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Mit viel Skepsis lief Mario in der morgendlichen Spazierrunde alleine dem Trott der anderen nach. Ihn plagte ein mulmiges Gefühl für die Partie gegen Nürnberg heute Abend.

Er hatte bereits gestern schon vom Trainer gesagt bekommen, dass er die vollen neunzig Minuten als Kapitän spielen würde. Natürlich hatte es ihn gefreut und auch mit Stolz erfüllt, aber dennoch konnte Mario dieses mulmige Gefühl nicht abschütteln, das eingesetzt hatte, als sie gelandet waren und hinter ihnen am Flughafen bereits einige Leute Buhrufe hinterher riefen.

Mit der Absicht auf andere Gedanken zu kommen, stoppte Mario seinen Musik und sah von seinen Füßen auf.

Abdou und Zaga führten eine angeregte Diskussion in französisch hinter ihm, während Milli und Schmelle einige Schritte vor ihm über gemeinnützige Vereine sprachen. Kurz hinter ihnen schlich Roman, der ebenfalls die Kopfhörer auf dem Kopf trug und etwas zurückgezogen wirkte.

Mario entschied sich daraufhin den schweizer Torhüter anzusprechen, da er irgendwie die Vermutung hatte, dass ihn auch ein ungutes Gefühl plagte.

Vorsichtig tippte er ihm an die Schulter und wurde sogleich mit seiner Aufmerksamkeit beschenkt.

"Hey", sagte Mario nachdem Roman sich die Kopfhörer von den Ohren geschoben hatte.

"Tach", entgegnete der Schweizer lediglich und schenkte dem Jüngeren ein kurzes Lächeln.

"Machst du dir auch Gedanken über das Spiel?", sprach Mario ihn ganz offen an.

"Ich mach mir an jedem Spieltag Gedanken", antwortete Roman lediglich und stoppte die Musik auf seinem Handy, die immer noch leicht durch die Kopfhörer an seinem Hals zu hören waren.

"Aber heute ist es irgendwie... anders...", versuchte Mario zu beschreiben, "wir müssen dieses Spiel ganz eindeutig gewinnen, aber irgendwie hab ich die ganze Zeit ein komisches Gefühl."

Während Mario nach seinen Worten mit einem offenen und ehrlich Blick zu Roman sah, schaute dieser mehr verwirrt. Man konnte es schon eher als überrascht bezeichnen.

"Du glaubst also auch, dass das heute kein Mitläufer wird?", fragte der Torhüter noch einmal nach.

Mario nickte ehe er antwortete:

"Ich glaub eher das Gegenteil. Ich hab das Gefühl, dass die ganze Sache nicht so einfach wird wie jeder denkt."

"Ich hab Zweifel, dass wir die Null halten", gestand nun auch Roman ehrlich.

Mario sah ihn daraufhin an.

"Wenn, dann wird das aber nicht an dir liegen. Du machst die Saison deines Lebens. Wenn, dann wird es wegen unserer Schusseligkeit fallen."

"Hoffentlich behältst du recht...", murmelte der Schweizer nur, doch Mario entschied sich das nicht weiter zu kommentieren.

Das mulmige Gefühl der beiden sollte letztendlich auch nicht unbegründet bleiben.

Der BVB tat sich am Abend gegen das defensiv kompakt stehende Nürnberg, dass immer wieder darauf zielte zu pressen, sehr schwer. Kaum eine Torchance konnten sie herausspielen und wenn doch, dann hielt der Keeper oder der Ball kam zu berechenbar.

Mario selbst hatte so viele solcher Chancen, dass seine Finger langsam zum Zählen nicht ausreichten. Er war mitunter der Einzige, der es schaffte irgendwie gefährlich für den Gegner vor dem Tor zu sein. Nur Jadon kam dem am nächsten mit seinen Tunneln und raffinierten Tricks.

Frustriert endete die erste Hälfte in einem 0:0 und die Stimmung kochte. Auf seinem Weg zurück in die Kabine bekam Mario noch nebenbei mit, wie ihr Staff und auch Marwin mit dem vierten Offiziellen diskutierten.

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