13. Kapitel

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Sie ist mit guten Nachrichten zurück.

Ich schluckte den Klos in meinem Hals runter. Er klopfte am Fenster, doch ich war niemals bereit dazu, es zu öffnen. Unruhig schaute ich um mich herum, und beschloss einfach, mit hohem Herzschlag, sein Auto zu überholen. Schnell tat ich dies und fuhr mit hoher Geschwindigkeit zur Uni. Ich parkte. Beruhigend atmete ich aus, und stieg zitternd aus. Was ist, wenn er mir gefolgt ist? Ich schloss das Auto ab und rannte zur Uni rein, obwohl mehrere Studenten auf dem Parkplatz standen, hatte ich Angst. Außer Puste betrat ich pünktlich die Vorlesung und setzte mich neben Ebru. Sinan habe ich wegen Eile nicht gesehen.

(...)

,,Hast du heute noch was vor?", fragte mich Ebru, während wir zu meinem Auto liefen. Ich wollte kurz mein Geld holen, da ich es vergessen hatte, und wir hatten kurze Pause. ,,Nein, eigentlich nicht. Wieso?" - ,,Ich dachte mir, wir könnten mal wieder so einen Triotag machen. Cihan, du und ich, in der Stadt. Wie alte Zeiten." Sie lächelte mich an und ich tat es ihr gleich. ,,Ja klar, ich habe das voll vermisst." - ,,Und Ariana", fing sie an, als ich grade das Auto abschloss und wieder zu ihr ging, ,,Ich muss dir unbedingt was erzählen." Sie schaute mich merkwürdig an. ,,Schieß los", sagte ich und schaute sie erwartungsvoll an. Wir liefen weiter und setzten uns anschließend auf eine Bank. ,,Ich habe Cemre gesehen." Sie schaute auf den Boden. (Für alle die es vergessen haben: Cemre ist Cihan's Ex.) Ich schluckte. ,,Sie ist wieder in der Stadt?" Ebru nickte. ,,Seit gestern. Ich habe sie angesprochen, sie sah ziemlich unglücklich aus. Sie meinte, sie will unbedingt mit uns beiden reden." Verwirrt atmete ich aus. ,,Was gibt es noch mit der zu reden?! Sie hat meinen Bruder BETROGEN! Sie ist doch genauso wie Laura amk! Und wenn das nicht schon genug wäre, verschwindet sie einfach aus der Stadt!", rief ich etwas laut und wütend. ,,Ja ich weiß! Denkst du ich will mit der reden? Sie meinte, nur kurz, einmal, und sie wird uns nie wieder stören. Ich habe ein Treffen geplant. Mittwoch, 16:00 Uhr, am Dom." Genervt nickte ich. Ehrlich gesagt wollte ich sie nie wieder sehen. Aber ich wollte nicht unnötig an sie denken, und packte mein Brötchen aus, und fing es an zu essen. Ebru erzählte mir die ganze Zeit etwas, und ich erzählte ihr auch was gestern alles mit Sinan passiert ist, bis plötzlich Sinan kam, aber nicht alleine. Mit Laura. Ist das sein Ernst? Mit vollem Mund schaute ich ihn an und verdrehte die Augen. Er lächelte mich aber nur an, und als ich auf seine Hand schaute, bemerkte ich, dass seine und Lauras Hand verschränkt waren. Omg. Der ist ernsthaft mit Laura zusammen. ,,Hi Ari, Hi Ebru." Entgeistert schaute ich wieder in seine Augen. ,,Hat dir wer erlaubt mich Ari zu nennen?" Nun grinste er. "Nö, hab's mir selber erlaubt." Er zwinkerte mir zu und ich zeigte ihm mit einem Blick, dass doch Laura neben ihm stand, aber er zuckte nur mit den Schultern. ,,Schatz, gehen wir jetzt wieder?" Sie kam näher an ihn ran, und küsste ihn auf die Wange, was mich wütend machte. Als Sinan dies bemerkte grinste er mich an, und küsste Laura eiskalt vor meinen Augen auf die Lippen. ,,Ebru, wir gehen. Diese Atmosphäre Halte ich nicht aus." Und guckte angewidert zu Sinan, der sich sofort von Laura löste und mich grinsend anschaute. Ich nahm Ebru's Hand und zog sie mit mir, zur Vorlesung.

Laura und Sinan kamen hinterher, doch ich beachtete sie nicht. Erst sagt er, ich bin nicht so wie du denkst, und jetzt macht der extra (!) vor meinen Augen mit Laura rum. Das ist doch nicht sein Ernst. Das ist wahrscheinlich der Grund, warum mein Verstand mir immer im Weg steht. Wieso bin ich glücklich? Ich bin glücklich, weil ich nicht zugelassen habe, dass mir etwas passiert, was mich unglücklich machen würde.

Ebru und ich setzten uns weit entfernt von Sinan und Laura uns hörten gespannt zu.

(...)

,,Hahahah. Lass mal jetzt Starbucks gehen", schlug Ebru vor und Cihan abi und ich gingen ihr hinterher. Heute war der Ebcihari-Tag (HAHAHAHAHA). Ja, so nannten wir uns schon früher, wenn wir zu dritt etwas unternahmen. Wir kennen uns in und auswendig, und Ebru und Cihan abi verstehen sich sehr sehr gut. Also gingen wir mit unseren Einkaufstüten in Starbucks rein, bestellten uns etwas zu trinken und setzten uns auf einen freien Platz. Es war ziemlich voll hier, und ich schaute mich etwas um, bis mein Blick auf jemanden fiel. Kaan, der dort mit ein paar Freunden saß. Scheisse, ich spürte bereits wie ich Gänsehaut bekam, doch ich hatte keine Angst. Ich war nicht alleine. Er bemerkte mich nicht. Doch das habe ich nur gedacht...

,,Der Ebcihari-Tag ist ein voller Erfolg, was meint ihr?", fragte Cihan abi grinsend und holte mich aus meinen Gedanken. Ebru lachte und sprach: ,,Ja, ich habe das total vermisst." - ,,Ich auch."

,,Habt ihr am Wochenende etwas vor?", fragte Cihan schließlich und Ebru und ich sagten gleichzeitig 'nichts', während wir an unseren Getränken nippten. Ich versteckte mich etwas vor Cihan, da er gegenüber von mir saß, damit mich Kaan nicht sieht.

,,Jetzt haltet euch fest. Wir fliegen von Freitag bis Sonntag in die Türkei. Hab schon alles abgeklärt, Ebru, du Ariana, Serkan und ich. Geil oder geil?" Ebru lachte und umarmte ihn. ,,Hammer! Wie kamst du darauf?" Ich grinste und 'bedankte' mich auch. Ich habe Türkei so vermisst und ich freue mich, endlich wieder da zu sein!!

,,Ich hab Türkei mega vermisst und dachte mir, wir könnten einfach ein Wochenende da hin, und da wir uns so lange nicht mehr gesehen haben, ist das eine Art Geschenk." Wir freuten uns und nippten weiter an unseren Getränken, bis plötzlich jemand Cihan Abi antippte... Kaan...

,,Cihan Bruder wie gehts dir?" Sie machten einen Handschlag, doch Cihan Abi sah aufeinmal ganz anders aus. Er verschluckte sich und sah bedrückt aus. ,,Gut und dir Bruder?" Kaan setzte sich zu uns und wieder hatte ich Gänsehaut. Was will der jetzt? ,,Auch auch. Hmm, willst du mir nicht die hübschen Damen vorstellen?" Dabei schlug Cihan Abi ihn auf den Hinterkopf. ,,Ehm, das ist Ebru", er zeigte auf sie, ,,sie ist eine Freundin." - "Ebru, das ist Kaan." Doch Kaan's Augen waren nur auf mich gerichtet, was mich zittern ließ. Irgendwas stimmt ganz und garnicht mit dem. ,,Und sie ist .. das ist Ariana, meine Schwester."

Kaan schaute mir in die Augen. Er lächelte, doch ich schaute direkt auf den Tisch.

,,Ehm, Kaan mit wem bist du hier?" Nun widmete er sich endlich zu Cihan Abi. ,,Ach mit paar Kollegen. Ali und so." Cihan nickte und sagte nichts mehr, bis er nach längerer Zeit, die mir unendlich lang schien sagte: ,,Naja, wir müssen dann auch gehen. Man sieht sich Lan." Wir standen alle auf und Kaan gab meinem Bruder einen Handschlag. Dann gab er Ebru die Hand und mir auch. Als er mir die Hand gab, schaute er mir tief in die Augen, doch ich spürte nicht nur seine Hand, sondern auch einen Zettel. Fragend schaute ich ihn an, doch er ließ dann meine Hand los, verabschiedete sich von Cihan und ging. Schnell verstaute ich den Zettel in meiner Hosentasche. Mit Schweiß auf der Stirn zogen mich Ebru und Cihan abi aus Starbucks und wir liefen Nach Hause, zu mir. Ich hatte meine Gedanken nur beim geheimnisvollen Kaan, und ich konnte einfach nicht abwarten, den Brief zu lesen.

,,Ich geh kurz auf Toilette!", rief ich, die beiden nickten mir zu und machten es sich auf der Couch gemütlich. Schnell rannte ich ins Bad und öffnete den Zettel mit zitternden Händen:

,,Du musst endlich die Wahrheit wissen, Ariana. Ich bin kein Fremder für dich, bitte, lass es mich dir erklären. Komm bitte am Freitag, um 15:00 Uhr in den Park."

Verzweifelt ließ ich den Zettel fallen. Was meint er nur damit?! Denkt er ernsthaft ich mache das? Mit zitternden Händen nahm ich den Zettel und schmiss ihn in den Müll.

(...)

,,Da ist sie ja." Es war 16:00 Uhr, Mittwoch. Es war das Treffen mit Cemre (Cihans Ex) geplant. Ich war etwas genervt, aber Ebru hat mich gezwungen..

Nun stand sie vor uns und schaute uns an. ,,Bevor ihr was sagt..." - ,,Was sagen? Du bist einfach, Allah verzeih mir, eine Schlampe. Wieso hast du Cihan Abi betrogen? Weisst du wie er gelitten hat und es immer noch tut?!", schrie ich sie an.

Ihre Augen fingen an zu glänzen. ,,Immer noch?" Wütend schaute ich sie an. ,,JAAA!"

- ,,Lasst es mich doch erklären. Ich habe Cihan niemals betrogen. Meine Eltern wollten mich zwangsverheiraten, aber ich bin abgehauen...."

Der Schock saß tief, nachdem sie und alles gebeichtet hatte..

Schicksal führt zusammenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt