herz fing an zu rasen, bis ich plötzlich auch die Stimme meines Bruders wahrnahm. »Tut mir Leid für die Verspätung.«, murmelte Cihan und stellte sich neben mich. Sinan hatte sich so schnell wie möglich von mir entfernt, und erleichtert atmete ich aus. Verwirrt über die ganze Situation nickte ich wiederholt, und setzte mich ins Auto. Tausende von Fragen sammelten sich in meinem Gehirn, und die Motivation auf den heutigen Tag sank immer mehr. Auch die gute Laune war etwas verflogen, auch wenn Sinan neben mir saß und Schmetterlinge in meinem Bauch verursachte. Ich brauchte seine Nähe, stellte ich fest, und kniff meine Augen zusammen.

Schicksal führt zusammenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt