Kapitel 25

62 6 0
                                    

Da ich nicht richtig wusste wohin mit mir und ich das Erlebte auch irgendjemand mitteilen musste, machte ich mich auf den Weg zu Jonas. Da es aber kurz vor Mitternacht war wollte ich nicht mehr klingeln, also ging ich nach hinten in den Garten. Ich versuchte Jonas anzurufen aber er ging nicht an sein Telefon, also warf ich kleine Steinchen ans Fenster. Es dauerte gefühlt eine Ewigkeit bis er das Fenster öffnete. Das Fenster öffnete sich und ein abgehetzter Jonas stand am Fenster und zischte nach unten: „Weißt du eigentlich wie spät es ist?" „Ja weiß ich, sorry dafür, aber ich muss dir was Wichtiges erzählen also lass mich bitte rein." Ohne mir eine Antwort zugeben schloss er das Fenster. Ich ging zur Haustür und hoffte einfach, dass sie sich öffnete. Zum Glück hörte ich ihn dann die Treppen herunterkommen und auch die Tür öffnete sich gleich darauf. Ohne ihn groß zu begrüßen ging ich durch die Tür hoch in sein Zimmer. Ich hörte ihn nur unten murmeln: „Klar, komm rein." Langsam schlurfte Jonas die Treppen hoch in sein Zimmer, während ich nervös durch das Zimmer lief. „Was hast du mir den so Wichtiges zu sagen, dass du mich mitten in der Nacht stören musst?" „Kim hat Samira umgebracht. Wobei ich weiß nicht ob sie tot ist oder nicht, als ich gegangen bin kam der Notarzt gerade an.", ich war jetzt noch aufgeregter als vorher. „Okay wart mal kurz. Woher weißt du, dass Kim Samira umgebracht hat?", so richtig wach war er anscheinend nicht, aber er verstand wovon ich redete. „Ich war dabei, die beide haben mich nach unserem Treffen im Park zufällig abgefangen und dann hab ich ihnen im Streit erzählt was ich weiß." „Und daraufhin hat Kim was gemacht?" „Erst hat sie nur auf Samira eingeschlagen und als Samira sich dann noch über sie lustig gemacht hat, hat sie zugestochen.", ich setzte mich auf sein Bett und er setzte sich direkt gegenüber von mir hin. „Und wer hat dann den Notarzt gerufen?" „Auch ich.", gab ich kleinlaut zu. Irgendwie war es mir unangenehm das vor ihm zuzugeben. „Warum hast du das denn gemacht? Du hättest sie doch einfach da liegen lassen können. Es war doch nicht deine Schuld." Wütend sprang ich auf: „Bist du verrückt? Ich kann sie doch nicht einfach da liegen lassen ohne etwas zu tun. Wenn sie stirbt hab ich doch sonst auch Schuld daran. Ich kann doch nicht noch an einem Mord schuld sein." „Nein komm her mein Schatz. So war das doch nicht gemeint.", er griff nach meinen Händen und zock mich auf seinen Schoß. „Ich dachte nur du wolltest dich an den Vier rächen, deshalb wundert es mich, dass du ein schlechtes Gewissen hast. Vor allem hast du keine Schuld an ihrem Tod. Kim hat auf sie eingestochen und du musstest das leider mitansehen und Justins Tod war nur ein unglücklicher Unfall." Ich wusste zwar, dass er Recht hatte aber trotzdem konnte ich nichts dazu sagen. „Komm, hör auf dir Gedanken zu machen. Es wird alles wieder gut. Ich bin doch immer für dich da.", und schon zock er mich enger an sich und küsste meinen Hals. Doch mir ging es immer noch schlecht: „Wird es nicht. Die Polizei wird ermitteln und dann werden sie auch auf mich kommen und rausfinden was ich getan habe." „Aber du hast nichts getan und auch nur das werden sie herausfinden." Ich antwortete ihm nicht. „Komm schon, wenn es dir dabei so schlecht geht dann lass es doch mit der Rache. Lass die andern zwei davonkommen.", obwohl es ein guter Vorschlag war hatte seine Stimme einen komischen Nachklang. „Warum klingst du so komisch, wenn du das sagst?", fragte ich nun doch nach. „Ach ich finde es nur irgendwie schade. Du warst so begeistert von deiner Idee dich an ihnen zu rächen und nun wird gerade der verschont, der dich meiner Meinung nach, am meisten verletzt hat." Da ich nicht wusste was er meinte schaute ich ihn nur fragen an und er fuhr erklärend fort: „Samira und Justin haben bekommen was sie verdient haben, aber was ist mit Sven und Kim?

Kim wird höchstens mit einer Jugendstrafe zu rechnen haben, vielleicht auch nur Sozialstunden, und Sven ist noch gar nichts schlimmes passiert und dabei hat er dich doch am meisten verletzt oder?" Er hatte Recht, ich wollte mich an allen rächen die mir das angetan haben und nun wird Sven verschont. Derjenige der mir vorgespielt hatte in mich verliebt zu sein? Derjenige der mich zum Gespött der Schule gemacht hat? Nein so jemand durfte nicht ungestraft davonkommen! „Du hast recht. So darf es nicht enden, aber wir müssen uns beeilen. Es wird nicht lange dauern bis die Polizei Ermittlungen anstellt und dann haben wir keine Chancen mehr an Kim heranzukommen. Aber zu deinem Glück hab ich schon eine Idee was wir mit Sven machen werden.", meine Laune war schlagartig wieder besser geworden. „So gefällst du mir. Und was hat sich mein durchtriebenes Mädchen denn ausgedacht.", er lachte nun und ich schaute ihn nun direkt in die Augen. „Sven ist leicht zu beeindrucken, deshalb machen wir ihm einfach Angst. Eine Menge Angst." In seinem Gesichtsausdruck konnte ich erkennen, dass ihm die Idee gefiel. „Ich liebe dich.", und im nächsten Moment lagen seine Lippen auf meinen. Mein schlechtes Gewissen war verschwunden, ich wusste, dass nichts von dem was passiert war meine Schuld war. Außerdem hatte Jonas recht ich wollte mich an allen rächen und wenn jemand nun bestraft werden würde wäre es eh nur Kim und die hatte es sowieso verdient. Ich konnte also gar nicht verlieren.

Da nun alles geklärt war wollte ich eigentlich nach Hause, doch Jonas überredete mich zu bleiben und um ehrlich zu sein genoss ich es in seiner Nähe zu sein. Er war ruhig und fand auch immer die richtigen Worte um mir ein gutes Gefühl zu geben. Die Nacht verging, auch wenn wir wenig Schlaf bekommen haben.

RevengeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt