31. Kapitel

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,,HAHAHAHAHAHAHA, Ariana du bist nicht normal."

,,Ich bin nicht normal? Du hast mich gerade fett genannt, zwar indirekt, aber trotzdem."

,,Ja okay, du hast Recht. Du bist wirklich fett, und das wirklich sehr, in meinen Augen, hab's dir nie gesagt, sorry."

Geschockt schaute ich auf die Nachricht von Sinan und wollte vergewissern, ob er das gerade wirklich geschrieben hat. Er findet dich fett. Wütend ging ich nun offline, schaltete mein Handy in den Flugmodus und legte es auf meinem Nachttisch ab. Ich werde ihm heute nicht mehr zurückschreiben, nein. Es war 23:46, als ich das letzte Mal auf die Uhr schaute. Oftmals drehte ich mich auf verschiedene Seiten, und unzählige Male sammelten sich mehr und mehr neue Gedanken in meinem Kopf. Der Drang, nach meinem Handy zu greifen war zwar sehr groß, doch ich wollte es nicht erneut in meine Hand nehmen. Ich war mit zu vielem anderen beschäftigt, und zwar damit, meine Gedanken im Gehirn unter Kontrolle zu bringen und zu sortieren. Auch ein Satz prägte sich in mein Gehirn:
Mit der Zeit heilen nicht Wunden, wie gewöhnen uns nur an den Schmerz.

[...]

Am nächsten Morgen stand ich voller Kopfschmerzen auf, die kaum ertragbar waren. Mit zwei Fingern drückte ich erneut gegen meine Schläfen und erinnerte mich an den gestrigen Tag. Um nicht in Gedanken zu versinken, rappelte ich mich aus meinem Bett und ging einige wacklige Schritte ins Badezimmer, um darauf mein Gesicht zu waschen.

Ich schaltete den Wasserhahn an, und im nächsten Moment spürte ich das kalte Wasser an meinen Händen, dass mich erstaunlicherweise nicht störte, nein, ich nahm es nicht einmal wahr. Es prasselte pausenlos auf meine weiche Haut. Ich schwebte in einer Art Trance, wobei ich schwarz vor Augen zu sehen befürchtete und meine Augen wie von allein sich langsam zu meinem Spiegelbild-Ich richteten.

Ich sah schrecklich aus, und das wortwörtlich. Meine Haare waren durcheinander und mit so vielen Knoten bedeckt, die man höchstwahrscheinlich nicht mal in ein paar Jahrzehnten durchkämmen konnte. Genervt stöhnte ich auf, und klatschte mir im nächsten Moment ein wenig Wasser in mein Gesicht, damit ich mich etwas auffrischen konnte.

Anschließend ging ich wieder aus dem Badezimmer und machte mir einen Dutt, schnell, einfach.

Mein Blick richtete sich dabei wie von Allein auf meinen Nachttisch und ich bemerkte mein Handy, wonach ich im nächsten Moment griff.

Schnell schaltete ich das Handy an, und bemerkte, wie mein Handy plötzlich pausenlos vibrierte. 65 neue Nachrichten, 18 neue Anrufe.

Geschockt hielt ich mir die Hand vor meinem Mund, als ich sah, dass dies alles von ihm kam - von Sinan. Gespannt drückte ich mit meinem Daumen auf die Nachrichten und las einige Nachrichten wie ,,Wo bist du?!" -,,Bist du eingeschlafen?" - ,,Das war ein Scherz ne, das weißt du doch, oder nicht?" - ,,Wieso gehst du nicht an dein Handy?" - ,,Ist etwas passiert?!" - ,,Ariana!"
Plötzlich merkte ich, wie meine Wangen anfingen zu glühen, und ich schämte mich, ja ich schämte mich.

Schnell tippte ich eine Antwort: ,,Es tut mir Leid. Ich dachte du meintest es ernst, und ich habe dann mein Handy ausgeschaltet."

Einige Minuten später bekam ich schon eine nächste Nachricht von ihm: ,,Oh mein Gott, endlich! Egal, hauptsache hast du mir endlich ein Lebenszeichen gegeben, ich bin fast ausgerastet." Wie von Allein fing ich an zu lächeln. Er macht sich Sorgen um dich. Dein Super-Hero.

,,Ich lebe ja noch du Superhero.", schrieb ich lächelnd. ,,Du meinst wohl, dein Superhero." Lächelnd schrieb ich ihm ein ,,Jaja" und entschloss mich dann, duschen zu gehen.

[...]

,,Wo seid ihr?", fragte ich ins Telefon, nachdem ich meinen Bruder vor Sorge angerufen hatte und mich gerade anzog. ,,Wir sind noch bei meinem Freund, ich weiß nicht wann wir wieder kommen. Aber ich will dich wieder sehen man." Wie von Allein lief mir eine Träne über meine weiche Wange, die ich schnell mit meinem Daumen wegwischte. ,,Abi, ich vermisse dich so. Ich will nicht noch einmal dieses Gefühl von Trauer spüren, wo ich dachte, dass du tot bist.", flüsterte ich, und riss mich zusammen, um nicht weiter salzige Tränen zu verlieren. ,,Ich will dich gerade unbedingt umarmen." ,,ABIIII!", rief ich wütend und traurig zugleich ins Telefon. ,,Ich lege jetzt auf. Melde dich bitte öfters am Tag, okay? Ich liebe dich." ,,Mach ich mein Engel, bitte weine nicht und mach dir keine Sorgen. Ich bin bald wieder da. Ich dich auch." Bedrückt legte ich auf und um dieses Szenario aus meinem Kopf zu bekommen, bewegte ich mich in die Küche, um mit meiner Tante das Essen vorzubereiten.

Schicksal führt zusammenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt